Nach Gold bei der Junioren-WM: ÖSV-Talent will im Weltcup durchstarten

Natalie Falch ist Juniorenweltmeisterin und ÖSV-Zukunftshoffnung
Natalie Falch zählt zu den größten Versprechen im ÖSV-Team. Heuer will die Tirolerin im Weltcup Fuß fassen.

Es gibt Momente, in denen ÖSV-Skihoffnung Natalie Falch die Sorge hat, dass ihr die Zeit davonlaufen könnte. Wenn etwa die Kroatin Zrinka Ljutic (21) wieder einmal einen Slalom gewinnt und dabei Mikaela Shiffrin hinter sich lässt. 

Oder wenn die gebürtige Italienerin Lara Colturi (18) im Weltcup den ersten Podestplatz für Albanien einfährt.

Beide sind jünger als Natalie Falch, die im kommenden Jänner 22 wird. „Natürlich stresst einen das manchmal ein bissi“, sagt die Tirolerin. Andererseits sollte man auch nicht unerwähnt lassen, dass sowohl Ljutic als auch Colturi mit Privatteams powered by Red Bull durch den Weltcup tingeln.

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Große Hoffnung

Zudem hat die Karriere von Natalie Falch im vergangenen Winter gerade Fahrt aufgenommen. Die Slalomspezialistin vom WSV Fügen holte mit Viktoria Bürgler bei der Junioren-WM Gold in der Team-Kombi, dazu gab es noch die Bronzemedaille in ihrer Paradedisziplin. Die 21-Jährige zählt zweifelsohne zu den größten ÖSV-Hoffnungen im Slalom.

Nicht von ungefähr kam Natalie Falch im vergangenen Winter auch regelmäßig im Weltcup zum Einsatz, allein der erhoffte erste Weltcuppunkt blieb der ehrgeizigen Tirolerin bislang noch verwehrt. „Wenn man im Weltcup fährt, dann will man nicht einfach nur dabei sein, sondern irgendwann auch einmal in die Punkteränge fahren“, sagt Falch.

Großer Druck

Das ist das harte Los der Slalomläuferinnen, die sich im Weltcup hochdienen müssen. Meist mit hohen Nummern, oft bei schlechten Pistenverhältnissen, und immer unter einem großen Druck. Gerade in einer Skination wie Österreich, in der den Sportlern traditionell weniger Zeit gegönnt wird, den Durchbruch zu schaffen als anderswo.

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Auch Juniorenweltmeisterin Natalie Falch verspürte bei ihren Weltcup-Einsätzen eine andere Anspannung als bei den Europacup-Rennen. „Man setzt sich unter Druck und denkt sich: ,Jetzt darf ich im Weltcup fahren, jetzt muss ich es allen zeigen.“

Das schlägt nicht nur aufs Gemüt, sondern kostet auch die notwendige Lockerheit. Und ist das Kopfkino erst im Gang, dann lässt es sich nicht mehr so einfach stoppen. 

„Man weiß eh, dass es eigentlich immer um das Gleiche geht. Aber im Kopf macht das was mit dir“, sagt die Tirolerin. „ Ich habe mir im Weltcup nicht einreden können: Hey, alles gut, das ist einfach nur ein Rennen.’“

Großes Ziel

In diesem Winter unternimmt die 21-Jährige einen neuen Anlauf, um im Weltcup Fuß zu fassen. Gerade das österreichische Frauen-Slalom-Team kann frisches Blut gut gebrauchen. Katharina Gallhuber hatte in der letzten Saison bereits ein 16. Platz genügt, um das Ticket für die Heim-WM zu lösen.

Natalie Falch trainiert für ihr großes Ziel aktuell auf den Schweizer Gletschern, danach warten Einheiten in der Skihalle – und im Idealfall ein Startplatz für den ersten Weltcup-Slalom in Levi.

Falch hat sich jedenfalls vorgenommen, gelassener in die Rennen zu gehen. Wie meinte die aufgeweckte Juniorenweltmeisterin doch gleich: „Je öfter ich dabei bin, desto chilliger sehe ich das Weltcupfahren.“

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