Start in die Speed-Saison: Gelingt den ÖSV-Stars heuer früher der 1. Sieg?

Lukas Feurstein gelang beim Weltcupfinale in Sun Valley der einzige Saisonsieg der ÖSV-Herren im letzten Winter
Die Herren bestreiten in Copper Mountain den ersten Super-G. In den nächsten 11 Tagen warten 9 Rennen in Nordamerika.

9 Rennen in den nächsten 11 Tagen. Der Ski-Weltcup nimmt in Nordamerika so richtig Fahrt auf. Den Auftakt macht am Donnerstag der Super-G der Herren in Copper Mountain (19 Uhr, live ORF1).

Im vergangenen Winter war dem ÖSV-Herren-Team erst beim Weltcupfinale der erste Sieg gelungen. Wie lange werden die österreichischen Skifans heuer auf einen vollen Erfolg warten müssen? Und welche Fragen werfen die Überseerennen noch auf? 

  • Wie ist die Ausgangslage vor dem Super-G in Copper Mountain?

Auch wenn Superstar Marco Odermatt im letzten Winter neben Abfahrt und Riesentorlauf auch den Super-G-Weltcup gewann, so ist diese Disziplin keineswegs eine einseitige Angelegenheit. 

In acht Saisonrennen 2024/’25 gab es sechs verschiedene Sieger, einer davon war Lukas Feurstein:

Der Vorarlberger verhinderte mit seinem Triumph beim Finale in den USA auf den letzten Drücker eine Weltcup-Saison ohne Sieg der ÖSV-Herren.

Raphael Haaser fuhr im Super-G schon mehrmals auf das Stockerl

Raphael Haaser fuhr im Super-G schon mehrmals auf das Stockerl

  • Warum waren die Österreicher in den vergangenen Jahren im Super-G deutlich besser als in der Abfahrt?

11 Podestplätzen im Super-G steht in den letzten zwei Weltcup-Saisonen ein mickriges Stockerl in der Abfahrt durch Vincent Kriechmayr gegenüber. 

Im Super-G, in dem es keinen Trainingslauf gibt, kommt die Skitechnik der österreichischen Speedläufer traditionell viel besser zur Geltung. 

Es ist außerdem ein offenes Geheimnis, dass die Österreicher mit den langen Gleitkurven in der Abfahrt seit Jahren ihre liebe Not haben – deshalb gibt es mit Ex-Hermann-Maier-Coach Andi Evers seit dieser Saison auch einen neuen Speedtrainer.

  • Wer sind die ÖSV-Hoffnungsträger?

Während in der Abfahrt die Verantwortung vor allem auf Routinier Vincent Kriechmayr lastet, gibt’s im Super-G mehrere Österreicher, die um die Spitzenplätze mitmischen. Riesentorlauf-Weltmeister Raphael Haaser hat in dieser Disziplin in den letzten zwei Saisonen genauso Podestplätze eingefahren wie Daniel Hemetsberger oder Lukas Feurstein

Mit Andreas Ploier und Vincent Wieser sicherten sich zwei Talente über den Europacup im Super-G einen fixen Startplatz für die heurige Weltcupsaison.

  • Können die Herren-Klassiker in Beaver Creek stattfinden?

Es wird zumindest alles unternommen, damit die Männer ihre erste Abfahrt bestreiten können. Der Schneemangel lässt freilich kein Rennen über die Originalstrecke der berühmten Birds of Prey zu. 

Ursprünglich wären zwei Abfahrten angesetzt gewesen, jene am 4. Dezember wurde abgesagt und könnte in Gröden nachgeholt werden.

  • Weshalb verzichtet Manuel Feller auf die zwei Riesentorläufe in Übersee?

Der Tiroler ist noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte und will sich deshalb im Olympiawinter auf den Slalom konzentrieren. In seiner Paradedisziplin zählt der Slalomweltcupsieger von 2023/’24 noch immer zur Weltklasse, im Riesentorlauf ist er in der Startliste bereits aus den Top 30 gerutscht.

Manuel Feller war mit seinem Auftritt im Gurgl-Slalom nicht zufrieden

Manuel Feller war mit seinem Auftritt im Gurgl-Slalom nicht zufrieden

Weil auch der logische Ersatzmann Fabio Gstrein abwinkte und auch Vincent Kriechmayr auf ein Antreten verzichtet, wird der ÖSV nur mit sieben statt den erlaubten acht Riesentorläufern am Start stehen.

  • Wieso starten nur sechs ÖSV-Läuferinnen im Slalom von Copper Mountain?

Mit ihrem 26. Rang in Hochgurgl hat Natalie Falch dem ÖSV-Slalomteam einen zusätzlichen achten Weltcup-Startplatz beschert. Trotzdem ist Österreich am Sonntag in Copper Mountain nur mit einem Sextett vertreten.

Der Grund: Falch (21) und ihre jungen ÖSV-Kolleginnen sollen bei den Europacup-Riesentorläufen in Zinal (SUI) Punkte und Erfahrung sammeln. 

„Wir haben die Devise ausgegeben, dass unsere Leute nicht mehr nur in einer Disziplin starten sollen. Daher dieser Schritt“, erklärt ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher.

  • Warum sind Österreichs Abfahrerinnen vom Trainingscamp in den USA schon wieder abgereist?

Mit Sack und Pack war das österreichische Frauen-Speedteam nach Nordamerika gereist, um dort Abfahrtskilometer für die ersten Rennen Mitte Dezember in St. Moritz zu sammeln. Ein großer Aufwand für vergleichsweise wenig Ertrag. 

Aufgrund der aktuell schlechten Schneesituation in Copper Mountain traten Cornelia Hütter & Co. vorzeitig die Heimreise an. Weit besser traf es da Nina Ortlieb, die auf den USA-Trip verzichtete und bei perfekten Bedingungen in der Heimat weiter an ihrem Comeback arbeiten konnte.

Kommentare