Erste Olympia-Medaille! Judoka Polleres holt Bronze
Michaela Polleres holt in Paris Judo-Bronze in der Klasse bis 70 Kilogramm. Im Kampf um den dritten Platz besiegte sie die Spanierin Ai Tsunoda Roustant mit Ippon.
Im Kampf gegen die kleine und flinke 22-Jährige Spanierin war Polleres zu Beginn in der Defensive. Doch nach 1:47 Minuten packte Polleres ihre Gegnerin am Gürtel und hebelte sie über ihren Körper. Ippon, die höchstmögliche Wertung, der sofortige Sieg. Für Österreich war es die achte Olympiamedaille im Judo.
Polleres wollte ganz oben stehen hier in Paris. Doch durch die Niederlage nach einem langen Kampf gegen die deutsche Polizistin Miriam Butkereit im Halbfinale war der Weg nach ganz oben verbaut. „Ich weiß, dass ich Olympiasiegerin werden kann“, hatte die Nummer drei der Welt vor dem Abflug nach Paris gesagt.
In diesem Vorhaben war die Silbermedaille von den Olympischen Spielen in Tokio vielleicht ein bisschen Fluch und Segen. Sie sei „dadurch vielleicht weniger nervös“ sagte sie im Vorfeld, gleichzeitig sei aber auch „mehr Druck dazugekommen“.
1984, Los Angeles: Peter Seisenbacher (Gold)
1984 Los Angeles: Josef Reiter (Bronze)
1988, Seoul: Peter Seisenbacher (Gold)
2004, Athen: Claudia Heill (Silber)
2008, Peking: Ludwig Paischer (Silber)
2021, Tokio: Michaela Polleres (Silber)
2021, Tokio: Shamil Borchashvili (Bronze)
2024, Paris: Michaela Polleres (Bronze)
Hart erkämpft
Die Stimmung in der 8.000er-Arena unweit des Eiffelturms war auch am Mittwoch sensationell. Die vielen französischen Judo-Fans feiern insbesondere die Auftritte ihrer Stars, wie Maxime-Gael Ngayap Hambou in der Klasse bis 90 kg.
„Die Anfeuerungsrufe blende ich aus“, hatte Polleres gesagt. Das musste sie auch, denn nach dem knappen Auftaktsieg gegen die Britin Katie-Jemima Yeats-Brown mit Waza-ari im Golden Score wartete in Runde zwei eine Vizeweltmeisterin aus Frankreich. Doch Marie Eve Gahie konnte Polleres ohne große Schwierigkeiten mit Ippon besiegen.
Erst im Semifinale kam sie über die Butkereit nicht hinaus. Ohne Wertung war es in die Verlängerung gegangen, in der die erste zählbare Aktion entscheidet. Im Fall von Polleres war es die dritte Strafe, die den Ausschlag gab. Der Traum vom zweiten Olympiafinale war damit vorbei.
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