Heimkehrer Sonnleitner als Gegner: "Eine Rapid-Liste führe ich an"
Nach dem Freitag-Schlager Sturm – Salzburg wartet heute der erste Dreierpack der neuen Saison. In der VAR-Zentrale in Wien müssen die Videoschiedsrichter also gleich drei Spiele ab 17 Uhr im Auge behalten. Nämlich: Rapid – Hartberg, mit einem besonderen Heimkehrer; Altach – LASK, mit einem besonderen Abwesenden; und WSG Tirol – Admira, mit einem besonderen Debütanten. Der KURIER-Überblick:
Schauplatz Hütteldorf
Hartbergs Neuzugang Mario Sonnleitner hat in seinen 357 Einsätzen für Rapid immer bedingungslos alles gegeben, hält sogar bei den zweitmeisten Europacupspielen (mit 58, hinter Hofmann) und wurde in seinen elf Jahren in Hütteldorf zu einem Fan-Liebling. Aber einen Titel hat der als Cupsieger aus Graz zu Rapid gewechselte Verteidiger nie gewonnen.
Über die Bezeichnung „Rapid-Legende ohne Titel“ muss der 34-Jährige lachen. „Legende ist ein starkes Wort. Aber wenn schon, führe ich eine Rapid-Liste an: Ich bin die einzige ohne Titel. Es war eine wunderbare Zeit, aber dieser Makel bleibt eben.“
Nach der spontanen Verabschiedung zum Saisonende gegen den LASK wird der Steirer heute offiziell verabschiedet.
„Es ist wunderschön, dass Rapid das für mich macht. Ich habe gehört, dass auch die Fans etwas vorhaben. Das wird wohl emotional werden, aber ich werde dann trotzdem voll aufs Spiel konzentriert sein. Nur so haben wir gegen einen sehr starken Gegner eine Chance.“
Russ-Schopp-Mischung
Nach dem neuen Trainer Kurt Russ (der Schopp-Nachfolger gibt mit 56 sein Liga-Debüt) und Sonnleitner kamen noch drei neue Offensivspieler. „Es wird alles noch ein bissl dauern. Mir fehlen auch ein paar Trainingswochen. Der Spielstil wird am Anfang eine Mischung aus Schopp und Russ sein“, rechnet der Routinier, der gleich beim Debüt im Cup traf.
„Der Sonni ist bei Standards eine Waffe. Aber wir wissen aus Hunderten Trainings, wie wir ihn verteidigen können“, meint Tormann Richard Strebinger über seinen ehemaligen Vordermann.
Schauplatz Altach
Bei der Abreise in den Westen hat einer gefehlt, der bereits zuvor vom LASK abgereist war. Gernot Trauner, der prägende Spieler und Kapitän der Linzer, wechselt nach Rotterdam. Noch vor dem Ligastart in Altach haben die Linzer den Transfer zu Feyenoord bestätigt – am Freitag waren noch die Medizinchecks zu absolvieren.
Die Ablöse für den 29-Jährigen von mehr als einer Million Euro soll mit Erfolgsboni noch auf bis zu zwei Millionen anwachsen können.
Für den von Reims ausgeborgten Trauner-Nachfolger Dario Maresic, 21, kommt die Partie in Altach wohl noch zu früh.
Die Hausherren mussten sich als einziger Erstligist aus dem Cup verabschieden, umso größer wird der Einsatz bei Atdhe Nuhius Liga-Comeback nach zehn Jahren sein.
Schauplatz Innsbruck
Im Alter von 52 Jahren und zehn Monaten ist es so weit: Andreas Herzog steht erstmals bei einem Ligamatch als Cheftrainer an der Seitenlinie.
Mehr Talent, weniger Routine lautet die Zusammenfassung seiner ersten Transferperiode mit der Admira.
ÖFB-Nachwuchsteamstürmer Marlon Mustapha soll als Leihgabe aus Mainz für die vergangene Saison vermissten Tore sorgen.
Der Auftaktgegner könnte zur rechten Zeit kommen: Die WSG Tirol musste von allen Mannschaften die meisten Stammspieler verabschieden: sechs. Nur für einen konnte das Überraschungsteam Ablöse kassieren: Nemanja Celic wechselte um 400.000 Euro nach Darmstadt.
Am schwersten zu ersetzen sein werden in Innsbruck Nikolai Baden Frederiksen und seine 18 Tore. Die Juve-Leihgabe wurde an Vitesse Arnheim verkauft, dafür kam aus Turin talentierter Ersatz: Giacomo Vrioni, 22, wurde von Juventus ausgeliehen und überzeugte zumindest in den Tests als Goalgetter.
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