Kombinierer-Star Lamparter: "Das Selbstvertrauen ist richtig groß"

Kombinierer-Star Lamparter: "Das Selbstvertrauen ist richtig groß"
Der 20-Jährige ist Österreichs ist Österreichs große Medaillenhoffnung beim Bewerb auf der Normalschanze.

Mit seinen 20 Jahren hat Johannes Lamparter schon seine Erfolgsspuren in der Nordischen Kombination hinterlassen. Der Tiroler ist Doppelweltmeister, dreifacher Saisonsieger und führt souverän den Gesamtweltcup an. Verständlich, dass beim Auftaktbewerb auf der Normalschanze heute alle Augen auf den Österreicher gerichtet sind.

KURIER: Da haben Sie sich was eingebrockt. Johannes Lamparter: Wie bitte? Ich versteh’ nicht ganz.

Sie sind der Topfavorit. Nach den Corona-Ausfällen von Jarl Magnus Riiber und Eric Frenzel sogar noch mehr als vorher.

Moment. Nur weil die beiden wegen Corona fehlen, was mir übrigens extrem leidtut, sehe ich mich nicht als Topfavorit. Ja, ich kann nicht abstreiten, dass ich zu den Medaillenkandidaten gehöre, aber auch ich werde meine Topleistung abrufen müssen. Das ist aber auch mein Anspruch.

Wie ist die Gemütslage vor Ihrer Olympia-Premiere?

Ich war zuletzt im Weltcup sehr konstant und immer auf dem Podium. Das Selbstvertrauen ist richtig groß, es ist auch das gute Gefühl da. Trotzdem hat Olympia seine eigene Gesetze, das erzählen mir jedenfalls die Teamkollegen ständig. Wichtig ist, dass ich meine Punkte durchziehe.

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Was heißt das konkret?

Dass man einfach seine Performance abruft. Gerade bei Großereignissen wollen viele dann noch ein Schäuferl dazu legen, das kann speziell im Skispringen schnell nach hinten losgehen. Und da heißt es deshalb, geduldig und ruhig zu bleiben. Natürlich darf man nicht nerveln.

Was bei Ihnen auffiel: Sie haben in der Loipe zuletzt immer die Initiative ergriffen und sind ganz vorne gelaufen. Ist das Taktik?

Das kommt daher, weil ich im Moment noch nicht in der Lage bin, mich gegen die Schnellsten im Zielsprint durchzusetzen. In dem Bereich muss ich noch besser werden. Und deshalb muss ich in der Loipe vorher die Initiative greifen. Aber da steckt ein Plan dahinter.

Nämlich?

Wenn ich meinen Konkurrenten in der Loipe das Leben sehr schwer mache, dann muss ich vielleicht gar nicht in einen Sprint gehen. Ich trainiere das ganze Jahr über hart, damit ich im Langlauf schnell bin – dann will ich mich auch nicht verstecken. Ich habe so viel investiert, dann will ich auch mein Können zeigen.

Ist diese Taktik nicht auch riskant?

Es erfordert Mut und es braucht Selbstvertrauen. Bis jetzt hat es mir recht gegeben. Und deshalb werde ich es auch in den nächsten Rennen gleich angehen.

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