Ich hoffe, so bald wie möglich. Es gibt sehr viele talentierte Frauen mit viel Potenzial in der W Series. Ich hoffe, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine von uns in der Formel 1 sehen werden.
Wie unterstützt Sie die W Series?
Wir bekommen eine komplette Rennfahrer-Ausbildung. Wir lernen, mit den Daten und den Ingenieuren zu arbeiten und bekommen sehr viel Wissen über das Auto, das Fahrverhalten und die Einstellungen. Schlussendlich sollten wir mit der W Series nach diesem Jahr ausgebildete Fahrerinnen sein.
Braucht es eine Renn-Serie für Frauen? Sie dürften ja auch mit Männern fahren.
Anfangs bekamen wir sehr viel Kritik wegen der Trennung. Hauptgrund dafür ist hauptsächlich das Ziel der W Series: Frauen im Motorsport zu fördern.
Können die Fahrerinnen mit den Männern mithalten?
Das Racing ist genau das gleiche wie bei den Männern. Wenn wir den Helm aufsetzen und losfahren, kann niemand sagen, ob es jetzt Frauen oder Männer sind.
Könnten Sie sich bei einer stärkeren Konkurrenz, sprich bei den Männern, nicht noch mehr verbessern?
Nein, überhaupt nicht! Das Feld ist sehr kompetitiv und das Level sehr hoch. Ob ich jetzt gegen Männer oder Frauen fahre, macht keinen Unterschied. Man sieht es eigentlich nur, wenn lauter hübsche Frauen aussteigen. Es wird genau gleich hart gefightet. Dem Auto ist es auch egal, ob da eine Frau oder ein Mann hinterm Steuer sitzt.
Wie fahren sich die Autos?
Die Formel-3-Autos sind eigentlich schwierig zu fahren, weil es körperlich sehr anstrengend ist. Da müssen wir uns wirklich im Gym fest pushen, damit wir stark genug sind. Sonst haben wir Frauen keinen Nachteil im Motorsport gegenüber den Männern.
Könnten Sie sich vorstellen, dass es irgendwann vielleicht eine gemischte Formel 1 gibt?
Genau das ist das große Ziel der W Series! Wir wollen eine Frau in die Formel 1 bringen und eine Vorbildwirkung schaffen, sodass kleine Mädchen sagen, sie möchten Formel-1-Fahrerin werden.
Was ist Ihr Ziel?
Die Formel 1 ist der Traum jedes Rennfahrers. Als ich sieben Jahre alt war, hab ich in mein Freundschaftsbuch geschrieben: "Traumberuf: Formel-1-Weltmeisterin!". Logisch, über die Jahre wird man ein wenig realistischer. Mein Ziel war es, professionelle Rennfahrerin zu werden. Das habe ich erreicht. Ich fahre die W Series und bin auch sonst für verschiedene Serien unterwegs. Das mach’ ich jetzt hauptberuflich. Dazu hat die W Series so viel beigetragen, weil sie kostenlos ist. Wir mussten nur das Talent mitbringen. Für die Zukunft ist mein Ziel, wirklich Geld damit zu verdienen.
Was war das schnellste Tempo, das Sie je gefahren sind?
303 km/h in Monza mit dem Ferrari Challenge, das war mein Rekord.
Was fahren Sie privat?
(lacht) Privat ist leider noch kein Ferrari rausgesprungen. Da hab’ ich ein ganz normales Auto, das mich von A nach B bringt, nichts Spektakuläres.
Und Sie fahren dann immer selbst, oder dürfen Familie oder Freunde auch mal fahren?
Meine Freunde haben mich natürlich gern als Fahrerin, aber ich lass’ mich auch mal herumchauffieren.
Wie verliefen die ersten Tests der Saison?
Es war eine lange Zeit, als ich das letzte Mal im Formel-Fahrzeug gesessen bin, aber ich bin sehr zufrieden und die Saison darf starten. Ich fühle mich bereit.
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