Nachruf auf Rudolf Edlinger: Rapid war für ihn mehr als ein Verein

Rudolf Edlinger
Mit Herz, Risiko und dem Glauben ans Gute wurde Rudolf Edlinger zu einem der prägendsten Präsidenten in der Geschichte von Rapid.

Als ehemaliger Finanzminister ins Amt gekommen, haftete an Rudolf Edlinger das Image eines Sparefrohs. Die Realität war eine andere. In mehreren Finanzkrisen (wie nach dem plötzlichen Ausstieg von Hauptsponsor Bank Austria) musste der langjährige SPÖ-Politiker sein gesamtes Geschick einsetzen, um Rapid als Spitzenklub erhalten zu können. Dabei scheute der Wiener auch das Risiko nicht. Wenn Edlinger im Hanappi-Stadion in dramatischen Europacup-Nächten auf seinem Ehrenplatz (unweit der Pressetribüne) saß, war am steigenden Zigaretten-Konsum zu erkennen, wie bedeutend ein Aufstieg seiner geliebten Rapid für die Klubfinanzen wäre.

Ein Roter als Grüner

Am Ende ist es sich fast immer irgendwie ausgegangen. Als Rudolf Edlinger 2013 an Michael Krammer übergab, war er mit zwölf Jahren nicht nur Rapid-Chef mit der zweitlängsten Amtsperiode, sondern auch einer der prägendsten.

Neben der finanziellen Rettung des beliebtesten Vereins des Landes wurden unter dem „Präsi“ (wie er nicht nur von seinem Lieblingsspieler Steffen Hofmann genannt wurde) zwei Meistertitel (darunter der bisher letzte 2008), eine Champions-League-Qualifikation, die komplette Überdachung des Stadions sowie ein Trainingszentrum im Happel-Stadion verbucht.

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