Arnautovic oder Polster? Weshalb Vergleiche keinen Sinn machen

Marko Arnautovic und Toni Polster
Kaum war das 10:0 der Österreicher am Donnerstag gegen San Marino abgepfiffen und Marko Arnautovic neuer Rekordtorschütze, kam beim ORF schon Toni Polster zu Wort. Offiziell gratulierend, aber sichtlich geknickt, weil er jetzt nicht mehr derjenige ist, der am öftesten für Österreich eingenetzt hat. Das sollte nicht überraschen. Ohne ein gewisses Ego ist noch keiner zum Weltklassestürmer geworden.
Die Leistung von Arnautovic kleinzureden zeugt indes weniger von (Welt-) Klasse. Es waren keine Pizzabäcker, gegen die Österreich am Donnerstag gespielt hat und es ist auch nicht richtig, dass man seinerzeit nicht gegen so schwache Gegner gespielt hätte. Niemand, lieber Toni, hat dir 1990 verboten, gegen die Färöer ein paar Tore zu schießen (außer vielleicht ein Tormann mit Zipfelmütze).
Arnautovic hat mehr Spiele bestritten, sagen die einen. Dafür habe er viele davon als Flügel gespielt, die anderen. Wer Lust auf Stammtischdiskussion hat, möge fortfahren.
Fakt ist: Diese Vergleiche bringen gar nix, außer vielleicht schlechte Stimmung unter zwei Schmähbrüdern, die das selbst am wenigsten nötig haben. Polster und Arnautovic haben Österreichs Fußballfans unterhalten, begeistert und irgendwann auch verzweifeln lassen. Jeder auf seine Art. Deshalb wird auch keiner von beiden jemals in Vergessenheit geraten.
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