Ohne Integration, sagt Wiens Fußballpräsident Robert Sedlacek, wäre in vielen Bezirken ein Spielbetrieb gar nicht mehr möglich.
Ohne Raufereien und den Straßenschlachten wie jenen in Wien-Favoriten zwischen türkischen Erdoğan-Anhängern und Kurden, könnte entgegnet werden, blieben der Polizei viel Arbeit und dem Staat hohe Kosten erspart.
Auf Wiens Sportplätzen indes, behauptet Sedlacek, der es als früherer FIFA-Referee und aktueller Chef der heimischen Schiri-Zunft wissen muss, sei seit geraumer Zeit nicht wirklich Schlimmes passiert.
Ab sofort passiert gar nix. Und das ist schlimm genug.
Angefangen vom Wiener Sport-Club und Toni Polsters Viktoria sind von der Regionalliga abwärts bis in die letzte Klass’ 270 Klubs und damit 940 Mannschaften (inklusive Nachwuchs) und 20.000 Spieler allein in der Hauptstadt zur Passive verurteilt.
Nur noch in den Bundesligen (Damen wie Herren) und in den Jugend-Akademien (bei denen allein in der ersten November-Woche tausend Testungen mit sehr unterschiedliche Ergebnissen erfolgten) darf bis auf Widerruf noch gekickt werden.
So wie in Wien und so wie schon im Frühjahr ruht auch im Finish des Pandemie-Jahres quer durch Österreich im Amateurbereich der Spielbetrieb. Darauf hoffend, dass 2021 dem Virus endlich und endgültig die Rote Karte gezeigt werden kann. Wobei längst allein nicht nur viel Geld, die Existenz von Vereinen , sondern auch die Fitness einer zu folgenschwerem Übergewicht neigenden Generation auf dem noch unvorhersehbaren Spiel steht. Auch der erzieherische Wert von Teamsportarten wie Fuß-, Hand- und Basketball wird unterschätzt ... Zumal junge Menschen dabei das gemeinsame Siegen, das gemeinsame Verlieren und das einander Anspornen oder Trösten lernen.
Kaum wo sonst funktioniert Integration besser als im viel geschmähten Fußball. Salzburgs Multikulti-Auswahlen sind ein ständiges und Rapids Europa-League-Torschützen Dejan Ljubicic (23), Kelvin Arase (21), Yusuf Demir (17) das jüngste sportliche Beispiel dafür.
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