ÖSV-Läufer Raphael Haaser sorgt für Sensation in Bormio

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Der 24-jährige Tiroler rast im Super-G mit Startnummer 25 auf Rang zwei. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde feiert den dritten Sieg in Serie.

Er hat den Mut, er hat die Technik, und vor allem hat er unbändiges Selbstvertrauen. Diese drei Zutaten ergeben das Erfolgsrezept von Aleksander Aamodt Kilde im Super-G. Der Norweger dominiert diese Disziplin in diesem Winter nach Belieben und fährt in einer eigenen Liga. Die Siegesfahrt über die wilde Stelvio-Piste in Bormio war eine Machtdemonstration des 29-Jährigen, der die letzten drei Super-G-Rennen gewinnen konnte.

Auf dem tückischen Kurs, den der österreichische Speed-Trainer Sepp Brunner ausgeflaggt hatte, war Kilde mit traumwandlerischer Sicherheit unterwegs und leistete sich im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten keinen Schnitzer. Das erklärt auch den enormen Vorsprung: Der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/'20 lag im Ziel mehr mehr als sieben Zehntel vor dem Zweiten.

 "Es läuft einfach", sagte Kilde als nun zehnfacher Weltcupsieger. Er fühle sich im Super-G derzeit wohler als in der Abfahrt. "Ich kann meinen Schwung machen." Mit einer Kampfansage an Odermatt hielt sich der Gesamtsieger von 2019/20 zurück. "Schauen wir am Ende."

ÖSV-Läufer Raphael Haaser sorgt für Sensation in Bormio

Aleksander Aamodt Kilde dominiert in diesem Winter den Super-G

War mit dem Erfolg des norwegischen Stars zu rechnen, so kam der Zweitplatzierte dann doch eher überraschend: Raphael Haaser raste mit Startnummer 25 auf das Stockerl und erreichte sein bestes Weltcupergebnis.

Die Formkurve des Tirolers hatte zuletzt im Super-G allerdings schon steil nach oben gezeigt. Im vergangenen Winter hatte der 24-Jährige schon mit Rang vier in Saalbach aufgezeigt, in diesem Winter war er in Beaver Creek auf Rang acht gelandet. "Es gibt sicher einfachere Hügel, wo man das schaffen kann", sagte Haaser zu seiner Podest-Premiere. "Das erste Stockerl ist was Spezielles."

Hinter Raphael Haaser belegte Vincent Kriechmayr den dritten Rang. Auch der Oberösterreicher hatte mit dem Kurs seines Trainers seine liebe Not und verfuhr sich beinahe im obersten Streckenteil. Mit einer couragierten Fahrt im untersten Abschnitt raste der 30-Jährige noch auf das Podest -  für Kriechmayr war es bereits der dritte Stockerlplatz in diesem Winter.

"Ich freue mich für den Haasi, der war im Training auch schon stark. Es ist gut, dass einer von den Jungen einmal so aufzeigt", sagte Kriechmayr. Unzufriedenheit über ein Podium "gehört sich nicht", erklärte Kriechmayr nach Worten der Selbstkritik. "Im Super-G fühle ich mich schon wohl, aber hundert Prozent auf den Punkt habe ich es noch nicht gebracht."

Matthias Mayer schaffte es nicht in die Top Ten und verlor damit seine Führung im Super-G-Weltcup. Neuer Leader ist Aleksander Aamodt Kilde.

Das Ski-Jahr 2021 wird am Donnerstag in Bormio mit einem weiteren Super-G abgeschlossen (11.30 Uhr).

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