Marko Arnautovic nach Hütteldorf? Rapid bastelt an der Sensation

Wird Arnautovic bald im Rapid-Trikot zu sehen sein? Noch handelt es sich um eine Fotomontage.
Am Montag versammelt Peter Stöger seine Rapidler zum ersten gemeinsamen Training im Prater. Bereits bei seiner Vorstellung in Hütteldorf am 2. Juni betonte der Coach, wie wichtig ihm die Position des Mittelstürmers ist.
Nach dem Karriereende von Guido Burgstaller, dem Ende der Leihe von Dion Beljo (der es immerhin auf 19 Tore brachte) und dem zumindest vorübergehenden Abschied von Ercan Kara ist das Angriffszentrum die (einzige) große Baustelle im Kader.
Um knapp 500.000 Euro Ablöse wurde Zweitliga-Torschützenkönig Claudy Mbuyi von St. Pölten gekauft. Der 26-jährige Franzose ist als Back-up für die neue Nummer 9 eingeplant.
Aber für wen eigentlich?

Stöger war bei seiner Präsentation überzeugt: „Meine Stürmer funktionieren.“ Doch die wichtigste Personalfrage wird auch am Montag noch nicht gelöst sein.
Das liegt an einem spektakulären Plan, der laut KURIER-Recherchen ernster ist, als er sich anhört.
Rapid buhlt um Marko Arnautovic.
Der 36-Jährige verlässt Mailand nach dem verlorenen Champions-League-Finale ablösefrei.
Derzeit urlaubt der Familienvater auf Mallorca und ist für alles offen. Bruder Danijel Arnautovic sammelt derweil als Manager des Stars Anfragen und Angebote.

Einst im Rapid-Nachwuchs
Vor 22 Jahren kickte Arnautovic bereits für Rapid. Allerdings konnten die Nachwuchstrainer den damals 14-jährigen Schlingel nicht bändigen, es ging weiter zum FAC.
In Holland, bei Twente Enschede, ging im Jahr 2008 dann der Stern des 1,90-m-Mannes so richtig auf.
Dieses Frühjahr war erstmals wieder von der Kombination „Arnautovic – Rapid“ zu hören. Austria-Rückkehrer Aleksandar Dragovic sprach bei Sky über seinen Freund und verriet, dass Arnautovic emotional viel mehr Rapidler als Austrianer sei.
Als Markus Katzer darauf angesprochen wurde, antwortete er betont ernst. Der Sportchef lobte den „herausragenden Spieler“ und ergänzte: „Die Frage ist ja nicht nur, was Rapid will, sondern auch, was Marko Arnautovic will. Ob er sich vorstellen kann, dass er für uns spielt.“

Auf KURIER-Anfrage blockt Berater Danijel Arnautovic ab: „Rapid ist kein Thema“.
Katzer will sich zum „Projekt Arnautovic“ nicht mehr äußern.
Also alles erledigt?
Mitnichten. Laut KURIER-Informationen wird der Ball bewusst flach gehalten, weil es nach einem Treffen mit dem Management Gespräche, einen Austausch der Vorstellungen und weiterhin großes Interesse von Rapid gibt.

Teuerster Spieler
Der 125-fache Teamspieler wäre sicherlich der teuerste Spieler in der 126-jährigen Vereinsgeschichte. Ein „Heimatrabatt“ ist vom Wiener nicht zu erwarten.
Unter normalen Umständen ist das Millionengehalt nicht zu stemmen. Mit Arnautovic in Grün-Weiß würde sich aber einiges verändern.
Wer hat Interesse an einem Extra-Sponsoring? Wie viele Trikots könnten zusätzlich verkauft werden? Um wie viel kann der Zuschauerschnitt gesteigert werden?
Und dass es sich sportlich rechnen würde? Davon sind die Verantwortlichen in Hütteldorf überzeugt. In der vergangenen Saison hat der Mittelstürmer mit der 8 (die Lieblingsnummer ist 7) für Inter 28 Partien bestritten, insgesamt war er – meist als Joker – 908 Spielminuten auf dem Feld. Gejubelt werden durfte 7-mal.
Starke Saison im Team-Dress
Im Nationalteam war der Routinier seit dem bitteren EM-Aus in neun Partien im Einsatz, vier Tore und drei Assists sind die starke Bilanz. Beim 4:0 in San Marino gab es zwei Treffer, einen Assist und einen vergebenen Elfer.

Besiktas mischt mit
Die Konkurrenz der Interessenten ist – aktuell – herausfordernd, lässt aber Chancen für Rapid.
Anfragen für Österreichs Rekordteamspieler soll es von Italien bis in die Wüste geben.
Gut im Rennen liegt laut KURIER-Informationen Besiktas Istanbul. Der Großklub will sich neu aufstellen, der Chefscout geht gerade seine Empfehlungen mit den Verantwortlichen für den künftigen Kader durch.
Ein Einserstürmer muss kommen
Aktuell wird in Hütteldorf gekurbelt, um das scheinbar Unmögliche möglich zu machen. Bis zu einer Entscheidung wird es dauern.
Markus Katzer und sein Team müssen dabei mehrere Bälle in der Höhe halten: Ein Qualitätsspieler für ganz vorne muss noch her. Und die anderen Kandidaten neben der Star-Option Marko Arnautovic werden wohl auch nicht bis zum Transferschluss am Markt sein.
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