Stöger verliert Glauben, doch Arnautovic bleibt an Rapid interessiert

Stöger (li.) hatte gutes Gespräch mit Arnautovic, die Zusage für Rapid blieb aus.
Selbst die Optimisten bei Rapid sind überrascht. Als zu Beginn der Gespräche über eine Verpflichtung von Marko Arnautovic der Plan der Drittel-Finanzierung des Gehalts entwickelt worden war, sagten viele: „Das kann sich niemals ausgehen.“
Wie vom KURIER berichtet werden dem ÖFB-Rekordspieler drei Millionen brutto pro Jahr geboten, zwei Saisonen lang.
Rund eine Million stemmt der Verein selbst, eine soll über Extra-Deals mit Sponsoren zusammenkommen und eine durch zusätzliche Einnahmen wie verkaufte Abos, mehr VIP-Tickets, höherer Zuschauerschnitt, mehr Medienpräsenz und viel mehr verkaufte Rapid-Trikots mit der Nummer 7.
Extra-Millionen real
„Das Interesse und die Nachfrage sind überragend“, sagt Präsident Alexander Wrabetz.
Die Sponsor-Million kann eingeplant werden, und auch bei den Zusatzeinnahmen deutet alles darauf hin, dass sich die Rechnung ausgeht. Nur für das zweite Jahr wäre das Risiko größer – aber das würde der Verein eingehen.
Telefonat Stöger - Arnautovic
Auch auf Trainer-Ebene passt es, wie Peter Stöger im KURIER-Gespräch bestätigt: „Ich hatte am Freitag ein sehr langes, sehr wertschätzendes Telefonat mit Marko. Ich glaube, dass es mit uns sehr gut passen könnte.“

Doch es bleibt ein entscheidender Posten: Das Gehalt. Arnautovic hat in Mailand bei Inter zuletzt viel, viel mehr verdient.
Zum Rapid-Angebot gab es bislang kein Ja.
Eine Absage von Manager-Bruder Danijel Arnautovic gab es freilich auch nicht.
Netto-Gehalt nicht nach Wunsch
Offenbar würde Arnautovic Hütteldorf sehr reizen, aber – auch wegen der hohen Steuern in Österreich – ist das Netto-Gehalt nicht nach seinem Geschmack.
Stöger, ganz pragmatisch, hat daraus seine Schlüsse gezogen: „Es gibt einen Markt für Marko in einer finanziell anderen Dimension, das ist zu akzeptieren. Wer hätte überhaupt gedacht, dass wir so weit kommen?“

Plan B für Saisonstart
Stöger hat mit Sportdirektor Markus Katzer besprochen, jetzt bei den Alternativkandidaten ernst zu machen. Immerhin muss der neue Trainer den Kopf hinhalten, wenn beim brisanten Saisonstart Ende Juli mit K.-o.-Duellen im Europacup und im ÖFB-Cup auf dem ausverkauften Tivoli gegen Wacker eine noch nicht eingespielte Offensive enttäuschen sollte.
„Ich rechne nicht mehr mit Arnautovic“, sagte Stöger Montagvormittag zum KURIER.
Spätestes wenn Rapid Plan B als neuen Stürmer präsentiert, wäre das Thema auch offiziell Geschichte: „Ich sehe das nicht als Niederlage. Wir haben ja mit einem sehr guten Ersatz vorgearbeitet.“
Weitere Gespräche
Doch zu Ende ist die aufregende Transfer-Episode um den ÖFB-Rekordspieler damit noch nicht, wie wenig später in Freistadt hör- und sichtbar wird.
Das Team Arnautovic will zwar finanziell nicht groß nachgeben, hat aber weiterhin ernstes Interesse am Deal.
Die Kommunikationskanäle bleiben offen – und der Ausgang?
Ungewiss.
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