Nach 353 Tagen Verletzungspause: ÖSV-Star Schwarz startet in Val d'Isère

Nach 353 Tagen Verletzungspause: ÖSV-Star Schwarz startet in Val d'Isère
Der Kärntner startet nach Kreuzbandriss und Bandscheiben-OP am Sonntag im Slalom.

Es kommt selten vor, dass Marco Schwarz einmal richtig emotional wird. Der 29-jährige Kärntner scheint immer in sich zu ruhen, egal ob im Triumph oder in der Niederlage. 

Selbst seinen Kreuzbandriss, der ihn im Dezember 2023 in die Knie zwang, nahm er stoisch hin, als wäre es nur ein Schnupfen.

Dieser Tage zeigt Marco Schwarz auf einmal ein ganz anderes Gesicht, das man so von ihm gar nicht kennt. Die bevorstehende Rückkehr in den Weltcup lässt den besonnenen Kärntner euphorisch werden, um nicht zu sagen: aufgedreht. 

„Die Freude ist riesengroß“, sagt der 29-Jährige vor seinem Comeback am Sonntag im Slalom von Val d'Isère. „Das Kribbeln wird groß sein.“

Zwei Verletzungen

Als Marco Schwarz sein letztes Skirennen bestritt, war er die Nummer 1 der Welt und trug das Trikot des Weltcupführenden. Der fatale Sturz in der Abfahrt von Bormio hat nicht nur dem Höhenflug ein jähes und schmerzhaftes Ende bereitet, er hat vor allem auch dem Weltcup im vergangenen Winter die Spannung genommen. 

Marco Schwarz, dem letzten Allrounder im Feld, war es als einzigem Läufer zugetraut worden, dem Schweizer Marco Odermatt im Kampf um die große Kristallkugel Paroli zu bieten.

Wenn der 29-Jährige nun 353 Tage nach seiner Verletzung zurückkehrt, dann sollte man keine Wunderdinge erwarten. Denn der Kreuzbandriss samt den üblichen Begleitschäden im Knie war ja nicht das einzige gesundheitliche Handicap, mit dem sich Schwarz herumgeschlagen hat.

Schweinsjahr

Gerade als er wieder auf den Beinen war und ins Sommercamp in Südamerika einrücken wollte, wurde der Österreicher von einer Bandscheibenverletzung aus dem Tritt gebracht, die im September sogar eine Operation erforderte. „Das war ein echtes Schweinsjahr.“

Seit dem ersten Schneetraining Ende Oktober machte Schwarz aber Riesenfortschritte, weshalb der Kärntner nun sogar eine Woche früher in den Weltcup einsteigt, als geplant. „Ich fühle mich bereit, die Selbstverständlichkeit ist wieder zurückgekommen und ich denke am Start nicht viel nach.“

Für Schwarz, der wegen der Verletzungspause in der Startliste aus den Top 15 gerutscht ist, muss Christian Hirschbühl seinen Platz räumen. Manuel Feller, der zuletzt den Riesentorlauf in Beaver Creek ausgelassen hat, steht ebenfalls am Start.

Ski-Stars gegen FIS-Präsident

Für Aufregung sorgt derweil ein Brief der Skistars an FIS-Präsident Johan Eliasch. Es ist bereits das zweite Protestschreiben von Mikaela Shiffrin, Marco Odermatt & Co. innerhalb weniger Tage. 

Hintergrund: Der Weltverband lehnte ein 400-Millionen-Euro-Angebot des Investmentunternehmens CVC zur Vermarktung des Skisports ab. 

Die Sportler fordern mehr Mitspracherecht und eine genaue Prüfung dieses Angebots. „Wir streben eine starke Vision an, die einiges der Stagnation, die derzeit in unserem Sport herrscht, beseitigt“, zitiert der Blick aus dem Brief.

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