ÖSV-Snowboarder eröffnen die WM in Georgien mit Titelchancen

ÖSV-Snowboarder eröffnen die WM in Georgien mit Titelchancen
Die Alpin-Snowboarder haben heuer bereits 19 Podestplätze verbucht und machen ab heute in Bakuriani Jagd auf Edelmetall.

Keine Schande, wenn man Bakuriani bisher nicht gekannt hat. Auch Andreas Prommegger freut sich, dass er mit seinen 42 Jahren, nach 22 Jahren Snowboard-Weltcup, „auch noch etwas Neues zu sehen“ bekommt – hier, 200 km südwestlich der georgischen Hauptstadt Tiflis. Der Salzburger macht sich heute, Sonntag, beim Parallel-Riesenslalom (9.00/live ORF Sport +), dem ersten Bewerb der Snowboard- und Ski-Freestyle-WM, auf Medaillenjagd.

Der zweifache Weltmeister Prommegger, der in der aktuellen Saison im Riesenslalom bereits drei Stockerlplätze (1., 2., 3.) verbucht, kann locker an die Sache herangehen. „Die guten Ergebnisse haben mir viel Vertrauen gegeben. Ich rechne mir einiges aus“, sagt er. Auch in seiner zwölften WM gelte für den Salzburger noch lange nicht das Motto „Dabeisein ist alles“.

Karl greift nach Gold

Konkurrenz kommt vor allem aus dem eigenen Team. Jeder der anderen ÖSV-Teilnehmer und Teilnehmerinnen war in der aktuellen Saison bereits auf dem Podest, sechsmal bereits ganz oben. Bei Großevents immer parat: Olympiasieger Benjamin Karl, der sein sechstes WM-Gold ins Visier nimmt. "Ich hab mich in die richtige Stimmung gebracht, die ich für spezielle Dinge in meinem Leben brauche", sagt Karl, der fleißig an seinem Material getüftelt hat. Anders als Prommegger kennt er Bakuriani bereits, weil er sich nach Gold in Peking im Vorjahr den WM-Hang noch angesehen hat. Einer der Eindrücke sei, dass es dort kalt und windig ist, sagt der Niederösterreicher, der in Osttirol zuhause ist.

"Erstmals habe ich Chancen auf drei Rennen bei einer WM, ich hoffe ich kann alle nützen. Ich hoffe, ich nehme eine Medaille heim, am besten die goldene."

Aber auch Alex Payer als Weltcupführender will heute attackieren. "Eigentlich wollte ich mich heuer auf den Slalom konzentrieren, dann kam aber ein Podiumsplatz im Riesenslalom dazu. Somit kann ich am Sonntag riskieren und wenn es da nichts wird, bleibt mir noch der Slalom."

Phänomen Riegler

Dass Prommegger mit seinen zwölf WM-Teilnahmen nicht der Rekordhalter im ÖSV-Team ist, liegt am Phänomen Claudia Riegler. Mit 49 zählt die Salzburgerin bereits die 13. Weltmeisterschaft. 2015 holte sie am Kreischberg Gold, mit einem zweiten Platz im Jänner im Weltcup in Gastein hat sie auch heuer angeschrieben.

Doch auch Sabine Schöffmann, Daniela Ulbing, Arvid Auner und Fabian Obmann sind heiß auf Medaillen.

Weiteres Programm

Anna Gasser ist erst am zweiten WM-Sonntag erstmals im Einsatz (Snowboard-Slopestyle-Qualifikation). Im letzten WM-Bewerb am 5. März springt die Doppel-Olympiasiegerin um ihren zweiten WM-Titel im Big Air nach 2017.

Aussichtsreich sind auch die Snowboardcrosser, vor allem mit Olympiasieger Alessandro Hämmerle und Jakob Dusek.

In den Freeski- und Ski-Freestyle Bewerben geht es für die Österreicher um die erste Medaille bei einem Großereignis seit WM-Gold im Cross von Andrea Limbacher am Kreischberg 2015.

Der aussichtsreichste ÖSV-Starter in den Ski-Disziplinen ist wohl Mathias Graf, zweifacher Saisonsieger im Skicross. Johannes Rohrweck, der den Weltcup-Auftakt gewonnen hat, musste seit einem Sturz kurz vor Weihnachten verletzungsbedingt pausieren, ob er für die WM fit genug wird, war zuletzt noch offen.

Im Ski-Slopestyle hat der 18-jährige Matej Svancer zwei Top-6-Ergebnisse imWeltcup und gute Resultate bei den X-Games zu Buche stehen. "Es ist meine erste WM, also bin ich gespannt, was mich dort erwartet. Let's see", meinte Svancer, für den im Frühjahr auch noch die Matura ansteht.

Im Big Air haben Lukas Müllauer und Lara Wolf in dieser Saison bei den Stockerlplätzen angeklopft. "Die letzte WM ist nicht nach meinen Vorstellungen gelaufen, daher will ich dieses Jahr alles geben", erklärte Müllauer. "Ich hatte jetzt immer wieder mit Verkühlungen zu kämpfen, aber langsam komme ich wieder zu Kräften", sagte Wolf.

Auf der Buckelpiste ist die eingebürgerte US-Amerikanerin Avital Carroll regelmäßig in die Top Ten gefahren, für Podestplätze hat es für die 26-Jährige bisher aber noch nicht gereicht.

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