Kitz-Abfahrt: Feuz kürt sich zum Double-Sieger, Mayer Dritter
Kein Rettungshubschrauber in der Luft. Kein Läufer im Fangnetz. Keine gefährlichen Szenen beim Zielsprung. Keine hitzigen Debatten im Ziel. Und keine Überraschungen auf dem Siegespodest – verglichen mit dem turbulenten Rennen am Freitag verlief die zweite Abfahrt auf der Streif äußerst unspektakulär und unaufgeregt.
Doch das heißt nicht, dass die Streif am Sonntag, um es mit den Worten von Slalomstar Manuel Feller zu sagen, eine „Märchenwiese“ gewesen wäre. Eine schlechte Bodensicht bereitete den Läufern Probleme, „es war so dunkel, man hat schlichtweg nichts gesehen“, sagte Beat Feuz, der im Nebel von Kitz’ abermals alles überstrahlte.
Mehr als ein Jahrzehnt lang war der Schweizer dem prestigeträchtigen Abfahrtssieg auf der Streif hinterhergefahren, nun gelangen ihm auf der schwierigsten Strecke der Welt zwei Triumphe innerhalb von 48 Stunden.
Starke Routiniers
Das Double brachte dem 33-Jährigen, der aufgrund seines kompakten Körperbaus mehr liebevoll als verspottend Kugelblitz genannt wird, prompt einen neuen Kosenamen ein: Kugelblitz von Kitz’. Feuz, der mit Frau und Kind in Tirol lebt, ist erst der siebente Abfahrer, der an einem Hahnenkammwochenende zwei Abfahrten gewinnen konnte.
Der bald 34-Jährige führte eine Riege an Routiniers an: Auf den ersten sieben Plätzen waren ausschließlich Abfahrer jenseits der 30 zu finden, der zweitplatzierte Franzose Johan Clarey, der in Kitzbühel immer im Vorderfeld zu finden ist, hat vor zwei Wochen gar schon seinen 40. Geburtstag gefeiert.
„Die Routine macht hier herunter schon einiges aus“, sagt Matthias Mayer (30). Wie schon am Freitag war der Kärntner abermals der beste Österreicher, dem zweiten Rang ließ der Doppel-Olympiasieger einen dritten Platz folgen.
Große Konstanz
Mayer haderte erst gar nicht mit dem Nebel, der bei seiner Fahrt noch dichter war als bei Feuz und Clarey, vielmehr freute er sich über seine Konstanz auf höchstem Niveau. In den letzten drei Weltcup-Abfahrten war der Afritzer immer auf dem Stockerl. „Mir taugt das Skifahren gerade wirklich sehr“, sagt Mayer vor dem Super-G auf der Streif am Montag (10.20 Uhr / KURIER.at-Liveticker).
Das können andere Österreicher von sich gerade nicht behaupten. Während sich Otmar Striedinger (8.) und Daniel Hemetsberger (10.) für einen Platz im WM-Aufgebot empfahlen, blieb Vincent Kriechmayr erneut weit unter seinen Möglichkeiten und Erwartungen.
Am Donnerstag hatte der Oberösterreicher noch das Abschlusstraining dominiert, in den Rennen reichte es dann nur zu den Plätzen neun und 17. Aber was soll erst Hannes Reichelt sagen: Der Routinier kommt nach seinem Kreuzbandriss nicht in Fahrt und wurde am Sonntag nur 30. So wird’s eng mit einem WM-Ticket.
Endstand:
1.
Beat Feuz (SUI)
1:55,29
2.
Johan Clarey (FRA)
1:55,46
+0,17
3.
Matthias Mayer (AUT)
1:55,67
+0,38
4.
Christof Innerhofer (ITA)
1:56,15
+0,86
5.
Romed Baumann (GER)
1:56,26
+0,97
6.
Andreas Sander (GER)
1:56,29
+1,00
7.
Dominik Paris (ITA)
1:56,47
+1,18
8.
Otmar Striedinger (AUT)
1:56,49
+1,20
9.
Matthieu Bailet (FRA)
1:56,51
+1,22
10.
Marco Odermatt (SUI)
1:56,61
+1,32
Daniel Hemetsberger (AUT)
1:56,61
+1,32
12.
Travis Ganong (USA)
1:56,64
+1,35
13.
Max Franz (AUT)
1:56,67
+1,38
14.
Florian Schieder (ITA)
1:56,72
+1,43
15.
Daniel Danklmaier (AUT)
1:56,75
+1,46
16.
Henrik Roea (NOR)
1:56,86
+1,57
17.
Dominik Schwaiger (GER)
1:56,91
+1,62
Vincent Kriechmayr (AUT)
1:56,91
+1,62
19.
Nils Allegre (FRA)
1:57,14
+1,85
20.
Stefan Rogentin (SUI)
1:57,15
+1,86
21.
Maxence Muzaton (FRA)
1:57,23
+1,94
22.
Gilles Roulin (SUI)
1:57,30
+2,01
23.
Christopher Neumayer (AUT)
1:57,43
+2,14
24.
Jared Goldberg (USA)
1:57,49
+2,20
25.
Nicolas Raffort (FRA)
1:57,50
+2,21
26.
Kjetil Jansrud (NOR)
1:57,58
+2,29
27.
Brice Roger (FRA)
1:57,59
+2,30
28.
Matteo Marsaglia (ITA)
1:57,60
+2,31
29.
Christian Walder (AUT)
1:57,72
+2,43
30.
Hannes Reichelt (AUT)
1:57,74
+2,45
Carlo Janka (SUI)
1:57,74
+2,45
Gesamtwertung (nach 21 Rennen):
1.
Alexis Pinturault (FRA)
778
2.
Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
560
3.
Marco Odermatt (SUI)
527
4.
Marco Schwarz (AUT)
466
5.
Filip Zubcic (CRO)
462
6.
Loic Meillard (SUI)
428
7.
Henrik Kristoffersen (NOR)
420
8.
Matthias Mayer (AUT)
404
9.
Beat Feuz (SUI)
378
10.
Manuel Feller (AUT)
348
11.
Sebastian Foss-Solevaag (NOR)
308
12.
Mauro Caviezel (SUI)
307
Ryan Cochran-Siegle (USA)
307
14.
Vincent Kriechmayr (AUT)
291
15.
Linus Straßer (GER)
280
weiter:
28.
Michael Matt (AUT)
169
39.
Otmar Striedinger (AUT)
140
40.
Adrian Pertl (AUT)
139
Fabio Gstrein (AUT)
139
43.
Max Franz (AUT)
130
53.
Christian Hirschbühl (AUT)
98
56.
Roland Leitinger (AUT)
95
59.
Christian Walder (AUT)
82
71.
Stefan Brennsteiner (AUT)
51
75.
Daniel Hemetsberger (AUT)
42
82.
Hannes Reichelt (AUT)
35
87.
Daniel Danklmaier (AUT)
30
88.
Dominik Raschner (AUT)
29
91.
Johannes Strolz (AUT)
27
108.
Marc Digruber (AUT)
15
115.
Christian Borgnaes (AUT)
13
117.
Christopher Neumayer (AUT)
11
119.
Magnus Walch (AUT)
10
124.
Raphael Haaser (AUT)
8
134.
Stefan Babinsky (AUT)
4
140.
Christoph Krenn (AUT)
2
Abfahrt Herren (5):
1.
Beat Feuz (SUI)
326
2.
Matthias Mayer (AUT)
298
3.
Johan Clarey (FRA)
217
4.
Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
190
5.
Dominik Paris (ITA)
188
6.
Romed Baumann (GER)
156
7.
Andreas Sander (GER)
148
8.
Vincent Kriechmayr (AUT)
143
9.
Otmar Striedinger (AUT)
140
10.
Ryan Cochran-Siegle (USA)
136
11.
Urs Kryenbühl (SUI)
133
12.
Matthieu Bailet (FRA)
116
13.
Martin Cater (SLO)
111
14.
Max Franz (AUT)
91
15.
Carlo Janka (SUI)
90
weiter:
25.
Daniel Hemetsberger (AUT)
42
28.
Daniel Danklmaier (AUT)
30
38.
Hannes Reichelt (AUT)
16
43.
Christopher Neumayer (AUT)
11
49.
Christian Walder (AUT)
2
Mannschaft Herren (21):
1.
Schweiz
3088
2.
Österreich
2778
3.
Norwegen
2280
4.
Frankreich
2206
5.
Deutschland
1182
6.
Italien
963
7.
USA
859
8.
Kroatien
508
9.
Slowenien
426
10.
Kanada
219
11.
Großbritannien
158
12.
Schweden
135
13.
Russland
93
14.
Slowakei
90
15.
Bulgarien
31
16.
Griechenland
24
17.
Belgien
13
18.
Niederlande
5
19.
Finnland
4
Zum Nachlesen: 2. Kitz-Abfahrt
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Das war's dann!
Wir gratulieren an dieser Stelle Double-Sieger Beat Feuz, freuen uns aber mehr über den dritten Platz für unseren Matthias Mayer!
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Stark
Daniel Hemetsberger rast mit einer beherzten Fahrt auf den zehnten Rang!
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Hurra, die Sonne ist da
Es wird wieder heller in Kitzbühel.
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Daniel Danklmaier
Der 27-Jährige hat sich ordentlich aus der Affäre gezogen. Die Top Ten blieben ihm aber leider verwehrt.
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Zaungast
Über diesen Zaungast freuen wir uns aber sehr. Kollege Geiler hat das freitägige Sturzopfer Ryan Cochran-Siegle im Zielhang gesichtet.
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Die Antwort
Leider nein. Plus 2,45 Sekunden im Ziel.
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Hannes Reichelt
Der Routinier hatte an diesem Wochenende nicht überzeugen können. Macht er's heute besser?
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Aua
Bei 110 km/h macht der Franzose Adrien Theaux Bekanntschaft mit der Plane. Kommt mit dem leichten Schrecken davon.
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Kampf
Emanuele Buzzi kämpft so richtig mit der Strecke, zweimal steht er kurz vor dem Aus, rettet sich dann aber ins Ziel. Zum Glück ...
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Platz acht
Damit wird Striedinger zweitbester Österreicher. Ob das so bleibt?
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Der nächste Österreicher
Otmar Striedinger ist unterwegs. Und das sehr stark.
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Die Rückstände ...
... wachsen. Die Bedingungen werden nicht besser, vorerst nicht.
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Expertise
Christoph Geiler: "Man muss kein Prophet sein: Heute wird's keinen Heimsieg geben. Die stärksten Österreicher sind herunten. Einzige Chance: Der Nebel verschwindet und die Sonne kommt heraus".
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Leider nur ...
... der zwischenzeitliche zehnte Platz für den Oberösterreicher.
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Vincent Kriechmayr
Leider schlichen sich einige Fehler ein, das wird kein Spitzenresultat.
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Fehler
Einfahrt Hausbergkante folgt der Patzer und weg ist die gute Ausgangslage. Unten folgt die Rechnung: Rang neun.
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Max Franz
Kann er es besser machen als sein Teamkollege. Er hat gute Zwischenzeiten, aber unten gilt's ...
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Ganz knapp!!!!
Mayer ist die ganze Zeit gleichauf mit Feuz, unten verliert er die nötigen Hundertstel und wird zwischenzeitlicher Dritter! Schade!
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Pech
"Jetzt wird's für die Österreicher ganz schwer, die Bestzeit zu knacken. Es ist extrem finster geworden", sagt Kollege Geiler. Nun kommt Matthias Mayer.
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Dunkle Aussichten
"Jetzt wird's finster. Die Sonne ist auch im Ziel verschwunden", lässt uns Kollege Geiler wissen.
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Ein Teufelskerl, dieser ...
... Feuz. Er muss die ganze Zeit einem Rückstand hinterherfahren, unten leuchtet aber wieder die Eins auf. Stark!
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Es geht weiter
Das Rennen ist freigegeben. Feuz ist schon unterwegs.
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Unterbrechung
Unten im Zielhang scheint die Sonne, berichtet uns Kollege Geiler. Im oberen Teil steckt der Teufel namens Nebel.
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Unterbrechung
Jetzt haben wir den Nebel. Dürfte nicht so schlimm sein, schildert Innerhofer soeben im ORF-Interview. Das Rennen ist jedenfalls unterbrochen.
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Nun kommt aber der ....
... Sieger vom Freitag. Beat Feuz. Kann er seinen Erfolg wiederholen?
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Bei ...
... Kjetil Jansrud ist irgendwie der Wurm drinnen. Der Norweger hat einen ordentlichen Rückstand.
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Ein anderer ...
... Routinier schafft den Sprung nach ganz oben nicht. Bei Christof Innerhofer leuchtet unten die Zwei.
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Duftmarke
Johan Clarey hat seine Erfahrung ausspielen lassen und sich mit einer starken Fahrt vorne gesetzt. Die Allerbesten kommen aber erst.
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Der Slowene ...
... Martin Cater ist der erste Fahrer, der seine Fahrt richtig verpatzt hat.
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Neue Bestzeit
Romed Baumann setzt sich an die Spitze. Der Neo-Deutsche ist auch am Freitag stark unterwegs gewesen.
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Travis Ganong ist ...
... auch schon unten - und hat einen ordentlichen Vorsprung auf Muzaton. Eine erste Duftmarke?
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So sieht das Ganze ...
... aus der Perspektive des Kollegen Geiler aus. Eines fällt auf Anhieb auf: Die Sichtverhältnisse sind heute nicht optimal.
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Los geht's
Muzaton hat soeben das Starthäuschen verlassen.
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Vorspiel
Eröffnet wird das heutige Rennen vom Franzosen Maxence Muzaton. Matthias Mayer ist heute der erste Österreicher, der das Streif-Wagnis nehmen wird.
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Vorspiel
Was uns heute erwartet, das schildert uns Kollege Christoph Geiler in diesem Artikel:
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