Vermögensforscher zur Becker-Pleite: "Für die Gesellschaft ganz gut"

Former tennis player Boris Becker attends his bankruptcy offences trial in London
Der Soziologe Wolfgang Lauterbach erforscht Reichtum und seine Auswirkungen. Ein Gespräch über 300.000-Euro-Urlaube, Neid und den Twitter-Deal von Elon Musk.

Wolfgang Lauterbach ist Soziologe an der Universität Potsdam und einer von wenigen Vermögensforschern. In unzähligen wissenschaftlichen Interviews mit Millionären und Milliardären geht der Deutsche der Frage nach, was Reichtum überhaupt ist und was Vermögende antreibt und beschäftigt.

KURIER: Die Pleite des deutschen Sportidols Boris Becker und das Strafverfahren beschäftigt die Welt. Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn Reiche bankrottgehen?

Wolfgang Lauterbach: Eigentlich ist diese Tatsache ganz gut, weil es eine Mobilität von Vermögen ausdrückt. Aufstiege und Abstiege sind möglich, damit ist diese Gesellschaft keine erstarrte Gesellschaft. Denken Sie zurück: Sony-Ericsson und Nokia haben die besten Handys der Welt hergestellt. Und jeder hat gedacht, dass diese Unternehmen jahrzehntelang durch die Decke gehen werden. Und dann kam das iPhone. Wir sehen also, dass Reichtum von begrenzter Dauer sein kann. Dennoch hat das auch Schattenseiten.

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