Warum Ski-Star Manuel Feller jetzt schon ins Schwitzen kommt

Ski-Star Manuel Feller bei der Einkleidung des ÖSV
Für den Slalom-Weltcupsieger gehört die Zeit vor Saisonstart zu den anstrengendsten Wochen des Jahres.

In hektischen Zeiten wie diesen würde Manuel Feller gerade ein Doppelgänger sehr gut zu Gesicht stehen. Seit er sich im Frühjahr von seiner einzigarten Rasta-Mähne getrennt hat, sollte sich auch leichter jemand finden lassen, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht und zur Not in seine Haut schlüpfen könnte. Diesen falschen Feller könnte der echte Feller dann in den kräftezehrenden und nervenaufreibenden Termin-Slalom schicken, den der Tiroler Skistar dieser Tage absolvieren muss.

Manuel Feller kommt gerade herum, wie das falsche Geld. Allein in den vergangenen zwei Wochen war er bei der Sportlergala und bei Videodrehs, er hatte Auftritte im Fernsehen und Pflichttermine mit Sponsoren und seiner Skifirma, am Freitag wandelte er bei der traditionellen Modenschau des Skiverbandes im Europark in Salzburg über den Laufsteg. Die englischen Wochen werden heute durch einen Trip nach Oberösterreich abgeschlossen, wo Manuel Feller und 750 andere ÖSV-Athleten und Betreuer ihr Outfit für den kommenden Winter ausfassen. Gegenwert für das ganze Team: Mehr als eine Million Euro.

Als Routinier kennt Manuel Feller mittlerweile das Prozedere im Vorfeld einer Saison. Der 32-Jährige weiß, dass unter den Pflicht- und Anstandsterminen die Vorbereitung ein wenig leidet und er in dieser Phase vor allem eines trainiert: Gelassenheit und Geduld.

„Das sind definitiv die anstrengendsten Wochen in der ganzen Saison“, erklärte Manuel Feller am Freitag am Rande der Modenschau. Gerade für einen Sportler wie ihn, dem seit jeher der Rücken zu schaffen macht, sind solche Auftritte anspruchsvoller als die eisigste Slalompiste.

Gletschertraining

„Für den Körper ist es nicht hundertprozentig von Vorteil, wenn du den ganzen Tag herumstehst und Sachen machst, die mit unserer Sportart nichts zu tun haben“, sagt Manuel Feller. Zugleich weiß er aber auch, was hierzulande von einem Skistar verlangt wird und dass die ungeliebten Termine zum Job eines Rennläufers dazugehören. „Ohne die Sponsoren wären wir nichts. Natürlich bin ich froh, wenn diese Wochen vorbei sind.“

In der nächsten Woche darf Manuel Feller dann wieder in seinem Element sein. Weil die Schneelage auf den Gletschern heuer dermaßen gut ist, dürfen die Österreicher auf dem Weltcuphang in Sölden ihre Schwünge ziehen. Das ÖSV-Herren-Aufgebot ist aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Marco Schwarz und Joshua Sturm noch vergleichsweise klein: Neben Feller gelten Stefan Brennsteiner, Raphael Haaser, Patrick und Lukas Feurstein als Fixstarter, auch Speedläufer Vincent Kriechmayr denkt über einen Start im Riesentorlauf nach.

An Manuel Feller wird es wohl liegen, für einen gelungenen Auftakt in den Heim-WM-Winter zu sorgen. Der Tiroler schaffte es in der vergangenen Saison im Riesentorlauf immerhin zwei Mal auf das Podium. Auf der Skipiste ist es dann besser, wenn der echte Feller am Start steht und kein Double.

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