Die Proteste gegen rassistische Polizeigewalt in den USA sind gerade erst abgeflaut, da macht der Sport Station an einem Ort, wo Rassismus bis in die 1970er-Jahre gelebt wurde.
Am Donnerstag beginnt im Augusta National Golf Club in Georgia das 84. US Masters. 1975 hatte Lee Elder – der erste afroamerikanische Teilnehmer – noch Morddrohungen bekommen. Heute sind im Augusta National Club die Grenzen zwischen Schwarz und Weiß längst niedergerissen. Und das wird auch gefeiert. Zum 45-jährigen Jubiläum ist der inzwischen 85-jährige Elder zum ersten Abschlag am Donnerstag eingeladen.
Welche Themen sind vor dem Auftakt noch relevant?
Welche Änderungen gibt es durch die Corona-Pandemie?
Aufgrund der Verschiebung vom April in den November herrschen andere Bedingungen. Die Bälle fliegen bei diesem Wetter nicht so weit, wodurch kräftige Spieler mit langen Schlägen einen Vorteil haben sollten. Zuschauer sind nicht zugelassen. Früher waren schon an Trainingstagen 50.000 Golf-Enthusiasten auf dem Platz. Auf manchen Bahnen sind ohne Fans andere Schlagrichtungen möglich. 2021 ist das Masters wieder im April geplant.
Mit Vorjahressieger Tiger Woods ist im Augusta National immer zu rechnen. Der mittlerweile 44-jährige Amerikaner gewann 1997 mit 21 Jahren zum ersten Mal und ist somit immer noch der jüngste Champion. Mittlerweile hat er fünf Titel in Augusta. Ganz vorne mitspielen wird wohl Bryson DeChambeau. Der 27-jährige Amerikaner gewann im September die US Open. Er hat zehn Kilogramm Muskelmasse zugelegt und jetzt einen Abschlag wie kaum ein anderer. Experten glauben, dass er das Grün auf den Par-5-Spielbahnen mit zwei Schlägen erreichen kann.
Welche Spieler sind für das Masters qualifiziert?
Es gibt keine richtige Qualifikation über eine Turnierserie. Spieler werden eingeladen, wenn sie eines von 19 Kriterien erfüllen. So sind zum Beispiel Masters-Sieger auf Lebenszeit eingeladen. Auch die Champions der US Open, der British Open und der PGA Championships von 2015 bis 2019 sind fix dabei. Das 19. Kriterium: die Top 50 der Weltrangliste.
Wer ist aus Österreich dabei?
Zum fünften Mal ist Bernd Wiesberger als Mitglied der Top 50 in der Weltrangliste eingeladen. Sein bestes Ergebnis in Augusta ist ein 22. Platz. Seine Erfahrung soll ihm helfen: Der 35-jährige Burgenländer setzt auf seine gute Platzkenntnis. „Ich bin überzeugt, dass meine Erfahrung auf diesem Kurs von Vorteil ist.“
Wie wird gespielt?
Vier Runden werden auf dem Par-72-Kurs gespielt. Nach zwei Durchgängen erfolgt der Cut. Diesmal sind ab der dritten Runde nur noch 50 Spieler bzw. alle mit maximal zehn Schlägen mehr als der Führende dabei.
Wo kann man das Masters verfolgen?
Sky überträgt in Österreich (am Donnerstag ab 19 Uhr) live. Das Leaderboard ist auf www.augusta.com zu finden.
Wie hoch ist das Preisgeld?
Tiger Woods erhielt im Vorjahr 2.070.000 Dollar (1,76 Millionen Euro). Außerdem bekommt der Champion eine sterlingsilberne Kopie des Pokals, eine goldene Medaille und das grüne Klub-Sakko, in das der Sieger erstmals 1949 geschlüpft ist. Es ist Tradition, dass der Vorjahressieger dem neuen Champion beim Anziehen hilft.
Bekommt ein Spieler, der schon einmal gewonnen hat, immer ein neues Sakko?
Nein, er bekommt immer jenes, das er beim ersten Mal gewann. Außer, es muss in der Größe angepasst werden.
Können private Golf-Spieler einmal im Augusta National spielen?
Nein, der Klub ist privat. Es dürfen nur Mitglieder und eingeladene Spieler auf den Platz. Laut Erzählungen bezahlen die 300 Mitglieder zwischen 25.000 und 50.000 Dollar jährlich.
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