Snowboard-Asse Gasser und Millauer in Bakuriani vom Winde verweht

Snowboard-Asse Gasser und Millauer in Bakuriani vom Winde verweht
Wie sich die österreichischen Snowboarder auf die WM-Bewerbe vorbereiten, warum sie sich Snowboards ausleihen mussten und wie sie auf den Hund gekommen sind.

Schon vor den Bewerben in Snowboard Slopestyle und Big Air gibt es bei Anna Gasser und Clemens Millauer auf ihrem Ausflug nach Georgien bereits einiges zu erzählen. Und da geht es nicht nur um die teils „wirklich süßen“ Straßenhunde und das „um einiges bessere Essen als in China“ (© Anna Gasser).

Dass nämlich vor der morgigen Slopestyle-Qualifikation der Männer noch kaum jemand so richtig ernsthaft über die drei Schanzen in Bakuriani gesprungen ist, ist doch eher ungewöhnlich. Doch daran war, ob des sturmähnlichen Windes, nicht zu denken.

Ohne Gepäck

Dass Millauer und Gasser den Kurs am ersten Tag in Georgien mit ausgeliehenen Snowboards hinunterfahren mussten, ebenfalls ungewöhnlich. Dies lag wiederum daran, dass der Lufthansa-Flug von München nach Tiflis offenbar so voller Ski-Gepäck war, dass laut Berichten 350 Gepäckstücke am Franz-Josef-Strauss Flughafen liegen geblieben sind.

Die Boardbags sind mittlerweile längst angekommen, die Probleme bleiben aber bestehen. Aber im Unterschied zu den Race-Snowboardern, die sich  über die schlechte Piste beschwert hatten, können die Freestyle-Snowboarder über den von deutschen Shapern gebauten Slopestyle-Kurs nur Gutes sagen.

"Windy Hill"

Der Hund liegt anderswo begraben: „Dass sie einen Slopestyle-Kurs auf einen Berg bauen, der ’Windy Hill’ genannt wird, das nehme ich ihnen schon übel“, sagt Millauer. Böen von bis zu 100 km/h erinnern die Snowboarder nicht nur an den verwehten Slopestyle in Pyeongchang, sondern „eigentlich an alle Großveranstaltungen auf denen wir sind“, so die Olympiasiegerin von  2018 und 2022.

Da war am Donnerstag ein verschneiter Kurs noch das höchste der Gefühle. „Lieber Schnee als Wind“, sagt Gasser, die in ihrer Snowboard-Karriere schon so einiges gesehen hat – und auch hier noch einiges zu sehen bekommen könnte.

Während Millauer am Freitag bei der Slopestyle-Qualifikation der Männer am Start steht, hofft sie noch auf einen Traingingsrun bei – hoffentlich – besserem Wetter. Dann ist erstmal Pause bis zur Quali am Sonntag. „Vielleicht schau’ ich mir ein bisschen das Land an. Wer weiß, wann ich wieder nach Georgien kommt“, überlegt Gasser.

Clemens Millauer ist schon voll auf den Bewerb am Freitag (10 Uhr Qualifikation) fokussiert. "Von 55 Fahrern kommen 10 ins Finale. Es gibt nur eine Chance, ich muss all in gehen." Der Oberösterreicher ist auf vollen Angriff eingestellt und hofft, seine Runs sauber landen zu können.

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