Rapid-Neustart mit alten Bekannten

APA12354070 - 17042013 - WIEN - ÖSTERREICH: Der SK Rapid entband Cheftrainer Peter Schöttel am Mittwoch nach dem Cup-Aus gegen den Regionalligisten FC Pasching (0:1) mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben. Im Bild: Peter Schöttel am Mittwoch, 17. April 2013, während einer PK in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Peter Schöttel muss gehen, Zoran Barisic springt wie 2011 ein und soll langfristig bleiben.

Der Rapid-Trainer Peter Schöttel muss nach den in Hütteldorf geltenden Ansprüchen und der historischen Cup-Blamage gegen Pasching als gescheitert bezeichnet werden. Der Mensch Peter Schöttel zeigte an seinem letzten Arbeitstag für seinen Herzensverein eine im österreichischen Fußball selten zu findende Klasse. Sowohl am Vormittag, knapp vor der Entlassung, als auch bei der Übergabe an den neuen Chef Zoran „Zoki“ Barisic und dessen Assistenten Carsten Jancker stellte sich der 46-Jährige souverän allen Fragen.

„Das war meine letzte Station bei Rapid, Präsident will ich nicht werden. Man kann aber auch auseinandergehen, ohne Dreck zu werfen. Ich wünsche meinen Nachfolgern alles Gute, appelliere an die Fans, die Mannschaft wieder zu unterstützen und schweige bis zum Sommer. Es gibt schon genug Ex-Trainer und Ex-Spieler von Rapid, die sich wichtig machen.“

Chance auf mehr

Rapid-Neustart mit alten Bekannten
Rapid-Coach Zoran Barisic war beeindruckt von HJK Helsinki.
Wie nach der unschönen Pacult-Entlassung vor zwei Jahren und einer Woche springt Barisic ein. Wenn er es diesmal schafft, die Europacup-Qualifikation zu schaffen, bekommt er einen langfristigen Vertrag. Das hängt mit dem finanziellen Engpass bei Rapid zusammen – aber auch mit seiner allseits anerkannten Arbeit bei den Amateuren. „Die Situation will ich nicht mit 2011 vergleichen. Außerdem bin ich als Trainer jetzt schon im benötigten Lehrgang für die UEFA-Pro-Lizenz“, erklärt Barisic.

Sportdirektor Helmut Schulte, der so lange wie möglich zu Schöttel hielt, erklärt: „Wir streben mit Barisic eine langfristige Zusammenarbeit an.“ Jancker, der nebenbei Nachwuchs-Manager bleibt, erklärt: „Zoki hat als Trainer große Sprünge gemacht. Vertraut ihm! Er ist als Trainer nicht aufzuhalten.“

Um der Mannschaft wieder Leben einzuhauchen, will Barisic den Spielern „dieses Leben selbst vorleben. Ich bin ehrlich und gerade und werde viele Gespräche führen. Mit dem Derby gibt’s gleich einen Kracher.“

Rapid-Neustart mit alten Bekannten
APA12354616 - 17042013 - WIEN - ÖSTERREICH: Der SK Rapid entband Cheftrainer Peter Schöttel am Mittwoch nach dem Cup-Aus gegen den Regionalligisten FC Pasching (0:1) mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben. Im Bild: Carsten Jancker wird am Mittwoch, 17. April 2013, im Rahmen einer PK als neuer Co-Trainer von SK Rapid Wien präsentiert. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Für Präsident Rudolf Edlinger, dem „dieser Schritt sehr schwer fiel “, steht noch ein wichtiges Gespräch aus. Schöttel, der auf einen ordentlichen Schnitt von 1,61 Punkten pro Pflichtspiel kam, ist noch Angestellter des Vereins. Eine finanzielle Abfindung für den bis Juni 2015 laufenden Vertrag muss verhandelt werden. Nicht mehr im Amt ist auch der bei manchen Spielern unbeliebte Fitness-Coach Baholli, während die Assistenten Hickersberger und Hedl auch unter Barisic gefragt sind.

Letzte Ansprache

Der Tag hatte mit der letzten Ansprache von Schöttel als Rapid-Trainer begonnen. „Ich wollte gar keine Erklärungen mehr von den Spielern hören, sondern ihnen sagen, dass ich in der ersten Hälfte gegen Pasching die größte Enttäuschung meiner Trainerlaufbahn erlebt habe.“ Mehrere Minuten lang geigte der baldige Ex-Trainer den Spielern vor dem einstündigen Auslaufen seine Meinung. Vielleicht hätte er das davor öfters tun sollen.

Erklärung für das „kollektive Versagen“ beim 0:1 fand der 46-Jährige aber keine: „Ich bin noch immer fassungslos. Das ist doch fast jene Mannschaft, die im Herbst noch tolle Spiele gezeigt hat.“

Unter Barisic muss die Mannschaft nun schnell wieder zur Besinnung und zur Form finden. Denn der Auftakt hat es in sich: Austria, Salzburg, Sturm und WAC heißen die ersten vier Hürden auf dem Weg zur finanziell unbedingt nötigen Europacup-Qualifikation.

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Pressekonferenz SK Rapid Wien
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SK Rapid Wien - SV Ried

Zoran Barisic und Carsten Jancker wollten bei ihrem Amtsantritt keine großen Reden schwingen und stattdessen den Fokus voll auf die Arbeit richten. "Der Ist-Zustand ist nicht rosig", weiß Barisic. "Wir werden die Ärmel hochkrempeln und alles tun, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen. Wir werden alles Menschenmögliche unternehmen, um mit Ausdauer und harter Arbeit das Vertrauen zu rechtfertigen", sagte der 42-Jährige.

Barisic wehrte sich gegen sein Image als mit den Spielern verhaberter Spaßmacher. "Bei den Medien ist man immer in einer Schublade drinnen. Nur weil man viel mit den Spielern kommuniziert, ist man mit ihnen nicht befreundet. Ich bin ehrlich und gerade, und so werde ich auch jedem einzelnen Spieler klar machen, was ich von ihm erwarte", meinte der seit seiner Kindheit mit Rapid verbundene Neo-Chefcoach.

Barisic bestritt, dass er in den vergangenen Wochen mit einer eventuellen Beförderung spekuliert habe. "Ich habe mich bei den Amateuren sehr wohlgefühlt. Meine Idealvorstellung wäre gewesen: Der Peter (Schöttel, Anm.) wird Meister, wechselt ins Ausland und ich übernehme seinen Posten. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert."

Logische Lösung aus eigenen Reihen

Bei seinem ersten Einsatz als Chefcoach vor rund zwei Jahren hatte Barisic die Trainer-A-Lizenz in der Tasche, mittlerweile ist er in Ausbildung für die UEFA-Profi-Lizenz.

"Ich glaube, dass die beiden (Anm.: Barisic und Jancker) die Richtigen sind, um die Mannschaft zu stabilisieren. Diese Kombination hat das Zeug, um für Ruhe zu sorgen", zeigte sich Schulte überzeugt. Die Nachbesetzung aus den eigenen Reihen sieht Schulte als logischen Schritt. "Meiner Meinung tut ein Verein gut daran, sich in so einer Situation in den eigenen Reihen umzusehen. Und dabei haben wir sehr schnell gesehen, dass wir den richtigen Mann in den eigenen Reihen haben", so Schulte, der zuletzt bei den Rapid-Heimspielen von zahlreichen Fans zum Rücktritt aufgefordert worden war.

Wie Schulte hat übrigens auch Edlinger in den vergangenen Wochen nie an einen Rücktritt gedacht. "Ich habe nach wie vor Lust", stellte Edlinger klar und verwies darauf, dass er im November - wie von ihm bereits mehrfach angekündigt - ohnehin nicht mehr zur Wahl antreten werde.

Geboren: 22. Mai 1970 in Wien
Spitzname: "Zoki"

Laufbahn als (Defensiv-)Spieler:
Rapid-Nachwuchs (bis 1989)
Wiener Sportclub (1989-1991)
FavAC (1991/92)
VfB Mödling (1992/93)
Rapid Wien (1993-1996), Finale Europacup der Cupsieger 1996, Meister 1996, Cupsieger 1995, Champions-League-Teilnahme 1996/97
FC Linz (Frühjahr 1997)
FC Tirol Innsbruck (1997-2002), Meister 2000, 2001 und 2002
VfB Admira/Wacker Mödling (2002-2004)
SC Eisenstadt (2004/05)

Laufbahn als Betreuer:
Co-Trainer von Peter Pacult bei Rapid (2006-2009), Meister 2008
Individual-Trainer Rapid-Nachwuchs (2009-2011)
Interims-Cheftrainer Rapid (11. April 2011 - 25. Mai 2011)
Trainer Rapid-Amateure (1. Juni 2011 - 17. April 2013)

Einsätze im österreichischen Nationalteam: 1 (0:5 am 6. Juni 1999 in Tel Aviv im EM-Qualifikationsspiel gegen Israel)

Die Serie von neun sieglosen Spielen ging gegen Wiener Neustadt (2:0) zu Ende. Die Hoffnung auf eine Wende war aber trügerisch. Was Rapid an einem Paschings-Dienstag ablieferte war nur ein schlechter Scherz. Der Drittligist steht nach einem verdienten 1:0-Erfolg im Cup-Semifinale und Rapid-Trainer Peter Schöttel vor dem Aus (siehe rechts unten).

Das Spiel startete wie erwartet mit einer klar überlegenen Mannschaft. Zur Überraschung der 3450 Zuschauer hieß diese aber nicht Rapid. Pasching übernahm im Hanappi-Stadion sofort das Kommando. Nach einem Corner prüfte Kablar Novota (4.). Der slowakische Goalie sollte lange den Retter der inferioren Rapidler spielen.

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ÖFB-CUP: 1. RUNDE / LASK LINZ - SK RAPID WIEN

Der Tabellenführer der Regionalliga Mitte war viel zielstrebiger, aggressiver und besser geordnet. Nicht nur die acht Spieler des Red-Bull-Ablegers mit Bundesliga-Erfahrung zeigten ihr Können. Besonders Kovacec hatte seinen Spaß. Zwei klare Chancen des Flügels (17., 36.) vereitelte Novota. Nachdem der 1,99-Meter-Riese auch Schobersberger (22.) und Sobkova (25.) verzweifeln hatte lassen, stimmten die bis dahin stummen Fans „Schöttel raus“-Chöre an. Böse Zungen könnten meinen, hier spielten einige Herren gegen den Trainer, nur Novota wäre nicht eingeweiht worden.

Goldtor der Gäste

Schöttel reagierte nach 30 Minuten mit Joker Burgstaller für Gerson. Damit war zumindest die für diese Partie völlig deplatzierte Doppel-Sechs mit Heikkinen und Kulovits aufgelöst. Nach der Pause ging Pasching mit der sechsten (!) großen Chance durch den Ex-Rieder Casanova in Führung (61.).

Schöttel ließ sich in seinen Trainersessel fallen und stand bis zum Schlusspfiff nicht mehr auf. Erst im Finish waren die auch technisch nur ebenbürtigen Hütteldorfer überlegen. Die näher rückende Blamage von historischem Ausmaß ließ zumindest etwas Kampfgeist erwachen.

Die letzte Möglichkeit auf eine ohnehin nicht verdiente Verlängerung vertändelte Alar (90.). Klare Chancen hatte der Rekordmeister im gesamten Spiel nicht.

„Die erste Hälfte war das Schlechteste, was ich in sechs Jahren bei Rapid erlebt habe“, sagte Markus Heikkinen, der Hofmann als Kapitän einer peinlichen Elf vertrat. Sportdirektor Helmut Schulte „hätte am liebsten Schmerzensgeld für die Zuschauer ausbezahlt.“

Die Paschinger, die für einen Drittligisten eine beachtliche Leistung zeigten, nähern sich hingegen der Europacup-Qualifikation.

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