Vom Treffen mit Rapid bis zum Aus: So scheiterte der Arnautovic-Deal

ÖFB-Star Marko Arnautovic wechselt nicht zu Rapid
Einen Monat lang wurde gesprochen, verhandelt, geblufft, nachgelassen und nachgebessert. Was viele Fußball-Interessierte nach dem ersten KURIER-Bericht am 18. Juni als unmöglich abtaten, wurde zur spannendsten Transfersaga Österreichs dieses Sommers. Anfang dieser Woche – nach einem Anruf von Marko Arnautovic beim Rapid-Trainingslager in Freistadt – schien der Deal in greifbarer Nähe. Doch am Ende blieb die Einigung mit dem SK Rapid aus.
Sportdirektor Markus Katzer beendete am Freitag offiziell die Verhandlungen.
Eine Chronologie der besonderen Art:

18. Juni: Der KURIER berichtet exklusiv über das große Interesse von Rapid an Marko Arnautovic. Nach einem Treffen von Markus Katzer und Manager Danijel Arnautovic haben beide Seiten den Eindruck, dass diese Gespräche spannend werden könnten – und wollen genau deshalb (noch) nicht Stellung beziehen.
23. Juni: Beim Trainingsstart von Rapid bestätigt der neue Coach Peter Stöger das Interesse am ÖFB-Rekordspieler offiziell: „Eine Idee zu haben, ist nicht verkehrt. Aber wir sind noch ganz, ganz weit entfernt.“ Katzer versucht derweil, im Verein alle davon zu überzeugen, dass diese Idee zur Realität werden könnte.
26. Juni: Wie könnte Arnautovic – der bei Inter rund acht Millionen Euro brutto kassiert haben soll – finanziert werden? Ein Plan wird entwickelt. Neben einer vom Verein gestemmten Million, soll eine Million durch Sponsoren und eine weitere durch Extra-Einnahmen wie mehr verkaufte Abos, VIP-Tickets und Trikots zusammenkommen. Nach der Bestätigung durch involvierte Sponsoren und Führungskräfte berichtet der KURIER von „Drei Drittel für einen ganzen Arnautovic“. Später wird dieser Finanzierungsplan auch von Präsident Alexander Wrabetz offiziell bestätigt.
3. Juli: Nach weiteren Treffen von Katzer mit Danijel Aranutovic lässt der Wunschspieler von seinen anfangs extrem hohen Forderungen etwas nach, auf einen Zwei-Jahres-Vertrag wird bestanden. In Hütteldorf steht die Finanzierung der drei Millionen brutto pro Jahr. Die gesamte Führungscrew ist nun überzeugt, dass der Deal versucht werden soll. Nach einem Präsidiumsbeschluss über die höchste jemals für einen Spieler getätigte Ausgabe berichtet der KURIER über das offiziell an Arnautovic übergebene Angebot.
4. Juli: Peter Stöger führt ein „langes, sehr wertschätzendes Gespräch“ mit Arnautovic – doch eine Zusage bleibt aus. Das Thema bleibt aber am Köcheln, weil bei Besiktas andere Pläne verfolgt werden und ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick das Rapid-Engagement im Jahr vor der WM für sinnvoll erachten würde.
7. Juli: Nachdem übers Wochenende Zu- wie Absage ausblieben, stellt Stöger im Trainingslager im KURIER-Gespräch klar: „Ich glaube nicht mehr an Marko“. Zufällig ruft der Wunschstürmer nur Minuten später – noch vor Veröffentlichung dieser Meldung – bei dem in der Freistädter Hotel-Lobby sitzenden Katzer an, um lautstark zu betonen, dass er am Deal Interesse hat und eine Lösung gesucht werden sollte. Alles anders? Das zur Hälfte im Trainingslager anwesende Präsidium berät, was nun zu tun sei.
10. Juli: Rapid bessert noch einmal nach, Arnautovic soll über drei Millionen Euro brutto plus erhöhte Erfolgsboni bekommen. Aus dem Arnautovic-Umfeld wird dem KURIER berichtet, dass Marko nahe an einer Zusage sei. Das „letzte Angebot“ wird übermittelt – und von Manager Danijel ebenfalls abgelehnt. Katzer intensiviert die Verhandlungen mit den zahlreichen Alternativkandidaten wie Davie Selke.
11. Juli: Der große Transferaufreger endet ohne Abschluss. Marko Arnautovic wird seine Karriere im Ausland fortsetzen.
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