WM-Finale Spanien gegen England: Zwei überfällige Titel-Aspirantinnen

Die Engländerinnen treffen im Finale auf Spanien: Beide waren noch nie Weltmeisterinnen
Spaniens "Furia Roja" und Englands "Lionesses" spielen heute in Sydney um den Weltmeistertitel. Der KURIER vergleicht die Chancen der Finalistinnen.

Wenn heute im mit 75.000 Fans ausverkauften Stadium of Australia in Sydney (12 Uhr/live ORF 1) einander Spanien und England im WM-Finale gegenüber stehen, begegnen sich zwei Teams auf Augenhöhe. Eines ist jetzt schon klar: Die neunte Fußball-WM der Frauen bringt neue Weltmeisterinnen. Weder die Spanierinnen, noch die Engländerinnen waren bisher in ein WM-Finale eingezogen. Die beiden begegnen sich auf Augenhöhe. Der KURIER-Finalistinnen-Check:

Die Ausfälle

England holte vor einem Jahr den EM-Titel, schlug Österreich im Auftaktspiel 1:0. ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann: "Gegen uns waren noch Leistungsträgerinnen wie Fran Kirby, Leah Williamson oder Beth Mead dabei. Dass sie alle fehlen, war wohl auch der Grund, warum England sich so schwer getan hat, ins WM-Turnier zu finden."

Bei Spanien fallen allerdings ebenfalls wichtige Spielerinnen aus. Darunter Torfrau Sandra Panos, Mittelfeldspielerin Patri Guijarro, Abwehrspielerin Maria Leon und Stürmerin Claudia Pina.

Die Teamchefin/der Teamchef

WM-Finale Spanien gegen England: Zwei überfällige Titel-Aspirantinnen

Sarina Wiegman ist zum vierten Mal in Serie in einem Finale

Sarina Wiegman ist zum vierten Mal in einem Endspiel bei einem großen Turnier. Im Vorjahr führte sie England zum EM-Titel, 2017 die Niederländerinnen, mit denen sie 2019 WM-Zweite wurde. Und schon tönen britische Medien, dass sie bald Gareth Southgate als Männer-Teamchef ablösen könnte.

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Jorge Vilda will über Erfolge sprechen, nicht über Probleme

Auf der anderen Bank sitzt Jorge Vilda, der um einiges umstrittener war. Im September sind 15 Spielerinnen aus dem Team zurückgetreten. Sie wollten erst zurückkommen, wenn der Coach Geschichte ist. Der Verband stellte sich hinter den 42-Jährigen – er blieb. Drei der 15 sind wieder zurück im Team – Aitana Bonmati, Mariona Caldentey und Ona Batlle. Und heute? Heute spricht man nicht über die Tumulte. "Nächste Frage", sagte Vilda zuletzt in Australien auf eine entsprechende Frage.

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Der bisherige Auftritt

Spanien zeigte in Australien dominantes Spiel mit viel Ballbesitz, allerdings ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Das wird bei der disziplinierten Defensive Englands (drei Gegentore bei dieser WM) nicht leichter. Umgekehrt hat England noch nicht überzeugt – und sich doch noch am Ende jedes WM-Spiels durchgesetzt. Falls Spanien im Finale in Führung geht, ist für die körperlich starken Engländerinnen also noch nichts verloren. Bisher nicht dominant, aber effektiv.

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Der Entwicklungsstand

In den vergangenen Jahren hat sich sowohl in Spanien, als auch in England auf Vereins-, aber auch auf Verbandsebene im Frauenfußball vieles getan, was die Infrastruktur im Frauenfußball betrifft. Die spanische Liga gilt mit der englischen als die stärkste Europas. Auch die Stadien sind bei Spielen der Fußballerinnen in beiden Ländern mittlerweile regelmäßig gefüllt. Die Erfolge auf Klubebene in den vergangenen Jahren sprechen für Spanien: Barcelona hat 2021 und 2023 die Champions League gewonnen.

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