Wissenswertes zur WM: So werden Sie zum Buckelpisten-Experten

Wissenswertes zur WM: So werden Sie zum Buckelpisten-Experten
Fast alle kennen den Bewerb auf der Buckelpiste, genannt "Moguls". Aber die wenigsten wissen, wie er wirklich läuft. Der KURIER liefert Antworten.

Die Annahme, dass auf der Buckelpiste die Skier möglichst schwungvoll von links nach rechts geworfen werden müssen, um die Punkterichter zu beeindrucken, ist falsch. Ganz im Gegenteil: Durch die kleinen Hügel soll möglichst gecarvt werden.

Die Sportart, die in Österreich lange ein Schattendasein gefristet hat, kommt hierzulande nur bei Großereignissen auf den Schirm. Der KURIER erklärt im Zuge der Weltmeisterschaften in Bakuriani (Georgien), worum es in der Disziplin „Moguls“ (Buckelpiste) überhaupt geht:

  • Wie sieht die Piste aus?

Die Buckelpiste setzt sich aus rund 60 kleinen Hügeln und zwei Sprüngen zusammen. Einzel- und Parallelbewerbe finden auf derselben Piste statt. Frauen und Männer bewältigen dieselbe Strecke und dieselben Schanzen.

  • Variieren die Pisten je nach Austragungsort?

Kaum. Die Länge (durchschnittlich 250 m) und Breite (mindestens 18 m) der Strecke, die Höhe (50–70 cm) und Winkel (26–35 Grad) der Schanzen und andere Fixpunkte sind vom Weltverband FIS vorgegeben.

Wissenswertes zur WM: So werden Sie zum Buckelpisten-Experten
  • Wer vergibt die Punkte für den Lauf?

Es gibt sieben „Judges“ (Punkterichter), fünf von ihnen bewerten den Fahrstil, zwei bewerten die Sprünge. Hinzu kommt die Zeitmessung, daraus ergibt sich ein Gesamtergebnis.

  • Was wird bewertet?

Wer wählt den kürzesten Weg vom Start bis ins Ziel? Wie gut wird gecarvt? Wer „schluckt“ die Hügel am besten (Absorption)? Wer hält den Oberkörper am ruhigsten, die Knie zusammen, die Arme nah am Körper?

All das macht 60 Prozent der Bewertung aus. Weitere 20 Prozent fallen auf die Sprünge – jeder Sprung hat eine zugeordnete Schwierigkeit. Absprung, Form, Luftstand, Landung und Flüssigkeit werden bewertet. Weitere 20 Prozent fallen auf die Zeit: Wer ist am nächsten an der festgeschriebenen Richtgeschwindigkeit („Pacetime“) dran (Männer: 10,3 m/s, Frauen: 8,8 m/s)?

  • Was hat es mit den bunten Knie-Aufnähern auf sich?

Sie sind zwar nicht Pflicht, aber von Vorteil: Sie helfen den Punkterichtern dabei, die Technik und die Kniehaltung zu beurteilen.

  • Wer scheidet aus, wer kommt ins Finale?

Bei der WM kommen die neun Besten aus der Qualifikation 1 ins Finale 1 (bei Olympia 10), die anderen messen sich in einer zweiten Quali um neun (bei Olympia 10) weitere Startplätze. Der bessere Lauf zählt. Die sechs Besten aus Finale 1 kommen ins Finale 2 (ein Run), wo es schließlich um die Medaillen geht.

  • Welche Bewerbe gibt es bei der WM?

Am Samstag (11.45 Uhr/live ORF Sport+) fahren Frauen und Männer im Einzel auf der Buckelpiste von Bakuriani, am Sonntag geht der Parallelbewerb über die Bühne. Für den ÖSV starten Avital Carroll und Katharina Ramsauer.

Die Buckelpiste ist seit 1986 Bestandteil der Freestyle-WM, seit 1992 olympisch. Der Parallel-Bewerb ist seit 1999 bei der WM und ist mit den Winterspielen 2026 erstmals bei Olympia.

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