Schwimmstar Auböck sucht nach Erklärungen für verpasstes Olympia-Finale

SWIMMING-OLY-PARIS-2024
Der 27-Jährige blieb im Vorlauf über 400 m Kraul mehr als sieben Sekunden über der Zeit, mit der er vor einem Monat Europameister wurde.
Die ersten Bewerbe der österreichischen Schwimmer bei den Olympischen Spielen haben vor allem eines offenbart: dass es bei den Spielen nicht nur auf Technik, Können, auf die Vorbereitung und körperliche Stärke ankommt, sondern auch, dass man all das am "Tag x" abrufen kann.
Felix Auböck ist ein Profi. Er ist routiniert in seinem Sport und schafft es immer wieder, die eigene Leistung zu pushen. So auch in den vergangenen Wochen, als er sich nach dem Europameistertitel in Belgrad in der Südstadt auf die Spiele vorbereitet hat.
Dann der Startschuss in der La Défense Arena von Paris. Vor 17.000 Zuschauern plagte sich der Niederösterreicher durch die Bahn. Als er, der über diese 400 m Kraul zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gehörte, seinen Lauf abgeschlagen als Letzter beendete, verließ er das Becken und suchte den Weg nach draußen - und eine Erklärung.
„Irgendwas ist körperlich nicht in Ordnung“, sagte er wenige Minuten später, sichtlich ernüchtert über die  Zeit (3:50,50 min), mit der er mehr als sieben Sekunden über seinem nationalen Rekord bei der EM Ende Juni in Belgrad blieb. 
„Die Kraft ist da, die Ausdauer auch. Es ist ein großes Fragezeichen. Es hätte so nicht passieren dürfen.“ Er habe die Schwäche schon beim Einschwimmen bemerkt, auch gestern im Training hätten die Zeiten nicht gepasst. „Das Herz-Kreislauf-System ist nicht angesprungen. Vielleicht werde ich krank.“
Auböck sagt, er sei jetzt enttäuscht, habe aber „noch zwei wichtige Rennen im Becken“ vor sich. Morgen, Sonntag, folgen die 200 m Kraul und am Montag die 800 m Kraul. Nach einer Besprechung mit dem Trainer und vielleicht einem Anruf bei der Mentaltrainerin will er den Blick nach vorne richten. "Der erste Schritt ist, das zu akzeptieren."
"Ich kann damit umgehen und weiß was ich tun muss", sagt der 27-Jährige. "Aber es tut schon weh, speziell wenn man weiß, dass man vor einem Monat noch so gut geschwommen ist und wozu man in der Lage ist."

Reitshammer im Semifinale

Besser ging es seinem OSV-Kollegen Bernhard Reitshammer über die 100 m Brust. Er kam als Elfter ins Semifinale (heute, 21.12 Uhr). Mit 59,68 stellte er seine eigene Olympia-Bestzeit ein. "Die Atmosphäre war schon richtig cool, das wird im Halbfinale sicher nochmal mehr", freut sich der Tiroler, der von einem "geilen Gefühl" spricht. Bei den Spielen in Tokio hatte er wegen der Corona-Sicherheitsvorkehrungen eine fast leere Halle vorgefunden.

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