Mammutaufgabe für Österreich: Wer soll Dänen ein Tor schießen?

Mammutaufgabe für Österreich: Wer soll Dänen ein Tor schießen?
Torverhältnis 26:0 - Franco Foda ist vor dem Duell am Dienstag dennoch gelassen. Man könne sich mit der Aufgabe steigern.

Nach dem Pflichtsieg auf Färöer ist vor der Herkules-Aufgabe in Kopenhagen am Dienstag (20.45 MESZ) gegen Dänemark. Der ÖFB-Tross bewegte sich am Sonntag vom hohen Norden in Richtung Süden, wo es meteorologisch in Dänemarks Hauptstadt aber auch keinen wärmeren Empfang gab. Jedem im Nationalteam ist sonnenklar, dass man keine Vergleiche zwischen Spielen gegen Färöer und Dänemark ziehen darf. „Das wird ein ganz anderes Spiel“, verkündete Teamchef Franco Foda keine Neuigkeit. „Es wird ein spannendes Spiel“, variierte dagegen Konrad Laimer und verriet ein wenig Vorfreude.

Österreich erwartet im Stadion Parken der überlegene Tabellenführer der WM-Qualifikations-Gruppe. 26:0 Tore haben die Dänen nach sieben Siegen zu Buche stehen, Foda glaubt dennoch an eine Chance. „Im Fußball gibt es immer etwas zu verlieren.“ Außerdem könne man sich mit der Aufgabe steigern. „Ich gehe davon aus, dass wir in Dänemark ein gutes Spiel an den Tag legen werden.“

Dänische Einheit

Dänemark kann mit einem Sieg über Österreich das WM-Ticket lösen. Dass dies vor eigenem Publikum gelingen kann, wird die ohnehin selbstbewussten Dänen noch zusätzlich motivieren. Seit dem tragischen Vorfall mit Kapitän Christian Eriksen (siehe Seite 12) bei der EURO hat das Team rund um Abwehrchef Simon Kjaer einen unglaublichen Zusammenhalt erfahren.

Österreich muss im Kampf um Platz zwei in Kopenhagen punkten. Bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Sieg Schottland auf den Färöern wäre das anvisierte Ziel vor den zwei November-Länderspielen unerreichbar. „Sich mit der Tabelle zu beschäftigen, macht jetzt keinen Sinn“, betonte Foda. „Wichtig ist, dass wir dann auch die richtigen Entscheidungen treffen bei der Aufstellung, dass wir eine gute Strategie wählen.“

Der erst zweite Erfolg auf Färöer im vierten ÖFB-Auswärtsspiel brachte nicht nur Erleichterung, sondern auch Licht und Schatten hervor. Einerseits entledigte man sich der doch schwierigen Aufgabe, einen Pflichtsieg einzufahren. Auf der anderen Seite offenbarten die Färöer Schwächen der Österreicher im Defensivverhalten.

Ekliges Spiel

Marcel Sabitzer, Schütze des zweiten Tors, sprach von einem ekligen Spiel auf Kunstrasen und bei Wind. „Letztlich haben wir es ganz gut gemacht.“ Florian Grillitsch meinte, „gegen solch einen tief stehenden Gegner kann man schwer glänzen“.

Positiv fielen Tormann Daniel Bachmann und Stürmer Ercan Kara auf. Bachmann vereitelte hochkarätige Färöer-Chancen und verhinderte damit einen Rückstand, der das Spiel deutlich erschwert hätte. Kara ersetzte Arnautovic an vorderster Front und konnte sich dabei gut in Szene setzen.

Neuer Fokus

In Torshavn hatte Österreichs Defensive mit den vielen hohen und langen Bällen des Gegners in Kombination mit dem ungewohnten Kunstrasen Probleme, ließ sich in viele unangenehme Zweikämpfe verwickeln. Man ermöglichte dem Gegner zu viele Chancen. Man kann ob der Qualität der Dänen davon ausgehen, dass Ähnliches in Kopenhagen keinen guten Ausgang nehmen würde.

Am Dienstag wird Österreich nicht das Spiel gestalten müssen, was die Aufgabeerleichtern könnte. Man könnte den Fokus wieder auf Ballgewinne und schnelles Umschalten legen, so wie beim 1:0 durch Laimer auf Färöer.

Foda hofft, dass die angeschlagenen Hinteregger und Laimer rechtzeitig fit werden.

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