Österreich möchte nach einer durchaus zufriedenstellenden EURO im Rahmen der bisher verkorksten WM-Qualifikation wieder zurück finden zu den vor Kurzem noch vorhandenen Ansprüchen, die man sich selbst mit Leistungen erarbeitet hat. Am Dienstag (20.45 Uhr/live ORF1) eröffnet sich die Gelegenheit, sich mit EM-Halbfinalist Dänemark zu messen und somit den eigenen Standort zu bestimmen.
Teamchef Franco Foda muss in seinem 44. Länderspiel bekanntlich auf einige Stammkräfte verzichten, fordert aber dennoch von den aktuell verfügbaren Spielern Mut und Entschlossenheit, um nicht wie beim 0:4 im März in Wien unter die Räder zu kommen. „Es ergibt keinen Sinn zu jammern, wer bei uns aller fehlt. Wir werden alles tun, um trotz der vielen Ausfälle eine gute Leistung zu bringen“, sagt der Deutsche.
Dänemark hält nach sieben Siegen in sieben Quali-Spielen bei einem beeindruckenden Torverhältnis von 26:0. Österreichs Tormann Daniel Bachmann spricht von einer „perfekten Statistik. Aber auch wir sind nicht auf der Nudelsuppe daher geschwommen“. Die Dänen hoffen im mit 35.000 Zuschauern ausverkauften Parken in Kopenhagen auf ein Fußballfest, können mit einem Heimsieg das WM-Ticket fixieren – eine zusätzliche Motivation.
Foda zieht einen Vergleich als Mutmacher für seine Mannschaft heran. Er verweist auf das Jahr 2019, als die Österreicher in der EM-Quali drei Tage nach einem Pflichtsieg gegen Lettland (6:0) bei Fast-Gruppensieger Polen antraten und dort ein 0:0 holten. „Eines unserer besten Spiele“, meint der Teamchef heute noch. Kleines Detail am Rande: Die Partie in Warschau ist das bisher einzige Pflichtspiel unter Foda gegen eine in der Weltrangliste vor Österreich klassierte Mannschaft, das man nicht verloren hat. Es wäre also Zeit für eine Wiederholung.
Wie die gelingen soll? Auch ein starkes Team wie Dänemark habe seine Schwächen, so Foda, der zunächst aber von den Stärken sprechen sollte. Defensiv seien sie kompakt, die Dänen. Sie hätten einen klaren Plan, seien einfach strukturiert in ihrem Vortrag. Dinge also, die Foda selbst von seiner Mannschaft stets einfordert.
Veränderte Startelf
Da die Dänen flott vor das gegnerische Tor kommen wollen, setzen sie mitunter auch lange Bälle als Stilmittel ein. Auf den Färöern hatte die österreichische Defensive damit, gepaart mit drehendem Wind und ungewohntem Kunstrasen, einige Probleme.
Foda kündigte vor dem Abschlusstraining in Kopenhagen an, seine Startelf im Vergleich zum Samstag etwas zu verändern. Die leicht angeschlagenen Hinteregger und Laimer dürften rechtzeitig einsatzbereit werden, im Sturmzentrum wird aller Voraussicht nach erneut Ercan Kara beginnen. In Tórshavn hatte der Rapidler eine Empfehlung abgegeben.
Um im Rennen um den zweiten Gruppenplatz zu bleiben, wird Österreich auch in Kopenhagen punkten und auf Schützenhilfe der Färöer hoffen müssen, die daheim gegen Schottland spielen. Es geht auch um die noch nicht gesicherte Zukunft Fodas als Teamchef. Am 17. Oktober wird der neue ÖFB-Präsident Gerhard Milletich offiziell gewählt. Und der hat bekanntlich schon angekündigt, zumindest Alternativen unter die Lupe nehmen zu wollen.
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