Historiker zu Spielen in China: "Mit Olympia legitimiert man die Regierung"

Historiker zu Spielen in China: "Mit Olympia legitimiert man die Regierung"
Georg Spitaler von der Uni Wien beschäftigt sich mit Sport und Politik. Weltsportereignisse können nie unpolitisch sein, meint er. Der diplomatische Boykott sei "sehr zahm".

In wenigen Tagen werden in Peking die Olympischen Winterspiele 2022 eröffnet. Doch die Kritik an den Spielen und der chinesischen Regierung reißt nicht ab: Überwachung der eigenen Bürger, Verletzung der Menschenrechte und Einschränkung von Presse- und Meinungsfreiheit beschäftigen den Westen.

China – so die Meinung, die im Westen zu dominieren scheint – sei aufgrund dieser Vorwürfe nicht würdig, ein sportliches Großereignis wie Olympia abzuhalten. Und doch gewann China 2015 den Zuschlag des IOC für die Veranstaltung der Winterspiele 2022.

IOC-Präsident Thomas Bach (im Bild oben mit Chinas Staatschef Xi Jinping) hat mit Blick auf die Kritik an der Politik Chinas mehrmals betont, das Komitee wolle sich auf seine Zuständigkeit konzentrieren, Politik und Sport strikt trennen zu wollen. Olympische Spiele von Sport zu trennen sei aber gar nicht möglich, meint Politikwissenschaftler und Historiker Georg Spitaler im KURIER-Interview.

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