(Kleine) Erlösung für Rapid in Allerheiligen

(Kleine) Erlösung für Rapid in Allerheiligen
2:0 Zittersieg im ÖFB-Cup für die Hütteldorfer beim steirischen Regionalligisten.

Dass das Cup-Spiel im südsteirischen Allerheiligen ein Schicksalsspiel werden würde, war lange vor dem Anpfiff klar. Die beiden Schrecksekunden in Minute zwei (Pistrich) und fünf (Grillitsch-Freistoß) gingen tief in die Magengrube der derzeit aus bekannten Gründen schwer angeschlagenen Rapidler.

Nach dem mutigen Beginn vom Regionalligisten Allerheiligen fanden die Bundesligisten in grün-weiß aber ins Spiel. Doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Rapid erspielte sich Chancen, die steirischen Amateure standen tief und verteidigten mit Aufopferung. Immer wieder probierten es die Wiener mit Flanken, aber Kerschbaum und Greil (36.) und gleich danach Burgstaller schafften es einfach nicht, den Ball im Tor von Soldo unterzubringen.

Sollbauer nach Kritik zurück

Rapid hatte auf den Platz gebracht, was verfügbar war. In der Innenverteidigung spielte (wegen Ausfällen von Hofmann, Querfeld und Moormann) Sollbauer neben Wimmer, Ersterer war zuletzt wegen Feldhofer-Kritik auf die Tribüne verbannt worden. Doch der Trainer sprach vor dem Spiel "allen Spielern" sein Vertrauen aus.

Rund 300 Rapidfans zitterten mit ihrer Mannschaft, die über eine Stunde lang kein Tor schießen konnte. Die Nervosität wurde höher, denn bei Rapid wusste nicht nur Feldhofer vor dem Spiel: "Wir können nur für Ruhe sorgen, wenn wir gewinnen."

Die Erlösung für Rapid kam in Minute 66, als Druijf, der zur Pause gekommen war, nach Assist von Schick per Kopf für das 1:0 sorgte. In der 79. Minute durfte Wimmer nach Kühn-Flanke über das 2:0 jubeln.

Wimmer gab nach dem Spiel zu, dass er mit dem Zustand des Platzes in Allerheiligen zu kämpfen hatte. "Er war sehr tief." Aber auch der Gegner machte ihm und seiner Mannschaft zu schaffen: "Sie haben mit elf Mann verteidigt und das sehr gut gemacht." Rapid hätte es in der ersten Halbzeit verabsäumt, in Führung zu gehen. "Wir hatten drei, vier glasklare Torchancen", gab der Verteidiger zu. Es sei das "erwartet schwere Spiel" gewesen, aber wichtig sei, "dass wir weiter sind".

(Kleine) Erlösung für Rapid in Allerheiligen

Darf wohl noch bleiben: Trainer Feldhofer

"Vielleicht ein Turnaround"

Rapid kann kurz durchatmen, Feldhofer kann seinen Job wohl vorerst weiterführen. Vor allem auch deshalb, weil eine Interimslösung auf der Trainerbank in der aktuellen Situation des Wiener Traditionsklubs gar nicht so einfach wäre. Denn, wie der KURIER berichtete: Eine "logische" Lösung wie zuletzt nach dem Kühbauer-Abschied gibt es diesmal nicht unbedingt. Damals übernahm Steffen Hofmann mit Thomas Hickersberger. Nach drei Spielen folgte Feldhofer. Noch einmal wäre diese Version nicht denkbar. Vor allem in der aktuellen Situation, in der Hofmann sich um eine Liste für die Präsidentschaftskandidatur kümmert.

"Egal, wer jetzt Trainer ist", betonte Feldhofer nach dem Spiel. "Ein Sieg gegen Allerheiligen war ohnehin ein Muss." Doch er hofft, dass seinen Spielern dadurch ein Knopf aufgeht: "Vielleicht ist es ja jetzt ein Turnaround."

Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic äußerte sich indes zur herrschenden Krise und den Rücktritten von Präsident Martin Bruckner und Wirtschaftsgeschäftsführer Christoph Peschek. "Es war ein unglaublicher Charakterzug von beiden", sagte Barisic im ORF. Das Wichtigste sei nun, wieder Ruhe in den gesamten Verein zu bringen. Es habe dazu auch Gespräche hinter verschlossenen Türen mit verschiedensten Fanvertretern gegeben. "Es ist wichtig, Haltung zu bewahren und den Verein aus diesen unruhigen Gewässern zu führen", betonte Barisic: "Es ist im Moment alles andere als leicht. Das geht an niemandem spurlos vorbei, es beschäftigt alle."

Weiteres Programm

Nach Lösungen wird in Hütteldorf weiter gesucht. Sportlich, aber auch organisatorisch. Unterdessen dreht sich die Fußballwelt weiter. Am Sonntag muss Rapid in Altach gegen die Klose-Elf ran, nächsten Samstag daheim gegen den WAC.

Im Cup geht es mit dem Achtelfinale ab 18. Oktober weiter. Ausgelost wird am Sonntag. Die erste Bundesliga ist noch mit neun Teams vertreten. Hartberg, Altach und Lustenau sind  ausgeschieden.

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