Gemeinsam feierte dieses rodelnde, skifahrende und skispringende Trio aus dem Bezirk Innsbruck-Land 62 Weltcupsiege und räumte bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen 31 Medaillen ab.
Eine Würdigung der drei runden Jubilare, von denen jeder auf seine Art Sportgeschichte geschrieben hat.
Der Mann aus dem Stubaital hat den Österreichern das Pratzeln nähergebracht. Ohne ihn – und ohne ORF-Sportreporterlegende Sigi Bergmann – wüsste heute wohl niemand, dass im Kunstbahnrodeln die Sekunde in 1.000 Teile zerhackt wird.
Wer könnte davon besser erzählen als Prock. Bei den Winterspielen 1994 in Lillehammer lag er nach vier Läufen läppische 13 Tausendstelsekunden hinter Olympiasieger Georg Hackl.
Stil am Eis
Olympia-Gold war die einzige Trophäe, die Prock in seiner erfolgreichen Laufbahn nicht errodeln konnte. Sonst fuhr er mit der Konkurrenz regelmäßig Schlitten: Der Muskelprotz aus Mieders wurde fünfmal Weltmeister und gewann zehnmal den Gesamtweltcup – Superlative, die so schnell wohl kein anderer heimischer Rodler mehr erreichen wird.
Die Leidenschaft für den Rodelsport hat Prock auch nach Beendigung seiner Karriere nicht auf Eis gelegt, der 60-Jährige fungiert heute als Präsident des Rodelverbandes und ist auch Mitglied im ÖOC-Vorstand.
Marc Girardelli, Pirmin Zurbriggen, Bode Miller, Kjetil Andre Aamodt und nicht zuletzt ... Günther Mader – Den Wipptaler darf und muss man in einem Atemzug mit den größten Ski-Legenden nennen: Nur diesem Quintett ist es gelungen, Weltcupsiege in allen Disziplinen zu feiern.
Mader war bis Marco Schwarz der letzte echte österreichische Allrounder und der erste Läufer, der ein Privatteam gründete.
Robert Trenkwalder, der Vater späterer großer ÖSV-Abfahrtserfolge (u. a. WM-Gold für Hannes Trinkl 2001, Olympia-Gold für Fritz Strobl 2002) betreute den alpinen Alleskönner, der bei Großereignissen sieben Medaillen erringen konnte.
Den wichtigsten Sieg feierte Günther Mader nach seiner Laufbahn: Nur wenige Tage nach seinem Rücktritt erlitt er im März 1998 einen Schlaganfall mit fatalen Folgen: Seine rechte Körperhälfte war gelähmt, der Skistar verlor 85 Prozent seines Sprachschatzes.
„Es war alles weg“, erinnert sich Mader, der sich danach monatelang auf jeden Gegenstand Zettel klebte, um die einfachsten Begriffe wieder zu erlernen. In den letzten 20 Jahren war der Wipptaler als Rennsportchef einer Skifirma sowie zuletzt für den ÖSV im Einsatz.
Müsste man für die Karriere von Ernst Vettori eine Haltungsnote vergeben, dann kann dabei nur eine 20,0 herauskommen: Mit seinen Titeln und Triumphen schwebt der Absahner aus Absam in besonderen Sphären und genießt rund um die Schanzentische dieser Welt Legendenstatus.
Dafür sind vordergründig nicht nur sein Olympia-Sieg (1992), sowie die beiden Erfolge bei der Tournee (1985/’86, 1986/’87) sowie sieben Medaillen verantwortlich.
Siege in beiden Stilen
Ernst Vettori ist einer von nur wenigen Skispringern, die sowohl im traditionellen Parallel-Stil als auch im V-Stil Weltcupsiege gelandet haben. Der Tiroler war 1991 sogar der erste, dem dieses Kunststück gelungen ist.
Auch für eine andere Bestmarke ist Vettori, der heute in der Sponsoring- Abteilung des ÖSV tätig ist, mitverantwortlich: Der Tiroler war 2011 Nordischer Direktor, als Österreich bei der WM in Oslo sieben Goldmedaillen gewann.
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