Spannung auf und neben dem Platz: Fußball mit politischer Brisanz

Zusammenfassung
- Norwegen spielt gegen Israel in Oslo um die WM-Teilnahme, begleitet von politischen Spannungen und humanitären Spenden.
- Serbien empfängt Albanien unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um nach früheren Skandalen Zwischenfälle zu vermeiden.
- Beide Partien stehen im Zeichen politischer Brisanz, obwohl der Fokus auf den sportlichen Wettbewerb gelegt werden soll.
Es sollte um Fußball gehen und darum, welche Teams in den Gruppen der European Qualifiers der WM-Qualifikation am Ende die Nase vorn haben werden. Doch in den Gruppen I und K geht es nicht nur darum, sondern fast schon vordergründig um Politik.
Norwegen vs. Israel: Match statt Ausschluss
Denn wenn heute, Samstag, Israel im Ullevaal-Stadion in Oslo zu Gast ist, könnte Erling Haalands norwegisches Team, das aus den ersten fünf Spielen keinen einzigen Punkt verloren hat, einen wichtigen Schritt in Richtung WM 2026 machen. Ein Sieg würde den Norwegern mindestens das Play-off-Ticket sichern, auch für sie wäre es - wie für Österreich - die erste WM seit 1998.
Das Spiel steht unter politischem Schatten, auch wenn Israels Teamchef Ran Ben Shimon sagte, das Team werde sich vom „Umgebungslärm“ nicht beirren lassen. Die Norweger waren 2024 unter den ersten Europäern, die Palästina als Staat anerkannten. Fußball-Verbandspräsidentin Lise Klaveness kündigte an, alle Einnahmen des Spiels gegen Israel an humanitäre Einrichtungen in Gaza zu spenden. Sie war übrigens eine jener Verbandschefs, die Israel aus der WM-Qualifikation ausschließen wollten.
Für das Spiel gelten Hochrisiko-Vorkehrungen. Die Stadionkapazität wurde auf 25.000 Plätze herabgesetzt und die Polizeipräsenz erhöht. Die Zuschauer wurden aufgefordert, Norwegen zu unterstützen und den Fußball in den Vordergrund zu stellen. Klaveness betonte: „Dies ist ein Fußballspiel, keine politische Demonstration.“

Albanien ist in Serbien zu Gast
Serbien vs. Albanien: Bloß kein Skandal
Gar keine Tickets wurden in Serbien für das WM-Qualifikationsspiel gegen Albanien verkauft. Stattdessen hat der serbische Fußballverband die Plätze ausschließlich an geladene Gäste aus dem Sport verteilt. Die Partie wurde von Belgrad ins südserbische Leskovac verlegt.
Die Partie 2014 in Belgrad ist noch in Erinnerung, als es zu Ausschreitungen kam, nachdem eine Drohne eine Flagge Großalbaniens auf das Spielfeld transportiert hatte. Serbien und Albanien gelten als verfeindet, Grund ist nicht zuletzt der Streit um die Unabhängigkeit der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo, der 1998 zum Krieg führte.
„Wir haben alles getan, um einen neuen Skandal zu vermeiden“, sagt Dragan Džajić, Präsident des serbischen Verbands. „Ein weiterer Vorfall wäre eine Katastrophe.“ Serbien droht ein mehrjähriger Ausschluss aus der FIFA, heißt es in serbischen Medien. Die Behörden sind wachsam, auch wenn keine Fans im Stadion sind.
Wenn alles gut geht, steht der Fußball im Vordergrund. Serbien und Albanien matchen sich hinter England um Platz 2 in Gruppe K und damit um die Chance auf das Play-off. Die Begegnung der beiden in Tirana im Juni ging versöhnlich mit 0:0 aus, verschossener Elfmeter für Albanien inklusive.
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