Das Chaos um Thiems Comeback wird immer größer

Das Chaos um Thiems Comeback wird immer größer
Der 28-Jährige sagte US-Tournee ab, seiner Hand gehe es aber gut. Fehler passieren vor allem im Umfeld.

Dominic Thiem verbesserte sich in der Weltrangliste um einen Platz und stieß als Nummer 50 wieder in die Top 50 vor. Schön. Aber das klingt fast ein wenig nach Sarkasmus, denn Thiem spielte seit 22. Juni des Vorjahres nicht.

Und er wird es auch in den nächsten Wochen nicht tun. Am Montag verschob er sein Comeback – nun schon zum fünften Mal. Keine Teilnahme in Indian Wells, keine in Miami. Prognostizierte Rückkehr erst im April bei den Sandplatz-Turnieren in Europa.

Für einen Profi, der schon die Nummer drei der Welt war, ist die Kommunikation im Umfeld ganz schlecht. Er kündigt über Social Media an, sagt dann über Social Media ab, seine Erklärungen sind spärlich. Von seiner in Spanien ansässigen Agentur „Kosmos“ ist nicht viel mehr zu erfahren, als Thiem per Video mitteilt. Angeblich kommt er zeitnah nach Österreich zurück. Angeblich. Es ist offiziell genauso wenig zu erfahren wie seine Pläne für das nächste Comeback.

Start auf Mallorca

Begonnen hat das Schlamassel im Sommer 2021. Thiem spielte auf Mallorca ein Rasenturnier, um sich auf Wimbledon vorzubereiten, verletzte sich aber gegen den Franzosen Adrian Mannarino. Der Niederösterreicher zog sich einen Einriss in der Sehnenscheide und der dazugehörigen Gelenkskapsel zu.

Ein erstes Ziel war die Titelverteidigung bei den US Open, die am 20. August begonnen hatten. Doch Thiem stieg zu früh ins Training ein, was Langzeit-Physio Alex Stober den Job und Thiem das Comeback kostete, ein heftiger Streit über die Medien folgte. Mitte Dezember wollte Thiem zunächst bei einem Schauturnier in Abu Dhabi antreten, reiste auch dorthin, sagte aber kurzfristig ab. Es folgten kurz darauf die Absagen für den ATP Cup und das Turnier in Sydney, weil er sich beim Training in Dubai erkältet hatte, kurz darauf auch für die Australian Open, ein weiteres erklärtes Ziel.

Neuer Plan: Die Sandplatz-Serie in Südamerika im Februar. Der Lichtenwörther bereitete sich in Santiago bei Trainer Nicolas Massú vor, postete von dort und dem ersten Spielort Córdoba Trainingsbilder mit der Botschaft, dass es dem Handgelenk wieder gut gehen würde. Alles okay? Nein, Thiem sagte kurz vor dem Aufschlag aufgrund einer Fingerverletzung ab.

Nächstes Ziel: Indian Wells, wo er 2019 seinen einzigen ATP-1.000-Titel geholt hatte. Und die Bilder, die Thiem während der letzten Tage via Instagram aus Miami verbreitete oder verbreiten ließ, ließen darauf schließen, dass er tatsächlich spielt.

Doch in der Nacht auf Montag teilte er seinen Verzicht mit und nannte gar keinen neuen Comeback-Termin. Eine Rückkehr in Monte Carlo (ab 10. April) oder die Woche danach in Barcelona steht im Raum. „Ich hatte wirklich gute Trainingswochen. Das Handgelenk ist perfekt in Ordnung, die Hand wird immer besser, aber ich habe trotzdem entschieden, meine Nennung für Indian Wells und Miami zurückzuziehen, um auf Sandplatz zu starten“, teilte Thiem mit.

Mittlerweile wird dies zur unliebsamen Routine.

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