Historische Wende in Hütteldorf: Rapid ändert die Fan-Politik

Das Transparent des Anstoßes: Rapid reagierte vor dem Spiel gegen Hartberg zögerlich, die Kritik der Sponsoren war heftig
Leitbild statt Gesetzbuch: Präsidiumsmitglied Stefan Singer erklärt, warum Rapid für die Fans nach 20 Jahren neue Grenzen zieht.

Der 21. Juni 2020 war für Rapid ein Desaster. Die 0:1-Niederlage gegen Hartberg hat dabei noch den geringsten Schaden hinterlassen. Das sexistische Fan-Transparent im Block West, die zögerliche Reaktion des Vereins mit der Abnahme des Banners erst knapp vor Spielbeginn, das relativierende Sky-Interview von Geschäftsführer Peschek danach – eine Selbstbeschädigung von ungeahntem Ausmaß.

Während einige Großsponsoren rasch mit Konsequenzen bis hin zur Vertragskündigung drohten, gab es von der organisierten Fanszene keine Äußerungen. Im Hintergrund ist umso mehr passiert, wie Stefan Singer im KURIER-Gespräch einen Monat nach dem grün-weißen Eigentor erklärt.

„Die Reaktionen in der Öffentlichkeit waren für die Fanszene ein echtes Schockerlebnis“, erzählt Singer, der im Präsidium für Vereins- und Fan-Angelegenheiten zuständig ist. Das Transparent wäre laut Block West – unglaublich aber wahr – „nicht böse gemeint gewesen“, dem Kampf gegen Geisterspiele sollte mit einem deftigen Reim Ausdruck verliehen werden.

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