Europa League: Das Wunder von Salzburg blieb aus
Salzburg verabschiedete sich gegen den italienischen Topklub SSC Napoli aus der Europa League mit Anstand und Würde, der 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel war allerdings wie erwartet eine doch zu große Bürde.
Vor 29.520 Zuschauern in der ausverkauften Red-Bull-Arena gewannen die Salzburger nach einer bravourösen Vorstellung mit 3:1. Damit hat Österreich die Niederlande im UEFA-Länderranking wieder überholt und hat die Chance auf einen Champions-League-Fixplatz für das Jahr 2020 gewahrt.
Je drei Veränderungen hätte es bei beiden Teams laut offizieller UEFA-Aufstellung im Vergleich zum Hinspiel geben sollen, je zwei Personalwechsel unfreiwillig, je einer freiwillig. Doch nur bei Salzburg gab es die auch. Es begannen Minamino, Mwepu und Europacup-Debütant Szoboszlai statt Daka, Schlager und Junuzovic.
Kurzfristiger Ausfall
Bei Napoli wurde dann doch nur zwei Spieler gewechselt. Eigentlich sollte Kapitän Insigne in der Startelf stehen, doch der Stürmer fiel kurzfristig aus, für ihn begann wie schon vor acht Tagen im Stadio San Paolo Mertens. Chiriches und Luperto ersetzten die gesperrten Innenverteidiger Maksimovic und Koulibaly.
Die Salzburger begannen, wie eine Mannschaft beginnen sollte, die einem 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel nachlaufen muss: engagiert und couragiert. Die Neapolitaner schauten sich das Ganze einmal an, schoben perfekt ihre beiden Viererketten hin und her und ließen den Gegner nicht in jene Zone kommen, in der das eigene Tor gefährdet werden könnte.
Nach sieben, acht Minuten hatten die Italiener dann auch Lust, sich aktiv an der Partie zu beteiligen. Sofort wurden sie gefährlich. Ein Kopfball von Milik war das erste Warnsignal (10.).
Drei Minuten später war es dann der polnische Teamstürmer, der jenes Auswärtstor schoss, vor dem die Salzburger so Angst hatten: Nach einem Mwepu-Fehler im Mittelfeld kam der Ball über einige Umwege zum freistehenden Milik, der spektakulär einschoss (14.).
Nach dem 0:1 war Salzburg im Koma, wurde aber von den Italienern wieder aufgeweckt: Allan beging einen fürchterlichen Fehlpass, Szoboszlai kam an den Ball und konnte Dabbur freispielen, der traf – 1:1 (25.). Nun fehlten Österreichs Serienmeister aber immer noch vier Tore, um ins Viertelfinale aufzusteigen. Und kurz danach wären es fast fünf gewesen. Denn erneut patzte die Defensive in Person von Ramalho. Ein Schuss von Ruiz ging an die Stange (28.).
Danach war aber Salzburg am Drücker, auch, weil Napoli sehr tief stand, aber trotzdem Fehler machte: Nach einer Ecke kam Onguéné ungehindert zum Kopfball, verfehlte das Tor aber doch deutlich (37.). Der Zweite der Serie A wackelte. Ein Schuss von Minamino ging am Tor vorbei (43.). Es ging mit dem 1:1 in die Pause.
Nach dem Wechsel war die flotte Partie, der aber irgendwie das gewisse Extra fehlte, ein Hin und Her – zunächst aber ohne die großen Höhepunkte in den beiden Strafräumen. Die Gäste wussten, dass die Matchuhr für sie laufen würde und taten nur mehr das Notwendigste.
Gulbrandsen-Tor
Dann fiel es aber doch, das zweite Salzburger Tor. Nach einem Stanglpass von Ulmer war der eingewechselte Gulbrandsen zur Stelle – 2:1 (65.). Nun erinnerte einiges an das 4:1 gegen Lazio vor elf Monaten, als Salzburg in vier Minuten drei Tore hatte erzielen können. Doch Wolf ließ die Chance auf den dritten Treffer ungenützt (66.).
Salzburg drückte, hatte eine Reihe von Halbchancen. Dem dritten Treffer wirklich nahe kam man aber erst in der 88. Minute: Ein Seitfallzieher von Dabbur ging an die Stange. In der Nachspielzeit sollte es dann doch noch fallen, das 3:1: Es traf just Routinier Leitgeb, der eigentlich nur alle heilige Zeiten netzt.
"Es ist eine Mischung aus großer Enttäuschung natürlich, aber auch Stolz auf die Mannschaft, Stolz auf das Publikum hier. Weil das Spiel war zu Ende, und das Stadion war noch ziemlich voll, obwohl wir ausgeschieden sind. Ich glaube, die Jungs haben heute extrem viel investiert und probiert. Trotzdem sind wir ganz bitter bestraft worden für einen Fehler", sagte Rose.
So lief das Spiel ab:
Salzburg - Napoli zum Nachlesen
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Schlusspfiff
Nach einer starken Leistung verabschiedet sich Salzburg von der Europa League. Wäre da bloß nicht dieses Gegentor von Milik gewesen...
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Chance
90.+4 Onguene hat nach einer die Chance, einen weiteren Treffer zu erzielen. Daneben!
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TORRRRRRR
3:1! Christoph Leitgeb trifft in der 93. Minute.
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Nachspielzeit
Vier Minuten gibt es obendrauf.
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Schlussspurt
Die 90. Minute ist angebrochen.
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Stangenschuss!
87. Fast ein Traum-Tor von Munas Dabbur, der eine Hereingabe von Stefan Lainer volley nimmt. Mit einem Seitfallzieher trifft der Torjäger aber nur die Stange!
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Wechsel
86. Minamino geht hinaus, Haland ersetzt ihn.
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Stark
Die Salzburger spielen eine sehr starke zweite Hälfte, in der sie bereits acht Torschüsse verbucht haben.
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Ecke
80. Ulmer holt den nächsten Eckstoß heraus. Auch dieser birgt keine Gefahr für das Gehäuse von Napoli.
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78.
Malcuit ist nun neu für den verletzten Innenverteidiger im Spiel.
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Behandlungspause
77. Der Rumäne Chiriches ist angeschlagen und muss behandelt werden.
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Chance
75. Ein verdeckter Schuss von Minamino bringt Meret in Bedrängnis. Der Napoli-Keeper lenkt den Ball über die Latte. Die Ecke bringt nichts.
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Wechsel
Auch Ancelotti wechselt: Zielinski geht, Diawara kommt. Rose bringt derweil Leitgeb für den jungen Szoboszlai.
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Nächste Chance
70. Wieder ist es Gulbrandsen, der für Gefahr sorgt. Diesmal rutscht der Isländer beim Schuss von der Strafraumgrenze aus.
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Dauerdruck
68. Die Salzburger bleiben auch weiterhin auf dem Drücker. Drei Tore brauchen sie ja noch.
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Ulmer hat den Ball flach vor Tor gebracht, der Isländer steht goldrichtig und trifft per Innenstange.
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TOOOORRRRR
65. Salzburg geht in Führung. Joker Gulbrandsen sticht!
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Ballbesitz
60 Prozent haben die Salzburger auf ihrer Habenseite, es steht allerdings immer noch 1:1.
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62.
Nach einem Eckball von rechts kommt Ramalho zum Kopfball, der allerdings viel zu unpräzise ausfällt.
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61.
Die Salzburger suchen den Weg über die Außen, in der Mitte sind die Italiener dicht gestaffelt.
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Wechsel
59. Mwepu verlässt das Spielfeld, Gulbrandsen soll die Offensive beleben.
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Ecke
58. Es gibt eine Ecke für die Gastgeber.
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Glück
57. Walke lässt eine Flanke von Mertens beinahe durch die Hände gleiten.
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56.
Es ist auch nach dem Seitenwechsel eine intensive Partie. Nun sieht Samassekou Gelb.
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Abseits
54. Minamino und Wolf stehen im Abseits.
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Die zweite Hälfte läuft.
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Halbzeit-Pfiff
Die erste Hälfte ist vorüber. Salzburg hält das Match nach dem Schock - den Rückstand nach Milik-Treffer - offen. Das 1:1 geht auch angesichts der Spielanteile in Ordnung.
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Chance
43. Minamino hat 20 Meter zentral weg vom Tor recht viel Platz, sein Schuss geht aber einen halben Meter neben das Tor.
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40.
Lainer flankt auf die zweite Stange, wo Ulmer den Ball nicht kontrollieren kann, dennoch aber einen Eckstoß herausholt.
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Da befindet sich einer in Top-Form. Teamchef Foda wird's nicht unbedingt freuen, nächste Woche spielt man ja gegen die Polen...
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Ecke
37. Szoboszlai darf nun auch Ecken treten. In der Mitte findet er Onguene, der mit einem Kopfball doch klar scheitert.
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Intensiv
35. Es ist ein intensives Spiel, das die Zuseher in Wals-Siezenheim geboten bekommen. Leider ist das Ergebnis aus Salzburger Sicht nicht zufriedenstellend.
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Doppelchance
28. Erst trifft Milik beinahe aus ein paar Metern Torentfernung, dann trifft Fabian die Stange! Puh, Glück gehabt, Salzburg...
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Assist
Die Vorbereitung kam von Szoboszlai, der junge Unger nützt einen Fehler im Spielaufbau der Neapolitaner aus, zieht mit dem Ball los und bedient Dabbur. Der Israeli lässt seinen Gegenspieler gekonnt aussteigen und trifft ins kurze Eck.
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TOOOOORRRRRR
25. Ausgleich! Munas Dabbur trifft!
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20.
Die Salzburger versuchen, wieder ins Spiel zu kommen, doch sitzt der Schock sichtlich tief.
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Leider...
... trifft's dieser Tweet auf den Kopf:
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TOR!
16. Napoli geht in Führung! Milik trifft mit einem Seitfallzieher. Der Pole stand aber auch sträflich frei.
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10.
Nach einer Ecke, die zuerst geklärt schien, kommt eine weitere Flanke in den Salzburg-Strafraum. Dort schaltet Milik am schnellsten, sein Kopfball ist allerdings leichte Beute für Salzburg-Keeper Walke.
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Abtasten
5. Bislang hat es abgesehen von einigen doch rüden Fouls noch keine Chancen gegeben.
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Anpfiff
1. Los geht's!
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Das Stadion ist ausverkauft, die Stimmung passt!
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Lorenzo Insigne, der Stürmerstar von Napoli, erscheint auch heute wie schon in der Vorwoche nicht in der Startaufstellung. Der Grund diesmal: Der italienische Teamspieler ist angeschlagen.
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Carlo Ancelotti hat sich für die folgende Startaufstellung entschieden:
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Marco Rose schickt heute Abend folgende Elf von Beginn an aufs Spielfeld:
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Nach dem 0:3 vor einer Woche in Neapel bedarf es eines kleinen Fußball-Wunders, um das Viertelfinale zu erreichen. Was heute alles zusammenkommen muss, das lesen Sie hier:
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Herzlich willkommen zum Live-Ticker der Partie zwischen Salzburg und Napoli!
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