Eine Top-Verstärkung
Nach dem Verkauf von Stürmer-Talent Mayulu um 3,5 Millionen hatte Rapid Anfang Juli das Kapital, um den Wunschspieler zu kaufen. Der 22-Jährige war an Hartberg verliehen und kostete 700.000 Euro Ablöse an Salzburg, wo Sangare keine Chance bekommen hatte. Der Linksfuß mit dem riesigen Aktionsradius passte perfekt ins neu zusammengestellte Team.
Sangare stimmt zu: „Bislang war es eine wirklich gute Saison für mich.“
Seine Müdigkeit liegt – neben 28 Einsätzen für die Hütteldorfer – am Sprung ins Nationalteam. Der von allen „Mama“ Genannte trägt die Farben seines Landes mit großem Stolz, auch wenn die Reisen nach Afrika ihren Tribut erfordern: „Das viele Reisen war wirklich schwierig. Ich war immer sehr lange unterwegs, oft zwölf Stunden im Flieger. Nach den Länderspielen war ich schon müde.“
Raux-Yao als bester Freund von Sangare
Zum Lächeln trotz Jetlag wird Sangare von einem anderen Transfer-Volltreffer gebracht: von Serge-Philippe Raux-Yao. Fast immer ist der Franzose in nächster Nähe zu Sangare zu sehen: „Serge ist mein bester Freund bei Rapid. Er spricht meine Sprache, und es war von Anfang an einfach mit ihm, dann sind wir Freunde geworden.“
Das alles erzählt Sangare im KURIER-Gespräch in gutem Deutsch. Ganz anders als viele andere Bundesliga-Legionäre. „Ich habe bereits in der Schule etwas Deutsch gelernt. Dann habe ich in Österreich einen Kurs besucht. Zusätzlich versuche ich, mit Übungen übers Handy noch besser zu werden.“
Im Weihnachtsurlaub folgt der nächste lange Flug – aber diesmal ganz entspannt: „Ich werde in Mali urlauben, zurück in meiner Heimat.“
Absage an Gerüchte
Und dann? Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass Salzburg das übersehene Talent per Rückkaufklausel günstig zurückholen könnte. Sangare schaut ernst: „Ich bin Rapidler, kein Salzburg-Spieler.“
Auch wenn alle Beteiligten bei Vertragsdetails einsilbig werden – eines lässt sich laut KURIER-Recherchen festhalten: Es gibt im Winter keine Klausel mit einer fixen Ablöse für Salzburg. Rapid könnte den Aufsteiger um eine frei verhandelbare Summe verkaufen.
Genau das wird immer wahrscheinlicher. Sportdirektor Markus Katzer sagt: „Es gibt reges Interesse an Mama.“ Der nächste logische Schritt sind konkrete Angebote, wohl mehrere.
Sangare wird keinen Druck machen: „Ich habe einen Vierjahresvertrag und bin wirklich happy in Wien. Ich fokussiere voll auf Rapid.“
Die Transfer-Vorbereitungen laufen seit Monaten
Allerdings: Aufgrund seines Profils wird Sangare um viele Millionen gehandelt. Bei einem oder gar mehreren außergewöhnlichen Angeboten ist Rapid verhandlungsbereit, weil sich die Verantwortlichen auf dieses Szenario seit Monaten vorbereiten.
Der „Yeboah-Moment“
Laut KURIER-Informationen wird bereits mit mehreren für Rapid-Verhältnissen ungewöhnlich teuren potenziellen Nachfolgern verhandelt.
Es wird in Hütteldorf vom „Yeboah-Moment“ gesprochen: Sturm verkaufte einen guten Stürmer um 6,5 Millionen, um mit Höjlund um 2,5 Millionen einen sehr guten als Ersatz zu präsentieren. Katzer bereitet sich auf Deals mit ähnlichen Summen vor.
Vorerst zählt für Sangare nur der Sieg gegen Kopenhagen: „Es geht immer alles step by step. Aber ich habe auch gelernt, dass im Fußball nichts unmöglich ist.“
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