Weißblond "Farbe ist wieder im Trend", sagt Christian Sturmayr. Da dribbeln einem sofort Phil Foden und Granit Xhaka vor Augen. Letzterer wurde deshalb in der Schweiz schwer kritisiert. Die neue weißblonde Haarfarbe musste ausgerechnet während der EM her. Dafür wurde sogar ein eigener Friseur ins Teamcamp geholt. Unerhört, dürfen doch Angehörige coronabedingt nicht einmal in die Nähe der Profis.
Ebenfalls unerhört ist die "Frisur" des Engländers Phil Foden, die wie ein „voll Verschnitt“ ausschaut. Der Experte sieht darin aber die Frisur der Europameisterschaft! "Foden hat die Frisur vom früheren Nationalspieler Paul Gascoigne nachgemacht. Das steht nicht jedermann, aber Foden kann sie tragen und auffallen tut er damit sowieso", sagt Sturmayr. "Das ist eine sehr aufwendige Frisur und ich weiß, dass bei den Stars natürlich ein absoluter Spezialist am Werk ist. Foden wird dafür sicher um die 500 Euro gezahlt haben."
Länge und Individualität
"Als ich noch im Lehrlingsheim in Wien lebte, hab’ ich mit dem Rapid-Nachwuchs auf einem Stock gewohnt, da sieht man nur noch Fußball. Der Andi Ivanschitz war mein Zimmernachbar", sagt der 37-Jährige.
Der beliebte Coiffeur ist auch bekennender Fußball-Fan und bekommt jetzt endlich wieder genug zum Schauen. "Früher ist alles rasiert worden und jetzt wird mehr mit der Schere geschnitten", Christian Sturmayr ist glücklich, dass der Trend weggeht von den rasierten Köpfen und hin zu mehr Natürlichkeit.
Früher wollte jeder die Ronaldo-Frisur haben und heute? "Christiano Ronaldo bleibt seinem Look seit Jahren treu aber haarmäßig ist er keine Benchmark mehr."
Besonders identifizieren kann sich die sympathische Stimme am anderen Ende der Leitung mit Emil Forsberg. Der Schwede "hat fast die gleiche Frisur wie ich."
Lange Haare gefallen Sturmayr – auch mit Undercut, wie beim Waliser Gareth Bale. "Bale macht den Undercut 100 Prozent aus praktikablen Gründen. Das sehe ich als Profi. Er trägt’s gerne lang, aber weil er so viele und so dicke Haare hat, rasiert er es einfach darunter."
Lazaros Rastazöpfe
Spannende lange Haare hat auch der Österreicher Valentino Lazaro. "Ja, Rastazöpfe nennt man das und es gibt nicht viele, die diese Frisur so tragen. Lazaro variiert gern und ich find das gut so, denn er hat schwieriges Haar."
Fragt sich, über welche Frisur sich der Profi am liebsten selbst stürzen würde? "Die Afros von Axel Witsel oder Leroy Sané. Ich bin ein großer Afro-Fan, find’ ich super zum Schneiden, das liebe ich!" Genauso, wie die Styles der Franzosen. "Das ist die Mannschaft mit den diversesten Frisuren und so in Szene gesetzt, das könnte eigentlich ein Frisuren-Laufsteg sein." Durchtrainierte Männer die ihre Frisuren am Rasen präsentieren, anstatt dort nach Fouls herumzuheulen – das wär’s!
Unter die "Topmodels der Frisuren" reiht sich auch die Matte von Manuel Locatelli, wobei das nicht nur an den schönen Locken liegen könnte. "Die Italiener sind stilmäßig immer federführend, und man sieht jetzt ein paar längere, natürlichere und nicht nur kahl rasierte Frisuren."
Apropos kahl
Teemu Pukki und Co. tragen gern oben kurz und Bart lang. "Ja, das liegt natürlich daran, dass man trotz Glatze kein Babyface haben will."
Was können Spieler wie Goran Pandev mit ihrer Frisur machen?
"Schwieriges Thema. Pandev ist ein großartiger Spieler", sagt Sturmayr. "Aber ich würd ihm wirklich eine Haartransplantation empfehlen."
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