Österreichs Team für Bologna ohne Ofner, Italien ohne Sinner

Österreichs Tennis-Herren bei der Sensation in Ungarn
Ab 18. November steht für Österreichs Tennis-Herren das wichtigste Event des Jahres auf dem Programm. Beim Finalturnier in Bologna der besten acht Nationalteams trifft das KURIER Austria Davis Cup Team auf Gastgeber Italien.
Am Montag gab Kapitän Jürgen Melzer den Kader bekannt. Dieser wird der gleiche sein, wie jener vor dem gewonnenen Duell mit Ungarn. Wahrscheinlich wird aber auch Filip Misolic zum Einsatz kommen, der in Debrecen krankheitsbedingt passen musste. Die weiteren Einzel-Kandidaten sind Jurij Rodionov, der in Ungarn zum Matchwinner wurde, und Lukas Neumayer. Welche dieser Spieler zum Einsatz kommen werden, will Melzer vor Ort entscheiden. "Das hängt von der Form ab und von den Italienern. Es wird natürlich auch so entschieden, wer gegen wen die besten Chancen hat."
Fix ist nur, dass Lucas Miedler und Alexander Erler im Doppel gesetzt sind. Das Doppel wird allerdings beim Finalturnier erst dann gespielt, wenn es nach den ersten beiden Einzeln 1:1 steht. Bei 2:0 ist das Duell bereits zu Ende.
Sinner sagte Italien ab
Am Montag wurde auch offiziell, dass Jannik Sinner nicht für Italien beim Final-8 gegen Österreich spielen wird. Die Italiener nominierten Lorenzo Musetti, Flavio Cobolli, Matteo Berrettini, Simone Bolelli und Andre Vavassori.
Für Ofner ist die Saison beendet
Fix kein Thema ist Sebastian Ofner. Österreich einstige Nummer eins musste die Saison vorzeitig beenden. "Ich hatte das ganze Jahr über Schmerzen in der Ferse. Oft schmerzt es schon beim Aufstehen in der Früh", klagte der 29-Jährige, der sich jetzt einer Spritzentherapie und einer MRT-Therapie unterzieht. Laut Ofner handelt es sich um ein Knochenmarksödem und um eine Beinhautentzündung.
"Ich habe die letzten Monate versucht, drei bis vier Stunden auf dem Platz zu stehen. Der Körper hat mir aber Signale gegeben, dass es nicht geht. In Stockholm gegen Borg ist mein Körper während der Partie einfach heruntergefahren. Da war es aus", beschreibt Ofner seinen letzten Einsatz vergangene Woche.

Sebastian Ofner
Dass es mit der Anzahl der Turniere zu tun haben könnte, will Ofner nicht sagen. Eher schon mit der Belastung aufgrund der langsameren Beläge: "Wenn man auf 26-30 Turniere kommt, ist das nicht so ein Thema. Das gab es früher auch. Ich habe das Gefühl, dass die Plätze immer langsamer werden. Also haben wir immer mehr Schläge und längere Ballwechsel. Mit diesen Bedingungen steigt die Belastung sehr."
Ofner bringt auch ein Beispiel zu 2017: "Wimbledon 2017, als ich in die dritte Runde gekommen bin zu Wimbledon 2025 ist gar kein Vergleich vom Tempo her."
Da die neuerliche Pause sehr an Ofners Nerven nagt, wird er wohl auch Hilfe bei einem Mentalbetreuer holen: "Ich habe die letzten Monate wirklich überlegt, ob ich mir Hilfe hole, weil ich gemerkt habe, dass es mich doch mehr trifft, als ich dachte."
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