Nach Austria-Fehlstart: Djuricin sorgt für Wirbel
Dass die Gastronomie im Stadion beim ersten Spiel der Saison nicht funktionierte und die Fans lange oder gar vergeblich auf ihr Bier warten mussten, ließ Austria-Trainer Manfred Schmid relativ kalt. Was ihm viel weniger gefiel, waren die Leistung seiner Mannschaft und der 1:1-Endstand gegen Breidablik aus Island. Ereilt die Veilchen das gleiche Schicksal wie Sturm Graz 2013? Damals schieden die Steirer gegen Breidablik aus. Damals im Sturm-Dress mit von der Partie war Marco Djuricin – ohne groß aufzufallen. Acht Jahre später sorgte der Stürmer gegen die Insel-Kicker im Hinspiel für Aufsehen. Erst mit dem Treffer zum 1:0, später mit einem Interview.
Kritik, Kritik, Kritik
Der 28-Jährige war mit gar nichts zufrieden. Nicht mit seiner Leistung, nicht mit dem Auftritt der Mannschaft – aber am allerwenigsten mit seiner Auswechslung nach gut einer Stunde. Das gleiche Schicksal hatte ihn schon davor im Cup ereilt.
„Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, zwei Tore geschossen und bin zweimal in der 60. Minute ausgewechselt worden – das passt mir natürlich auch nicht“, gab Djuricin zu Protokoll. „Ich habe nicht gut gespielt, die Mannschaft auch nicht, aber ich bin immer für ein Tor gut.“
Die Reaktion war sicher nicht nach dem Geschmack seines Trainers. Der analysierte den holprigen Start in die Conference League jedoch ganz nüchtern: „Wenn wir da nicht totale Laufbereitschaft zeigen und in die Zweikämpfe gehen, wie es sich gehört, dann bekommen wir Probleme, das haben wir gewusst.“ Was das für das Rückspiel am Donnerstag in Island bedeutet? Schmid: „Da ist alles offen, jetzt müssen wir es halt auswärts richten.“ Den Willen wollte er seiner Mannschaft nicht absprechen, aber sonst gab es nicht viel Positives: „Die Mannschaft war verkrampft, vielleicht haben wir auch zu viel gewollt.“
Anderes Gesicht
Seine Spieler sahen das ähnlich. „Wir haben uns extrem viel vorgenommen“, erklärte Tormann Patrick Pentz, „leider haben wir nur ein paar Dinge umsetzen können.“ Einen möglichen Grund wusste Kapitän Markus Suttner: „Wir sind eine Mannschaft in der Entwicklung. Wir wissen, dass noch nicht alles funktioniert.“ Pentz fügte hinzu: „Vielleicht war es auch, weil es für einige das erste Spiel im Europacup war.“ Was besser werden muss? „Körperlich sind wir in einem Top-Zustand“, versicherte der Keeper, „aber wir müssen uns mehr zutrauen, vor allem mit dem Ball. Und sicherer werden.“ Mittelfeldmann Eric Martel nickte: „Wir müssen auch taktisch besser werden und mehr Ballbesitzphasen haben.“
Die Hoffnung auf den Aufstieg in die dritte Quali-Runde, wo wahrscheinlich Aberdeen (SCO) warten würde, lebt jedenfalls. Suttner: „Wir haben noch eine zweite Chance, dass wir das zurechtbiegen.“ Und Pentz fand noch etwas Positives: „Dass man die Auswärtstorregel abgeschafft hat, finde ich schade, das hat irgendwie dazugehört. Aber diesmal kommt uns das zugute.“
Bevor es Richtung Island zum entscheidenden Rückspiel geht, steht jedoch der Ligastart auf dem Programm. Da muss die Austria am Sonntag nach Ried und will dort ein anderes Gesicht zeigen. „Denn sonst werden wir uns sehr wundern“, warnt Djuricin. Auf Manfred Schmid und die Austria wartet jedenfalls sehr viel Arbeit.
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