Die Glanzlichter unter den Stars der Eishockey-WM

NHL-Star Oliver Ekman Larsson störten Leblers Offensiv-Aktionen
Trotz des Ausschlusses von Russland bereichern etliche große Namen das Turnier. Österreich trifft heute (15.20) auf USA.

Nach zwei Turniertagen der Weltmeisterschaft in Tampere und Helsinki ist gut zu sehen, dass die Attraktivität des Sports auf dem höchsten Niveau auch in zwei Jahren Pandemie nicht gelitten hat.

Zwar fehlen wegen des Krieges in der Ukraine die Stars der ausgeschlossenen Russen, dennoch verleihen einige großartige Spieler diesem Turnier ihren Glanz.

Beim gestrigen Auftaktspiel der Schweden gegen Österreich waren gleich sieben Spieler aus der National Hockey League im vorläufigen Kader. Auf weitere wird noch gewartet. Daher spielte der elffache Weltmeister nur mit sechs Verteidigern und neun Stürmern.

Doch darunter war Star-Verteidiger Oliver Ekman Larsson. Der 30-Jährige von den Vancouver Canucks hat in seiner NHL-Karriere bereits 62,2 Millionen Dollar (59,5 Mio. Euro) verdient, er ist zweifacher Weltmeister und ein internationales Vorbild für Verteidiger-Talente. Technisch stark und mit einem guten Eishockey-Sinn ist er der perfekte Spielmacher von hinten heraus. Gegen Österreich fiel er aber gar nicht besonders auf – eher negativ durch vier Strafminuten. Und er wollte demonstrativ bei Scharmützeln Österreichs aufmüpfigem Youngster Marco Kasper (18) zeigen, dass es vor dem schwedischen Tor schmerzhaft wird.

Für die Österreicher Dominic Hackl, Ali Wukovits, Benjamin Nissner und Peter Schneider kommt es am Sonntag zum Wiedersehen mit Nate Schmidt. Der Amerikaner trainierte im Herbst 2018 mehrere Wochen bei den Vienna Capitals, weil er dopinggesperrt aus allen NHL-Einrichtungen ausgeschlossen war und sein damaliger Arbeitgeber Las Vegas Partnerverein der Wiener ist. Nachdem der Offensiv-Verteidiger mit dem Hammer-Schuss in dieser Zeit in Wien seinen neuen NHL-Vertrag mit einer Dotation von 35,7 Millionen Dollar (34,3 Mio. €) für sechs Jahre bekommen hatte, blieb ihm Österreich gut in Erinnerung. „Ich habe ihnen gesagt: ,Macht mir ein gutes Angebot, sonst verlasse ich Wien nicht mehr‘“, scherzte er damals. Mittlerweile spielt er bei den Winnipeg Jets, wo er den Play-off-Einzug verpasst hat und somit erstmals zu einer WM kommen konnte.

Schmerzhafte Erinnerungen an Deutschlands Jung-Star Moritz Seider hat Österreichs Dominic Zwerger. Der Verteidiger ist trotz seines Alters von nur 21 Jahren auch in der NHL schon für seine harten Checks gefürchtet. Beim 3:1 im letzten Test am vergangenen Sonntag gegen die Österreicher erwischte der Detroit-Legionär Zwerger so hart, dass dieser mit einer Gehirnerschütterung für die WM ausgefallen ist. Ein Glück, dass die Deutschen in der Vorrundengruppe A in Helsinki spielen.

Dafür bekommen es die Österreicher in Gruppe B mit Olympiasieger und Gastgeber Finnland zu tun. Und dort stürmt NHL-Star Mikael Granlund. Der heute 30-Jährige stellte sich 2011 mit einem Zaubertor der Eishockey-Welt vor. Beim 3:0 der Finnen im Semifinale gegen Russland legte sich der damals 19-Jährige den Puck hinter dem Tor auf die Schlägerschaufel und schob ihn im Lacrosse-Stil ins Kreuzeck. Die Szene wurde nach der WM sogar auf einer Briefmarke festgehalten.

Der Torschützenkönig der WM 2021 bleibt Österreich erspart: Mit sieben Toren überstrahlte Liam Kirk die großen Stars. Die WM 2022 verpasst der Brite wegen eines Kreuzbandrisses.

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