WM-Qualifikation: Torjubiläum für Haaland beim 5:0 gegen Israel

Viel war schon im Vorfeld über das Heimspiel Norwegens in Oslo gegen Israel diskutiert werden. Dürfe es überhaupt stattfinden? Solle Israel nicht vielmehr vom internationalen Sport ausgeschlossen werden, aufgrund der humanitären Lage wegen des Krieges im Gazastreifen?
Eine abgesagte UEFA-Abstimmung und einen gestarteter Friedensplan später wurde am Samstagabend in Oslo das WM-Qualifikationsspiel Norwegen gegen Israel angepfiffen. Die Elf von ManCity-Superstar Erling Haaland stand vor der sportlichen Chance, mit einem klaren 5:0 und damit dem sechsten Sieg im sechsten Spiel einen riesengroßen Schritt in Richtung WM 2026 zu machen.
Haaland vergibt 2 Elfmeter
Schon in Minute 4 hätte der Grundstein für den Erfolg gelegt werden sollen, als Haaland zum Elfmeter gegen den an den HSV verliehenen Bayern-Keeper Daniel Peretz antrat. Die skandinavische Naturgewalt lief an – und schoss schwach nach links unten. Peretz hielt. Doch weil der Goalie sich zu früh von der Linie bewegt hatte, wurde wiederholt. Haaland lief an, schoss nach rechts unten – Peretz hielt wieder. Es blieb vorerst beim 0:0.
Hattrick und Torjubiläum
Doch ein Haaland lässt sich durch so etwas nicht beirren. Im Laufe des Matches stellte er klar, dass er immer noch der wohl heißeste Torjäger ist, der gerade Profifußball spielt. Drei Haaland-Tore und zwei Eigentore später stand es 5:0 für die – unfreiwilligen – Gastgeber. Die Qualifikation ist so gut wie erledigt. Der Torgarant bleibt ein solcher. Das haben auch zwei vergebene Penaltys nicht geändert.
Es waren die Tore 10, 11 und 12 von Haaland allein in dieser Qualifikation. Der 25-Jährige hat mittlerweile 51 Pflichtspieltore im Dress der Nationalmannschaft geschossen, der Hattrick am Samstag war sein sechster Hattrick für Norwegen. Und das in nur 46 Spielen.
In der Gruppe I hält Norwegen damit beim Punktemaximum von 18 Zählern aus 6 Spielen. Für Israel ist die Niederlage ein großer Rückschlag auf dem Weg zur WM, für den Zweitplatzierten Italien wird der Gruppensieg beinahe zur Mission Impossible.
Kleinere Proteste
Das Spiel war wegen der politischen Situation im Nahen Osten als Risikomatch eingestuft worden, die Angst vor Störaktionen war groß. Ein Blick ins Publikum zeigte eine betont friedliche Stimmung. Sowohl bei den Fans mit israelischen Flaggen als auch bei jenen mit norwegischen. Verbandspräsidentin Lise Klaveness hatte die Fans trotz aller politischer Kritik an Israel zu Zurückhaltung aufgefordert.
Dennoch gab es – kleinere – Protestaktionen: Vor dem Spiel gab es einen Protestzug in Richtung Stadion, im Publikum waren Palästina-Flaggen zu sehen sowie überdimensionale rote Karten während der israelischen Hymne, die von Pfiffen begleitet wurde.
Ronaldo vergibt Elfmeter, Spanien weiter ohne Gegentor
Europameister Spanien hat am Samstag mit dem 2:0 gegen Georgien und damit dem dritten Sieg im dritten Spiel durch Tore von Yeremy (24.) und Mikel Oyarzabal (64.) den nächsten Schritt in Richtung WM gemacht - auch ohne Superstar Lamine Yamal. Gruppenzweiter mit sechs Punkten ist die Türkei nach dem klaren 6:1 in Bulgarien. Die Gruppensieger sind fix qualifiziert, die Zweiten kommen ins Play-off.

Vergebener Elfmeter: Irlands Tormann Kelleher in ungläubiger Freude, Cristiano Ronaldo geschockt - dennoch gewann Portugal
Portugal gewann trotz eines verschossenen Handelfmeters von Superstar Cristiano Ronaldo (75.) spät mit 1:0 (0:0) gegen Irland. Ungarn (4 Punkte) ist nach dem 2:0 gegen Armenien Zweiter.
In der Gruppe K wird es hinter Spitzenreiter England (15) überraschend spannend. Albanien siegte in Serbien mit 1:0 und hat bei einem Spiel mehr elf Zähler auf dem Konto. Serbien (7) ist Dritter.
Noch 28 WM-Plätze zu vergeben
Bislang haben sich schon 20 Mannschaften für die erstmals mit 48 Teams ausgetragenen Endrunde qualifiziert. Die drei Gastgeber USA, Kanada und Mexiko sind automatisch dabei. Geschafft haben es in Asiens Ausscheidung Australien, Iran, Japan, Jordanien, Südkorea und Usbekistan. Aus Afrika dabei sind bislang Algerien, Ägypten, Marokko, und Tunesien. Aus Südamerika kommen Titelverteidiger Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Uruguay. In Ozeanien hat Neuseeland das Ticket gelöst.
In der Gruppe F feierte Ungarn mit einem 2:0 gegen Armenien den ersten vollen Erfolg.
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