Wenig Risiko am Transfer-Karussell: Rapid hält den Sparkurs
Um 17 Uhr war Schluss. Obwohl bereits drei Frühjahrsrunden absolviert worden waren, endete erst am Montagabend die Winter-Transferperiode der Bundesliga. Die Auswirkungen von Corona waren auch bei den Neuverpflichtungen zu spüren: Vieles wurde mit Leihen oder mit günstigen Rückkehrern gelöst. Die letzten Transfers wickelte die Austria ab: Max Sax wurde an die Admira verliehen, Linksverteidiger Andreas Poulsen (wie vor einem Jahr) von Gladbach ausgeliehen.
Ablösen wurden lediglich von Salzburg, Sturm, LASK und WAC bezahlt.
Nur zwei Vereine blieben ohne Neuzugang: Rapid und WSG Tirol (siehe unten). Rapid-Trainer Kühbauer hat Verständnis, dass die von Ried geforderten 350.000 Euro Ablöse für Marco Grüll nicht bezahlt wurden: „Ich war nie ein Trainer, der Vereine durch zusätzliche Ausgaben belasten wollte und werde das auch nie sein. Gerade in Corona-Zeiten war das Paket Grüll jetzt zu teuer.“
Kein Kompromiss bei Grüll
Ein möglicher Kompromiss um rund 200.000 Euro für den 22-jährigen Angreifer fand schließlich keinen Abschluss. Das Ziel der Hütteldorfer ist nun, Grüll möglichst bald ablösefrei ab Sommer unter Vertrag zu nehmen.
Kühbauer tröstet auch, dass Fountas geläutert scheint: „Taxi hat sich für seine Rote Karte entschuldigt und arbeitet seither sehr gut im Training.“
Fehlende Stützen
Der Grieche ist beim Heimspiel gegen den WAC (20.30 Uhr) letztmals gesperrt. Ebenfalls auf der Tribüne sitzt der verletzte Hofmann, auch Ljubicic ist noch angeschlagen. Das Ziel gegen die Wolfsberger ist dennoch klar: der fünfte Sieg in Folge. Es wäre die erste derartige Serie für Kühbauer mit Rapid: „Achtung – auch wenn beim WAC im Frühjahr nicht alles funktioniert hat, ist das eine Mannschaft, die sehr, sehr gut Fußballspielen kann.“
Zuletzt wurde der Schwede Henriksson um 500.000 Euro als Alternative für die Innenverteidigung gekauft. „Auch die 900.000 Ablöse für Vizinger waren ein Statement. Solche Einkäufe waren in meiner Zeit unmöglich“, erinnert sich der Burgenländer an sein Engagement im Lavanttal (2013 – ’15).
Selbstbewusste Tiroler
Bereits um 18.30 Uhr trifft Sturm auf Ried. Die Partie zwischen Hartberg und Tirol wurde indes abgesagt. WSG-Trainer Silberberger glaubt unabhängig davon auch nach dem überraschenden Verkauf von Yeboah zu Sturm an den Verbleib in den Top 6: „Wir haben eine starke Mannschaft und noch Bombenstürmer in der Hinterhand.“
SALZBURG – Zugänge: Aaronson (Philadelphia), Bernardo (Brighton/Leihe), Mantl (Unterhaching), Zikovic (Istra). Abgänge: Onguéné (Genoa), Szoboszlai (Leipzig), Ashimeru (Anderlecht/Leihe), Okugawa (Bielefeld/Leihe), Tetteh (SKN/Leihe).
RAPID – Zu: keine. Ab: Ibrahimoglu (Heracles Almelo).
STURM – Zu: Yeboah (WSG Tirol). Ab: Eze (Ankara), T. Koch (Lafnitz/Leihe).
LASK – Zu: Succar (Municipal/Peru), Altunbas (Eskisehirspor), Griger (Michalovce); alle bei OÖ Juniors im Einsatz. Ab: Cheberko (Osijek/Leihe), Haudum (Altach).
WSG TIROL – Zu: keine. Ab: Yeboah (Sturm Graz).
WAC – Zu: Henriksson (Elfsborg), Röcher (Ingolstadt). Ab: Schmerböck (Hartberg).
AUSTRIA – Zu: Poulsen (Gladbach/Leihe), Djuricin (Karlsruhe), Zeka (Mouscron), Martel (Leipzig/Leihe). Ab: Turgeman (H. Haifa), Sax (Admira), Edomwonyi (Atromitos/Leihe).
SKN – Zu: Tursch (BW Linz), Tetteh (Salzburg/Leihe), Strasser (Hertha Wels). Ab: Messerer (Horn/Leihe), Grozurek (Batumi/GEO).
HARTBERG – Zu: Schmerböck (WAC), Flecker (Würzburg), Horvat (Kapfenberg). Ab: Gabbichler (GAK), Fadinger (Lafnitz/Leihe).
RIED – Zu: Möschl (vereinslos), P. Schmidt (Barnsley/Leihe), Stosic (Liefering). Ab: Ammerer, Grubeck (beide Amstetten), Canillas.
ALTACH – Zu: Subotic (vereinslos), Haudum (LASK), Bukta (Liefering), Carando (Cusco FC/Peru). Ab: Pangop.
ADMIRA – Zu: Sax (Austria), Datkovic (Kisvarda), Atanga (Kiel), Ostrzolek, Wooten (beide vereinslos). Ab: Hjulmand (Lecce), Maierhofer (Würzburg), Pejovic (Zagreb), Cirkovic (Sabac/Leihe).
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