Venier und Tschofenig sind Österreichs Sportstars des Jahres

STEPHANIE VENIER und DANIEL TSCHOFENIG mit den NIKI Awards
Stephanie Venier erlöste die Skination mit Gold bei der Heim-WM, Daniel Tschofenig war der Beste im starken ÖSV-Team in der Saison der Superlative.

In der Skination Österreich haben bei der Lotterien Sporthilfe Gala den NIKI für die besten Sportler und Sportlerinnen des Jahres etliche Male Alpinskifahrer und -skifahrerinnen gewonnen. Allein Annemarie Moser-Pröll war siebenmal die beliebteste Sportlerin des Landes, Marcel Hirscher wurde sechsmal geehrt.

Die vergangene Wintersaison schien eine verpatzte für Österreich zu werden. Just in dem Jahr, in dem man die Heim-WM nach Saalbach zurückgeholt hatte. Die Befürchtungen, möglicherweise gar leer auszugehen, bewahrheiteten sich ganz und gar nicht. Und es war Stephanie Venier, die gleich im ersten Einzelrennen mit Super-G-Gold die sprichwörtlichen Kastanien aus dem Feuer holte und eine ganze Skination erlöste. Allein dafür gebührt ihr – am Höhepunkt und Ende ihrer aktiven Karriere – die Trophäe. "Der krönende Abschluss", wie sie selbst sagt. Das Skifahren, das vermisse sie gar nicht. 

Sportlerin des Jahres: Stephanie Venier mit NIKI-Trophäe

Sportlerin des Jahres: Stephanie Venier mit NIKI-Trophäe

Noch lange nicht ans Aufhören denkt Daniel Tschofenig, der bei den Männern heuer die Mitglieder von Sports Media Austria überzeugte. Er habe sich den Sieg nicht erwartet, "das eine oder andere Getränk" werde er aber noch trinken, etwa mit Jan Hörl, der ihm vom Publikum aus zugrinste.

Beeindruckend war nicht nur Tschofenigs Gesamtweltcupsieg, sondern auch der Sieg der Vierschanzentournee, auf den Österreich 10 Jahre gewartet hatte. Und das gegen starke interne Konkurrenz. Dabei war die Empörung beim Skiverband voriges Jahr noch groß, weil kein ÖSV-Athlet ausgezeichnet wurde und Gesamtsieger Kraft leer ausgegangen war.

Daniel Tschofenig mit NIKI-Trophäe

Sportler des Jahres: Daniel Tschofenig

Als Team erfolgreich sein

Auch das Team des Jahres ist im Wintersport zuhause, wenn auch nicht unter dem Dach des ÖSV: Das Eishockey Nationalteam der Männer zeigte bei der WM im Mai mit dem ersten Viertelfinaleinzug seit 31 Jahren für eine Sensation. Und das ohne NHL-Star Marco Rossi, was beweist, wie Teamgeist einzelne Stars ein stückweit ersetzen kann.

Oliver Glasner widmet den Preis seinem Team

Ähnliches beweist Fußballtrainer Oliver Glasner Woche für Woche mit Crystal Palace. Der Österreicher ist das Herz des Londoner Teams, das heuer mit FA-Cup und Community-Shield zwei Titel gewinnen konnte. Zu Gast in Österreich in der Länderspielpause nahm Glasner den Preis für den Trainer des Jahres entgegen.

Peter Stöger und Oliver Glasner auf der Sporthilfe Gala

Peter Stöger und Trainer des Jahres, Oliver Glasner

Überreicht wurde der NIKI an den Crystal-Palace-Trainer von Rapid-Trainer Peter Stöger. "Gratuliere, Oida", sagte der Wiener zum Kollegen. "Wir sind sicher mehr Wintersportland als Sommersportland." Umso mehr freue er sich in der Wiener Stadthalle "als Trainer zu stehen, der fast seit 6 Jahren im Ausland unterwegs ist". Er nehme den Preis stellvertretend für seine Mannschaft entgegen und müsse noch überlegen, wie er den Preis nach London bringe. Wohin sein Weg noch führe, wisse er nicht. "Ich lass mich überraschen." 

Triple für Thomas Frühwirth

Zum dritten Mal zum Sportler des Jahres mit Behinderung gewählt wurde Thomas Frühwirth, der mit Para-Cycling und Para-Triathlon als Vorbild für viele gilt. "Mein persönliches Ziel, war nie Weltmeister zu werden, sondern mein persönliches Bestes zu geben. Das ist auch das, auf das ich stolz bin", sagte Frühwirth, der aus Australien zugeschaltetwar. 

Sportlerin des Jahres mit Behinderung wurde erstmals Gehörlosen-Skirennläuferin Melissa Köck, der das Publikum per Gebärdensprache-Applaus applaudierte. 

Mit Herz im Sport

Sportler des Jahres mit Herz ist Ex-Profi-Shorttracker Matthias Stelzmüller mit seiner "Skate the World" Foundation, die Kindern in benachteiligten Regionen durch Skaten und Bildung neue Chancen ermöglichen will. 

Jasmin Heim und Alexander Haissl gewannen den NIKI in der Kategorie Special Olympics Sportler/Sportlerin des Jahres. Die beiden Ski-Stars haben etliche Erfolge im vergangenen Winter zu verzeichnet. "Die Siegerehrung" sei das schönste an den Special Olympics in Turin im vergangenen Winter gewesen, sagt Heim. Laudatorin Ivona Dadic erinnerte gleich, dass nächstes Jahr die Special Olympics in Wien stattfinden. Die beiden Geehrten werden als Leichtathlet und Schwimmerin teilnehmen.  

Das Sport-Publikum in Österreicherin - darunter auch zahlreiche KURIER-Leserinnen und Leser - wählte heuer Tennisspielerin Lilli Tagger zur Aufsteigerin des Jahres. Die Osttirolerin hat heuer aufgezeigt. Sie wurde in ihrem Trainingszentrum in Südtirol vom ORF-Team mit dem NIKI überrascht. 

Anekdoten über Niki Lauda

Der NIKI ist seit dessen Tod 2019 nach Formel-1-Legende Niki Lauda benannt, der selbst 1977, im Jahr seines zweiten Weltmeistertitels und ein Jahr nach seinem schweren Unfall Sportler des Jahres war. 

Am Mittwoch wurden drei weitere Größen des Motorsports geehrt. Gerhard Berger (10 GP-Siege), Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportberater) und Toto Wolff (Mercedes-Teamchef) erhielten unter Standing Ovations den Special Award überreicht von Laudas Söhnen Matthias und Lukas.

Gerhard Berger, Helmut Marko und Toto Wolff auf der Bühne

Gerhard Berger, Helmut Marko und Toto Wolff

Die Geehrten teilten Anekdoten über Lauda. Berger aber wollte die beiden Mitgeehrten Wolff und Marko loben: "Wir haben mit diesen beiden zwei Motorsport-Giganten auf der Bühne stehen." Marko und Wolff hätten mit ihren Teams - bis auf letztes Jahr - seit zehn Jahren alle Weltmeisterschaften gewonnen. Konstrukteurs- und Fahrer-WMs. Österreich könne stolz sein, als so kleines Land in einem derart großen Sport eine große Rolle zu spielen. Er widme seinen Award Helmut Marko, ohne den Berger seiner Aussage nach nie in der Formel 1 gelandet wäre. Marko fördere junge Fahrer, war bei Jochen Rindt, Niki Lauda und Berger selbst als Förderer aktiv. 

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