Nach zwei Seuchenjahren: ÖSV-Hoffnung startet wieder durch

Nach zwei Seuchenjahren: ÖSV-Hoffnung startet wieder durch
Patrick Feurstein galt nach einem 4. Platz in Alta Badia (2021) als Zukunftsaktie. Nach harten Wintern geht's endlich wieder aufwärts.

Als Patrick Feurstein im Dezember 2021 in Alta Badia mit Laufbestzeit auf den vierten Rang fuhr, sahen manche in ihm bereits einen neuen Heilsbringer für das österreichische Skiteam

Wer auf der berühmten Gran-Risa-Piste in Südtirol mit den allerbesten Riesentorläufern mithalten kann, der habe das Zeug für mehr, war damals zu vernehmen gewesen.

Nach zwei Seuchenjahren: ÖSV-Hoffnung startet wieder durch

Die Karriere von Patrick Feurstein nahm dann aber doch nicht den erhofften Verlauf. So nah wie in Alta Badia sollte der 27-jährige Vorarlberger dem Podest nie wieder kommen. In den vergangenen zwei Saisonen kam der Riesentorlauf-Spezialist über einen 16. Platz nicht hinaus.

Gehemmt

Statt Weltcuppunkte sammelte Patrick Feurstein negative Erfahrungen, die ihm mehr und mehr den Spaß am Skifahren und das Selbstvertrauen nahmen. 

„Wenn ich Videos von mir beim Skifahren angeschaut habe, dann habe ich mich nicht wiedererkannt“, erzählt der 27-Jährige. „Ich bin eher ein Instinktskifahrer. Aber wenn deine große Stärke gehemmt ist, dann wird es halt extrem schwierig.“

Da er wegen der fehlenden Ergebnisse Gefahr lief, in der Startliste aus den Top 30 zu rutschen, begann der Läufer vom SV Mellau die Rennsaison heuer so früh wie noch nie.

In Cerro Castor in Argentinien nahm Patrick Feurstein im September an zwei hochkarätig besetzten Riesentorläufen zum Südamerikacup teil und war mit einem Sieg und einem zweiten Rang der große Dominator.

 „Ich habe endlich gesehen und gespürt, dass ich es doch nicht ganz verlernt habe. Es ist alles wieder selbstverständlicher und befreiter.“

Nach den zwei verkorksten Wintern hat Feurstein das Material gewechselt und ist nun wieder auf den Rossignol-Brett’ln unterwegs, mit denen er seinerzeit in Alta Badia mit Rang vier aufgezeigt hatte. „Seit der Rückkehr fühle ich mich wieder wohl. Und das Vertrauen ist wieder da.“

Dünne Personaldecke

Der ÖSV kann einen wiedererstarkten Patrick Feurstein gut gebrauchen. Das österreichische Riesentorlauf-Team ist nach dem Rücktritt von Roland Leitinger und der Verletzungsmisere von Marco Schwarz (Kreuzbandriss und Bandscheiben-OP) nicht gerade hochkarätig besetzt.

Die Personaldecke ist dermaßen dünn, dass für den ersten Weltcup-Riesentorlauf in Sölden (27.Oktober) nun sogar der ausgewiesene Speedläufer Stefan Babinsky in die Qualifikation geschickt wird. Der 28-jährige Steirer war zuletzt vor fünfeinhalb Jahren im Rahmen sogenannter FIS-Rennen (3. Kategorie) bei einem Riesentorlauf am Start.

Kommentare