Transferpoker bei Rapid: Das Geheimnis um die Klausel von Sangare

Mamadou Sangare kann Rapid Millionen bringen.
Warum Salzburg von Rapid über einen Millionendeal mit Mamadou Sangare informiert werden muss, der Mittelfeldmotor aber nicht zu Red Bull zurückkehren wird.

Mamadou Sangare trainiert für sein Comeback. Der Mittelfeldmotor, der die letzten vier Saisonspiele von Rapid wegen Muskelproblemen verpasst hat, schwitzt im Urlaub mit einem Personal Coach und veröffentlichte davon ein Video.

Das Ungewöhnliche daran sind nicht die gezeigten Übungen, sondern die Bekleidung: Sangare trägt ein Rapid-Trainingsleiberl, obwohl das der 22-Jährige in seiner Freizeit nicht müsste.

Wie sehr sich der Malier in Wien und beim Verein wohlfühlt, hat der Mann mit dem Spitznamen „Mama“ immer wieder betont.

Abflug mit Raux-Yao-Trikot 

Als sich Sangare in den Urlaub verabschiedet hat, trug er das neue Rapid-Heimdress mit der Nummer 6 und dem Aufdruck „Raux-Yao“.

Der französische Abwehrchef ist nicht nur der beste Freund von Sangare in Hütteldorf, sondern nach einer bärenstarken Saison (und einem auch konstanteren Jahr, als es Sangare hatte) der zweite Rapidler, auf den sich die Transferanfragen derzeit konzentrieren.

Rapid pokert noch 

Bei Rapid pokern die Verantwortlichen, sie wollen den Preis hochtreiben – und vielleicht auch nur einen der beiden Leistungsträger verkaufen, obwohl bereits im Winter „Nachfolger“ für das Top-Duo verpflichtet worden waren.

Das Blatt im Transferpoker ist ein gutes: Weder bei Sangare, noch bei Raux-Yao besteht die Gefahr, dass sich die Spieler freipressen.

Einen Transfer gibt es nur, wenn es für alle Seiten passt und wirklich lukrativ wäre.

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Abgelehntes Millionenangebot 

Aber war da nicht etwas mit einer Klausel?

Schon bald nach dem Kauf von Sangare um nur 700.000 Euro wurde kolportiert, dass Salzburg eine Rückkaufklausel hätte. Sportdirektor Markus Katzer erwiderte knapp: „Wir können Mama verkaufen.“

Im Winter bot Feyenoord sechs Millionen für den Dauerläufer und ließ durchblicken, nachbessern zu können. Aus Wien kam dennoch ein Nein. „Nachfolger“ Romeo Amane laborierte an seiner Zehenverletzung, und es gab große sportliche Ziele, die mit Sangare eher zu erreichen wären.

Es kam anders, nämlich enttäuschend. Rapid stürzte auf Rang fünf ab. Bei Sangare wechselten Highlights wie die zwei Derby-Traumtore mit der brutalen Rot-Attacke gegen Djurgården als Tiefpunkt.

Das „Matching Right“ 

Und die Klausel? Laut KURIER-Recherchen gibt es ein „Matching Right“.

Das heißt: Rapid kann Sangares Ablöse frei verhandeln, Salzburg wird vor der Finalisierung eines Deals informiert und bekommt noch die Möglichkeit, dieses Angebot selbst zu stellen.

Rapids Millionenmann: Mamadou Sangare (Mi.)

Derby-Spannung mit Mamadou Sangare (Mi.)

Während ein Matching Right am Transfermarkt eher selten vorkommt, sind Nebengeräusche wie prozentuelle Transferbeteiligungen (zum Beispiel für den Ex-Klub, den Spieler oder das Management) mittlerweile Standard.

Im Fall Sangare sind laut KURIER-Informationen diese Beteiligungen im üblichen Bereich angesiedelt, also nicht besonders hoch.

Keine Lust auf Ex-Klub

Eine Rückkehr zu Red Bull ist, Matching Right hin oder her, nahezu ausgeschlossen: Sangare betonte, er hätte mit Salzburg abgeschlossen. 

Es dürfte beim Linksfuß die Enttäuschung mitspielen, dass er nach seinen Leihen (GAK, Zulte Waregem, Hartberg) nie das Gefühl hatte, beim Ex-Serienmeister eine Chance zu bekommen.

Sangare und Co. müssen mehr Duelle gewinnen

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Eine zweite Saison von Sangare für Rapid wäre im Vergleich dazu wahrscheinlicher.

Fix ist hingegen der Kauf von St. Pöltens Claudy M’Buyi. Der Zweitliga-Torschützenkönig ist ebenfalls ein Freund von Raux-Yao.

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