Zukunft des Skisports: "Einige Gebiete müssten höhere Preise verlangen"

Zukunft des Skisports: "Einige Gebiete müssten höhere Preise verlangen"
Teuerung und Klimawandel haben dem Wintertourismus zugesetzt. Wie sehen Urlaube künftig aus? Ökonom und Forscher Robert Steiger glaubt an den Skilauf, aber auch an einen radikalen Wandel.

Sportveranstaltungen wie die Ski-WM sollen Lust auf Wintersport machen. Doch wie sieht die Zukunft aus? Robert Steiger, Tourismusökonom und Klimaforscher an der Universität Innsbruck, klärt auf.

KURIER: Im Weltcup wurde heuer viel verschoben oder abgesagt. Ist das Zufall oder zeichnet sich da ein Trend ab?

Robert Steiger: Ich denke, das ist ein Vorgeschmack auf die künftigen Winter. Man kann diese Saison auch als eine Art Stresstest für das System sehen. Sowohl für den Tourismus als auch für den Weltcup. Es wird jetzt nicht jeder Winter so ablaufen, aber die Wettersituationen, mit denen wir heuer konfrontiert waren, werden häufiger. Dabei müssen wir aber eines noch berücksichtigen.

Nämlich?

Wir sind in diesem Winter im Tourismus noch mit einem blauen Auge davongekommen. Es gab im Dezember eine kalte Woche, in der sehr viel beschneit werden konnte. Davon hat dann das Weihnachtsgeschäft profitiert. Ohne diese kalten Tage hätte es an manchen Orten viel düsterer ausgesehen.

Zukunft des Skisports: "Einige Gebiete müssten höhere Preise verlangen"

Robert Steiger, geboren am 29. September 1975, stammt aus Bayern. Er studierte Geografie an der TU München sowie an der Universität Innsbruck, wo er heute Professor am Institut für Finanzwissenschaften ist. Seine Forschungsschwerpunkte sind nachhaltiger Wintertourismus sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf den Alpenraum.

Welche Rolle spielt der Naturschnee noch?

Der Skitourismus an sich braucht den Naturschnee heute eigentlich kaum noch. Außer für die Optik. Aber rein für das Funktionieren eines Skigebietes ist Naturschnee nicht mehr notwendig. Wenn der Naturschnee aber komplett ausbleibt, dann wird sich das in den Kosten für die Beschneiung niederschlagen. Da wird man dann sehen, welche Skigebiete finanziell gut durchkommen. Jene Gebiete die jetzt schon im Minus sind, müssen sich Gedanken machen über die Zukunft.

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