Sinner gegen Zverev: "Das Finale, das sich Wien verdient hat"

Sinner tröstete Zverev nach dem Finale in Melbourne
Mit Sinner und Zverev bestreiten die Nummer zwei und drei der Welt das Endspiel (14 Uhr). Doppel-Spezialist Miedler spielt schon um 11.30 Uhr.

Nummer 1. Das ist das Ziel eines wahren Superstars. Ein Gefühl, das einer bereits kennt. Just als Jannik Sinner nach 65 Wochen an der Spitze von seinem Widersacher Carlos Alcaraz abgelöst wurde, schielte er schon auf die Nummer eins. Und nach Wien. „Heuer wird es sich nicht mehr ausgehen, aber ich kann die Punkte sammeln, die ich im nächsten Jahr brauchen werde.“ Sinner spricht seine Dopingsperre im Frühjahr an: „Wenn man in einem Jahr drei Monate nicht spielt und wichtige Turniere versäumt, dann ist es schwer mit der Nummer eins.“

Hamster Sinner sammelt aber eifrig weiter. Bei den Erste Bank Open sind es zumindest schon einmal 330 Zähler für das ATP-Ranking. Der vierfache Grand-Slam-Champ schlug in einem hochklassigen Halbfinale den starken Australier Alex de Minaur 6:3, 6:4.

Sinner: "Ich spüre schon meinen Körper"

Sinner kassierte im zweiten Satz sein erstes Break in diesem Turnier, ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen und schlug beinhart zurück. „Es war ein schwieriges Spiel, ich habe nicht so gut aufgeschlagen. Aber, einen Top-10-Spieler in zwei Sätzen zu besiegen ist nicht so schlecht“, sagte der 24-Jährige. Er gab auch zu: „Ein wenig müde fühle ich mich schon. Ich spüre den Körper.“

Sein Finalgegner ist ab 14 Uhr der Deutsche Alexander Zverev, der 2021 schon erfahren hat, wie es ist, den Siegerpokal in den Händen zu halten. Der 28-Jährige schlug Sinners italienischen Landsmann Lorenzo Musetti 6:4, 7:5. „Lorenzo ist schwer zu spielen. Aber jetzt haben wir das Finale, das sich Wien verdient hat.“ Und noch ein Lob: „Wien ist eine meiner Lieblingsstädte auf der Tour.“ Freuen konnte sich schon vorher auch Turnierboss Herwig Straka: „Wir hatten vier Top-8-Spieler der Weltrangliste im Halbfinale. Das gab es heuer nicht einmal bei einem Masters-Turnier.“

Lob für Team-Kollegin Lilly Tagger

Sinner ist in dieser Woche der gefeierte Star zum Anfassen. Der Südtiroler, der vom gleichen Management wie Österreichs Jungstar Lilly Tagger betreut wird, sprach in den höchsten Tönen von der Osttirolerin, die heuer den Juniorinnenbewerb der French Open gewann. Sie sei ein super Talent, das an die Weltspitze kommen kann, habe ein gutes Team hinter sich. „Sie redet nicht viel, sie spielt einfach, wenn sie auf den Platz kommt. „Lilly ist eine ganz normale ... Gitsch sagt man bei uns“, sagte Sinner in breitem südtirolerisch.

Doppel-Finalist

Jubeln durfte am Samstag auch ein Österreicher. Lucas Miedler zog mit seinem Doppelpartner Francisco Cabral ins Doppel-Finale ein. In der Marxhalle setzte sich das austro-portugiesische Paar gegen das indisch-schwedische Duo Yuki Bhambri/Andre Goransson nach 91 Minuten 6:4, 7:6 (5) durch. Somit steht Miedler wie im Vorjahr im Finale. Für die Doppelspezialisten ist es am Sonntag, 11.30 Uhr,  das erste Spiel in der Stadthalle. „Warum ich in Wien jedes Mal die besten Wochen spiele, will ich jetzt gar nicht hinterfragen. Natürlich will ich das Ganze vollenden.“

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