Endlich: Erster Sieg eines Österreichers in Wien seit drei Jahren

Erstmals im Wien-Achtelfinale: Filip Misolic
Filip Misolic schlug bei den Erste Bank Open den Sandplatz-Spezialisten Carabelli. Jurij Rodionov denkt schon an die nächsten Aufgaben. Tsitsipas sagte ab.

Die Fans in der Wiener Stadthalle können sich nach drei Jahren wieder über einen Matchgewinn eines Lokalmatadors freuen. 2022 hatte Dominic Thiem zum Auftakt gegen den US-Mann Tommy Paul gewonnen, am Dienstag schlug Filip Misolic in der 1. Runde den Argentinier Camilo Ugo Carabelli 7:5 und 7:6(6)

Bei Carabelli, immerhin Nummer 50 der Welt, sah man zunächst, warum er alle acht Challenger-Titel auf Sand holte (sieben davon in Südamerika). Indoor spielt er sowieso kaum und gar nicht gern. Misolic führte nach einer Viertelstunde mit 4:0. Dann kam der Argentinier auf und es entwickelten sich lange Ballwechsel. Der 24-jährige Misolic, der zuletzt nicht in Hochform agierte hatte, musste bei 4:4 und auch bei 5:5 Breakball abwehren - zeigte aber Kämpferqualitäten und holte sich den ersten Satz nach einer Stunde 7:5

Auch im zweiten Satz zeigte das Mitglied des "KURIER Austria Davis Cup Team", dass er der komplettere Spieler war und siegte in einer ausgeglichenen Partie letztlich nach 2:15-Stunden 7:5, 7:6. Der Grazer steht damit erstmals im Wien-Achtelfinale. 

"Ich weiß selber nicht, wie ich es geschafft habe, nach der verspielten 4:0-Führung ruhig zu bleiben und den Breakball am Ende des ersten Satzes abzuwehren", sagte Misolic, den die Partie auch körperlich "zugesetzt hat".

Der nächste Gegner von Misolic ist Alex De Minaur, der Bezwinger von Jurij Rodionov.  "Ich glaube, ein bisschen aggressiver werde ich schon spielen müssen, wenn ich als Sieger vom Platz gehen will.  De Minaur macht es um einiges besser, als der Ugo Carabelli und ich", sagte Misolic über die Partie am Mittwoch ab 20.15 Uhr.

"Es kann doch nicht so einfach sein"

Der Grazer betonte die besondere Stimmung in der Wiener Stadthalle: "Es ist wunderschön, dass ich das erleben durfte. Die Energie vom Publikum hat natürlich geholfen." Und dann startete er auch noch mit zwei Breaks: "Ich war schon sehr nervös. Bei 4:0 habe ich mir gedacht, es kann doch nicht so einfach sein. Dann ist es wirklich ein wenig komplizierter geworden."

Der Erstrundensieg in Wien bedeutet für Misolic wohl auch, dass er vor den Australian Open in den Top-100 bleibt und mit dem Hauptbewerb in Melbourne rechnen kann.

Jurij Rodionov wollte nach der 4:6,-1:6-Niederlage gegen De Minaur noch nicht bis zum Davis-Cup-Finalturnier nach Bologna blicken. „Ich spiele davor noch in Seoul und Taipeh. Das sind wichtige Turniere für mich, weil ich Punkte verteidigen muss.“ 

Rodionov will in die Top-100 

Wichtig ist dem 26-Jährigen aber auch die kurze Pause nach Bologna. „Ich muss sagen, dass ich schon ein wenig müde bin von der Saison. Die eine Woche Pause vor der Vorbereitung auf die nächste Saison werde ich genießen.“ 

Für 2026 hat Rodionov ein klares Ziel. „Ich will in die Top-100.“ Um dorthin zu kommen, will er seine guten Phasen in Spielen,  wie gegen De Minaur im ersten Satz, auf zwei oder drei Sätze ausdehnen. „Das ist vor allem eine mentale Sache, dass ich in den Partien nicht so zurückfalle.“

Tsitsipas reist wieder aus Wien ab

Etwas mehr als eine Stunde vor seiner Partie gegen den Italienischen Top-Ten-Spieler Lorenzo Musetti zog Stefanos Tsitsipas seine Nennung wegen Rückenproblemen zurück. Er wurde ersetzt durch Lucky Loser Hamad Medjedovic. Musetti setzte sich 6:4, 6:3 durch.

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