Nervosität und Erleichterung: Was Judoka Polleres nach Bronze zu sagen hatte

Michaela Polleres mit Bronze
Am Mittwoch holte die 27-Jährige ihre zweite Medaille bei Olympia. Ihre Gedanken waren auch in Tokio.

Auf dem Bildschirm stand es in großen Lettern: IPPON. Michaela Polleres riss die Hände in die Höhe, ihre Schwester lief die Tribüne hinunter. Die 27-jährige Niederösterreicherin holte am Mittwoch in Paris Judo-Bronze in der Klasse bis 70 Kilogramm. Sie gewann im Kampf um den dritten Platz gegen die Spanierin Ai Tsunoda Roustant.  

Nach gewonnener Medaille sprach sie über ...

... ihre ersten Gefühle "Es sind so viele Gedanken in meinem Kopf, die gerade erst beginnen, sich zu ordnen. Es ist auch richtig cool, dass es die erste Medaille für Österreich ist."

... den Fokus vor dem Schlusskampf "Das Semifinale war echt knapp und sehr anstrengend, die Niederlage hat mich sehr geärgert. Ich hab es aber geschafft, mich zusammenzureißen und zu fokussieren. Yvonne (Trainerin Snir-Bönisch, Anm.) hat mich in meiner Enttäuschung daran erinnert, dass ich immer noch eine Medaille machen kann."

... den Moment des Erfolges "Die Spanierin ist klein und hat extrem viel Körperspannung, dadurch konnte ich sie gut heben. In der Luft wusste ich noch nicht, dass es sich ausgehen wird. Das muss man dann aber schon bis zum Ende durchziehen. Klar war der Sieg für mich aber erst, als der Schiedsrichter Ippon gegeben hat."

... über Druck und Anfangsnervosität "Der erste Kampf hat sich ordentlich gezogen. Ich war nervös, musste erst reinfinden. Die Medaille von Tokio hat mich nicht lockerer gemacht, sondern  Druck erzeugt. Man hat einmal schon gezeigt, was man kann. Dann muss man es ja noch einmal zeigen. Die verpatzte WM in Abu Dhabi hat dabei keine Rolle gespielt. Das hatte ich schon wieder vergessen."

... die Stimmung in der Champs-de-Mars-Arena "Es hat mich richtig gefreut, gegen die Französin (Marie Eve Gahie, Anm.) zu kämpfen, vor diesem französischen Publikum. Die Menge war ein Wahnsinn! Es hat auch  mich gepusht, dass es so laut war in der Halle."

... den Stellenwert dieser Medaille "Es war sehr wichtig für mich, dass ich wieder eine Medaille bei den Olympischen Spielen mache. Ich wollte mir selber beweisen, dass ich das noch einmal zusammenbringe. Ich bin einfach nur froh, dass es doch noch gut gegangen ist."

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