Warum Fans für die Fußball-WM in Katar keine Hotels buchen können
Österreichische Fußball-Fans, die bei der WM in Katar im November und Dezember 2022 dabei sein wollen, können derzeit bestenfalls den Flug buchen. Denn ein Blick auf die gängigen Buchungsplattformen verrät, dass sämtliche besseren Hotels in Doha und Umgebung (und das ist fast das ganze bewohnte Katar) geblockt sind, mutmaßlich vom Welt-Fußballverband FIFA. Selbst wenn man sein Glück auf den Homepages der Hotels versucht, kann man eine Unterkunft nur bis 16. November 2022 beantragen. Für die Zeit der WM wird eine Buchung jetzt noch zur Mission Impossible.
Die „Blockade“ hat einen organisatorischen Hintergrund, weil 32 Teams auf einem so kleinen Raum wie noch nie Unterschlupf finden müssen. Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB-Wirtschaftsbetriebe, vergleicht: „Bei der letzten WM 2018 in Russland hatte man das Angebot auf einer ganz anderen Fläche und in vielen verschiedenen Städten.“ In Katar konzentriert sich alles auf die Hauptstadt Doha und im entferntesten Sinne auf den Stadtrand.
Die teilnehmenden Nationen benötigen nicht nur ein Hotel, das ihnen Exklusivität garantieren sollte, sondern auch eine dazugehörige Trainingsmöglichkeit. Erst wenn alle Teilnehmer Ende März feststehen, kann die FIFA einen Katalog für die sogenannten Team-Basecamps versenden.
Danach folgen TV-Anstalten und Sponsoren der WM, ehe die übrigen Medien und in der letzten Tranche wohl die Fans an die Reihe kommen. „Erst wenn die ersten Zielgruppen bedient werden, wird das Kontingent geöffnet“, mutmaßt Neuhold.
Fokus Play-offs
So weit denkt der ÖFB derzeit noch nicht, vielmehr ist der Fokus auf die WM-Play-offs Ende März gerichtet. Die Auslosung erfolgt am 26. November, Österreich spielt das Halbfinale (24. März) definitiv in der Ferne. Das Heimrecht für das zweite Spiel (29. März) wird gelost.
Zieht der ÖFB ein Heimspiel, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit im Happel-Stadion gespielt. Danach bestreitet man im Falle eines Sieges ein großes Finale um die WM-Teilnahme, oder man absolviert nach einer Niederlage ein Freundschaftsspiel gegen den zweiten Verlierer. „Da die Termine so eng beisammen liegen, wird man nicht kurzfristig auf einen anderen Austragungsort umschwenken können“, erklärt Neuhold.
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