Rapid auf Schützenhilfe angewiesen

Louis Schaub hatte das 3:2 am Fuß.
"Auch sechs Punkte werden wahrscheinlich nicht reichen", lautet Sonnleitners nüchterne Analyse nach dem 2:2 gegen Genk.

Fußball-Rekordmeister Rapid wird wohl auch im vierten Anlauf der Sprung ins Sechzehntelfinale der Europa League verwehrt bleiben. Die Hütteldorfer haben beim 2:2 gegen Genk am Donnerstagabend im Wiener Ernst-Happel-Stadion vor 34.300 Zuschauern zwar eine ansprechende Leistung geboten, das dritte Remis im vierten Spiel der Gruppe G dürfte am Ende für den Aufstieg aber zu wenig sein.

"Es ist schwierig, da wahrscheinlich auch sechs Punkte von uns nicht reichen werden", sprach Innenverteidiger Mario Sonnleitner Klartext. Dass die Rapidler das Heimspiel gegen Thun (28. November) sowie die Auswärtspartie in Kiew (12. November) gewinnen müssen, um die kleine Chance auf ein Weiterkommen am Leben zu halten, ist klar. Zudem benötigen die Wiener aber auch Schützenhilfe in den Parallelspielen. Gewinnt Kiew in Genk nicht, dann würden zwei Siege Rapids den Aufstieg bedeuten. Entscheidet jedoch der Dragovic-Klub das Duell gegen die Belgier für sich, müsste Thun Genk am letzten Spieltag besiegen um die grün-weißen Träume am Leben zu halten.

Gutes Spiel - fehlende Effizienz

Aus sportlicher Sicht überwog bei den Vereinsverantwortlichen aber trotzdem klar das Positive. "Das Ergebnis sollte nicht die Sicht auf ein wirklich gutes Spiel unserer Mannschaft trüben", betonte Schulte. Die Mannschaft habe 90 Minuten in allen Bereichen einen ganz wunderbaren Fußball gespielt. "Es hat richtig Spaß gemacht zuzugucken", lobte der Deutsche.

Das sah auch Trainer Zoran Barisic in seiner Analyse so. "Das einzige was nicht gepasst hat, war das Ergebnis. Die Leistung der Mannschaft war sehr gut. Wir haben gezeigt, dass wir gegen eine internationale Topmannschaft, die auch erfahrener ist, mehr als nur mithalten können", sagte der 43-Jährige. Seine Burschen hätten noch besser gespielt, als im "Hinspiel" in Genk. "Die Mannschaft hat viel Aufwand betrieben und hätte sich den Sieg verdient gehabt. Leider hat uns in einigen Momenten das Quäntchen Glück gefehlt", ergänzte der Wiener.

Wie so oft in der laufenden Europacupsaison fehlte Rapid die nötige Effizienz, zudem wurden viele Offensivaktionen nicht gut zu Ende gespielt. "Der letzte Pass ist uns oft nicht gelungen, wir hätten auch mehr den Abschluss aus der zweiten Reihe suchen müssen", war sich Barisic bewusst.

Sieg-Chancen auf beiden Seiten

Die Hütteldorfer gerieten wie in allen anderen Europa-League-Spielen zuvor schon vor der Pause durch das Elfmetertor von Serigne Mbodji (28.) in Rückstand. Diesmal gelang aber durch den Kopfball-Doppelpack von Terrence Boyd (40., 45.+2) noch vor dem Seitenwechsel vorerst die Wende. "Wir stehen dafür, dass wir nie aufgeben, das spricht für die Mannschaft", meinte Barisic. Thomas Buffel (60.) machte die Hoffnungen der Wiener auf den ersten Sieg aber noch zunichte. Louis Schaub (62.) ließ in der Folge noch eine Topchance auf das 3:2 aus, aufseiten Genks hätte allerdings auch der glücklose Jelle Vossen (71.) für die Entscheidung sorgen können.

"Es ist schade, da wir einen Sieg gebraucht hätten. Die Freude über meine zwei Tore ist deshalb etwas getrübt", sagte Rapids Doppeltorschütze. Allerdings strich auch Boyd das Positive hervor. "Wir haben uns teuer verkauft, gezeigt, dass wir reifer geworden sind gegenüber den vorigen Spielen", meinte der US-Teamstürmer. Wieder einmal sei allerdings auch deutlich geworden, dass auf der Ebene jeder Fehler bestraft werde.

Gute Karten für Genk

Im Gegensatz zu den Hütteldorfern können sich die Belgier schön langsam schon mit der K.o.-Runde befassen. "Wir haben Rapid auf Distanz gehalten, es schaut für uns sehr gut aus in der Gruppe", wusste Genk-Trainer Mario Been. Der Punktgewinn sei verdient gewesen. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht", sagte der Niederländer. Seine Elf habe zwar die Anfangsphase verschlafen, dann aber die Partie in die Hand genommen. "Ich hätte gedacht, dass wir mit 1:0 in die Pause gehen. Nach dem 1:2 sind wir aber richtig in die zweite Hälfte gestartet, haben an den Ausgleich geglaubt und ihn auch erzielt", resümierte Been.

Tabelle:
1. Racing Genk 4 2 2 0 6:4 8
2. Dynamo Kiew 4 2 1 1 7:3 7
3. FC Thun 4 1 0 3 2:7 3
4. Rapid Wien 4 0 3 1 5:6 3
Spielplan:
19.09. FC Thun Rapid Wien 1:0
Dynamo Kiew Racing Genk 0:1
03.10. Rapid Wien Dynamo Kiew 2:2
Racing Genk FC Thun 2:1
24.10. Racing Genk Rapid Wien 1:1
Dynamo Kiew FC Thun 3:0
07.11. Rapid Wien Racing Genk 2:2
FC Thun Dynamo Kiew 0:2
28.11. Rapid Wien FC Thun 19.00 Uhr
Racing Genk Dynamo Kiew 19.00 Uhr
12.12. Dynamo Kiew Rapid Wien 21.05 Uhr
FC Thun Racing Genk 21.05 Uhr

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