Abstimmung gestoppt: UEFA legt Entscheidung über Ausschluss von Israel auf Eis

In den vergangenen Tagen und Wochen wurden die Forderungen nach einem Ausschluss von Israel aus den Wettbewerben der UEFA immer lauter. Zuletzt schien ein solcher Schritt sogar greifbar nahe.
Ausschluss von Israel? UEFA legt Abstimmung vorerst auf Eis
Doch die Situation hat sich gewendet. Während zu Wochenbeginn vieles auf eine baldige Abstimmung über einen Ausschluss hindeutete, berichten britische Medien nun, dass die UEFA ihre Pläne vorerst auf Eis gelegt hat.
Ausschlaggebend dafür war die Vorstellung des Friedensplans für den Gaza-Krieg von US-Präsident Donald Trump, den er am Montag gemeinsam mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu präsentierte.
Wäre "dumm", mit Sanktionen vorzupreschen
Solange diplomatische Bemühungen laufen, wäre es nach Ansicht auch jener nationalen Verbände, die sich eigentlich für einen Ausschluss ausgesprochen hatten, "dumm" von der UEFA, mit Sanktionen vorzupreschen.
Dennoch bleibt ein Ausschluss weiter möglich. Etwa dann, wenn Trumps Plan nicht aufgehen sollte. Der US-Präsident hatte erklärt, die Hamas habe "drei oder vier Tage" Zeit, um auf seine Vorschläge zu reagieren. Bislang liegt jedoch keine Antwort vor.
FIFA-Vizepräsident: Angelegenheit der UEFA
Am Mittwoch meldete sich zudem Amnesty International zu Wort. In einem Brief an FIFA und UEFA forderte die Menschenrechtsorganisation die Suspendierung Israels aus allen Wettbewerben. FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani sagte dazu am Mittwoch, es wäre "in erster Linie" eine Angelegenheit der UEFA, diese müsse sich "damit auseinandersetzen".

FIFA-Vizepräsident Victor Montagliani
Plan zur Abstimmung über Ausschluss von Israel war weit ausgereift
Obwohl es nie eine offizielle Bestätigung über eine bevorstehende Abstimmung gab, sollen die Pläne innerhalb der UEFA bereits weit ausgereift gewesen sein. Ein virtuelles Treffen hätte kurzfristig einberufen werden können.
In der heutigen FIFA-Ratssitzung steht der Punkt "Israel" zwar nicht offiziell auf der Tagesordnung. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass er unter "Sonstiges" zur Sprache kommt.
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